Nikon und die 7 "Zwerge"
Nikon präsentiert Coolpix-Neuheiten L2, L3, L4 S5, S6, P3 und P4
2006-02-21 Knapp eine Woche vor Eröffnung der PMA (vom 26.02 bis zum 1.03. in Orlando, Florida) stellt Nikon die auf der Messe präsentierten Neuheiten offiziell vor. Die sieben Kompaktdigitalkameramodelle der Coolpix-Serie teilen sich in drei Kategorien (Life, Style und Performance) auf; Vorhang auf für die Coolpix L2, Coolpix L3, Coolpix L4, Coolpix S5, Coolpix S6, Coolpix P3 und Coolpix P4. Und die sehen im Vergleich zu ihren Schwestern der D-Serie (den digitalen Spiegelreflexkameras von Nikon) zwergenhaft aus, haben aber beileibe keine Minderwertigkeitskomplexe. (Yvan Boeres)
Die
Coolpix-Modelle L2, L3 und L4 gehören der so genannten "Life"-Serie an und
kosten alle unter 300 EUR. Dafür bekommt man mit der Coolpix L2 (6
Megapixel) und Coolpix L3 (5,1 Megapixel) zwei kompakte und – subjektiv
gesehen – formschöne Markenkameras mit 2"-Farbbildschirm (TFT-LCD mit 86.000
Pixeln), konventioneller Stromversorgung (d. h. mit 2 handelsüblichen
AA/Mignon-Zellen), dualem Speichersystem (23 MBytes internem Speicher +
Steckplatz für SD-Karten), Serienbildmodus (1,7 Bilder/s) und
3-fach-Zoomoptik (38-116mm/F3,2-5,3 entspr. KB). Zu den weiteren
Ausstattungsmerkmalen gehören u. a. noch eine PictBridge-kompatible
USB-2.0-Schnittstelle, 16 Motivprogramme (Best-Shot-Selector und
Panorama-Assistent inklusive), eine Verwacklungswarnanzeige und die
Videoaufnahme (in 3 Auflösungsstufen bis 640 x 480 Pixel) ohne feste
Begrenzung der Aufnahmezeit. Die Coolpix L4 ist nicht ganz so schlank wie
die L3 und L2 (34,5 vs. 26 mm), hat die geringste Auflösung von allen drei
L-Neuheiten (4 Megapixel), speichert nur 10 MBytes intern, nimmt
Serienbilder nur als Multibild (16 Einzelaufnahmen in 1 Bild) auf und kann
nur Stummfilme mit einer Bildwiederholrate von 15 Bildern pro Sekunde (30
Bilder/s. und Ton bei der L2 und L3) aufnehmen, hat aber einen etwas höher
auflösenden Bildschirm (115.000 Pixel), eine etwas lichtstärkere Optik
(F2,8-F4,9 bei einem Brennweitenbereich von umgerechnet 38-114 mm) und – vor
allem – einen deutlich günstigeren Preis. Was alle drei neuen L-Modelle
jedoch gemeinsam haben und ihnen einen Technologievorteil gegenüber anderen
Kameras (vor allem Taiwan-Importen gegenüber) verleiht, sind die drei
Nikon-typischen Ausstattungsmerkmale In-Camera-Redeye-Fix (elektronische
Erkennung und Retusche roter Augen), D-Lighting (elektronischer
Kontrastausgleich bzw. elektronische Schattenaufhellung) und
Face-Priority-AF (gezielte automatische Scharfstellung auf die Augen des
Motivs bei Personenaufnahmen). Darüber hinaus soll das Coolpix-Trio
besonders einfach zu bedienen sein, eine kurze Einschaltverzögerung
aufweisen, je nach Modell 600 bis 650 Aufnahmen mit einem Satz
Lithium-Einwegzellen schaffen und das Bildrauschen besser unterdrücken als
bisher. Weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung lassen sich –
wie gewohnt – in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern (siehe
weiterführende Links) nachlesen. Preislich geht das Vergnügen bei zirka 160
EUR (für die Coolpix L4) los; die Coolpix L3 kostet rund 220 EUR, während
die Coolpix L2 die 250-EUR-Marke knapp unterschreitet. Bleibt zu erwähnen,
dass die Coolpix L2 und L3 bereits in den nächsten Tagen (Ende Februar 2006)
und die Coolpix L4 Ende des nächsten Monats (März 2006) auf den Markt kommen
müssten, und schon können wir zur nächsten Produktkategorie übergehen.
Die
"Style"-Serie bezeichnet bei Nikon die Edelminis bzw. Ultraflachkameras
unter den Coolpix-Modellen. Ein entsprechend schmales und wellenförmiges
Profil zeigen die beiden neuen 6-Megapixel-Kameras Coolpix S5 und Coolpix
S6. Sind sich beide Kameras in der Auflösung gleich, profitiert man bei der
Coolpix S6 von einem größeren 3"-Farb-LCD (2,5" bei der Coolpix S5) und von
der drahtlosen Bildübertragung (WLAN/WiFi gemäß IEEE-Standards 802.11b und
802.11g). Die Coolpix S5 lässt sich dafür mit dem als Zubehör erhältlichen
Schutzgehäuse FJ-CP1 bis 3 Meter unter Wasser mitnehmen. Ansonsten sind die
Ausstattungsmerkmale identisch. Dazu gehören u. a. die innen angewinkelte
3-fach-Zoomoptik (35-105/F3,0-5,4 entspr. KB), das durchgestylte
Metallgehäuse, die üppige Motivprogrammsammlung (16 an der Zahl), die
elektronische Bildstabilisierung (Electronic VR) im Videomodus, der für die
Stromversorgung zuständige Lithiumionenakku EN-EL8 (für ca. 200-210
Aufnahmen, je nach Kameramodell), der interne Speicher (20 MBytes bei der S6
und 21 MBytes bei der S5), der Steckplatz für optional erhältliche SD-Karten
und die PictBridge-kompatible USB-2.0-Schnittstelle. Trotz kleinster
Abmessungen sollen die beiden Edelminis komfortabel zu bedienen sein. So
kann man über eine Sondertaste bequem auf die Auflösungseinstellungen und
die – weiter oben beschriebenen – Nikon-spezifischen Extrafeatures (In-Camera-Redeye-Fix,
D-Lighting und Face-Priority-AF) zurückgreifen, während eine spezielle
Modus-Taste (mit M gekennzeichnet) ein Schnellauswahl-Menü öffnet, das einen
schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen bzw. Einstellungen gewährt.
Hier tritt das neue zentrale Multifunktionsrad auf den Plan, das
gleichzeitig die Funktion eines Steuerkreuzes und eines Einstellrads
übernimmt. So lässt sich das pfiffige Bedienelement sowohl in alle
Richtungen (oben, unten, links und rechts) drücken als auch (z. B. zum
Scrollen) drehen. Der OK-Knopf in der Mitte bestätigt die Eingaben bzw. die
Auswahl. Canon-User kennen dieses neuartige und praktische Bedienkonzept
schon von der PowerShot S80 her.
Von einer anderen Kamera, nämlich der Sony DSC-N1, inspiriert ist die neue
Pictmotion-Funktion der Coolpix S5 und S6. Auch hier kann man "multimediale"
Diashows im MPEG-1-Format anhand von vorbespielter bzw. eigener Musik
(MP3-Dateien lassen sich nach Konvertierung auf dem Rechner auf die Speicherkarte laden) sowie so genannte "Styles"
(5 verschiedene Untermalungs-Themen) erstellen. Pictmotion arrangiert
automatisch die in der Kamera gespeicherten Aufnahmen zu einer Diashow mit
Schwenks und Zoomeffekten, die auf den Takt der im Style hinterlegten Musik
abgestimmt wird. Und damit die Musik auch richtig zur Geltung kommt, wurden
die Lautsprecher der zwei Kameras (im Vergleich zu den früheren Modellen der
S-Serie) vergrößert und vom Frequenzgang her optimiert (8 Hz bis 22 kHz für
einen besseren Klang). Das eingebaute Mikrofon der S5 und S6 erlaubt
seinerseits Tonaufnahmen und Sprachaufzeichnungen von bis zu 5 Stunden
Gesamtlänge. Abgerundet wird das Funktionsaufgebot z. B. noch durch die
automatische Bildausrichtung, die Kompatibilität mit dem ImageLink-System
(herstellerübergreifendes Kamera- und Druckerdocksystem), diversen
Aufnahmemodi (u. a. Serienbilder mit 2,2 Bildern/s, Multibild mit 16
Einzelaufnahmen in 1 Bild, Intervallschaltung) und einen Kalendermodus
(Bildwiedergabe in Kalenderansicht). Die Coolpix-Modelle S5 und S6, die
beide nach dem Einschalten in ca. 0,8 s aufnahmebereit sind und eine
Kamerastation im Lieferumfang enthalten, werden detailliert in den
entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern (siehe weiterführende Links)
beschrieben. Dort kann man auch nachlesen, dass die Markteinführung der rund
380 EUR teuren Coolpix S5 unmittelbar bevorsteht (Ende Februar 2006),
während die Coolpix S6 sich einen Monat später (Ende März 2006) für knapp
470 EUR die Ehre gibt.
Die beiden letzten Neuankündigungen von heute, die Coolpix-Modelle P4 und
P3, sind – so Nikon – echte "Performance"-Kameras und gehören demnach der
entsprechenden Produktlinie an (P-Serie). Tatsächlich sind die zwei
P-Modelle mit modernster Elektronik voll gestopft, verfügen sie doch beide
über einen 8,1-Megapixel-Sensor (1/1,8"-CCD), die praktisch standardgemäßen
Nikon-Technologien (In-Camera-Redeye-Fix, D-Lighting und Face-Priority-AF),
einen angeblich schnell und bei wenig Licht ansprechenden 11-Punkt-Autofokus
sowie – last but not least – einen optischen Bildstabilisator (Nikon
VR-System) für die 3,5-fach-Zoomoptik (36-126mm/F2,7-5,3 entspr. KB). Dank
Ultraschallmotor-Technik (direkt abgeleitet von den
Silent-Wave-Fokussiermotoren aus der professionellen Objektivserie von
Nikon) soll das VR-System (das übrigens auch bei Videoaufnahmen zugeschaltet
werden kann) extrem leistungsfähig sein und bis zu 3 Zeitstufen ausgleichen.
Im so genannten "Active Modus" sind sogar verwacklungsfreie bzw. -arme
Aufnahmen aus sich bewegenden Fahrzeugen (o. ä.) heraus möglich. Die Coolpix P3
leistet sich sogar den Luxus, WLAN/WiFi-kompatibel (IEEE 802.11 b/g) zu sein
und Bilder per Datenfunk drahtlos übertragen (bis zu 30 m weit) zu können.
Trotz fast hemdtaschentauglicher Abmessungen (61 x 92 x 31 mm) des
Metallgehäuses sind die Coolpix P3 und P4 – über diese besonderen
Ausstattungsmerkmale hinaus – mit einem 2,5"-Farbbildschirm (TFT-LCD mit
150.000 Pixeln), 23 MByte an internem Speicher (nebst Steckplatz für
optionale SD-Karten), einem kompakten Lithiumionenakku (EN-EL5 mit 3,7V bei
1.100 mAh für um die 200 Aufnahmen), einem überarbeiteten
Rauschunterdrückungssystem und einer PictBridge-kompatiblen
USB-2.0-Schnittstelle ausgestattet. Bei den beiden P-Modellen kann man auf
16 Motivprogramme (inkl. Best-Shot-Selector und Panorama-Asssistent)
zurückgreifen, bei Bedarf auch manuell in die Belichtung eingreifen
(Zeitautomatik mit Blendenvorwahl + Belichtungskorrekturfunktion), auf
verschiedene Arten Bildserien aufnehmen (Standard-Serienbildmodus mit
1,7 Bildern/s, 16er-Reihe, Intervallaufnahmen, Ultra-HS-Serie mit 30
Bildern/s), Videos (VGA bei 30 Bildern/s max.) ohne feste Zeitbegrenzung
mit/oder Ton (20-sekündige Sprachnotizen sind möglich) aufzeichnen, auf
Empfindlichkeitsstufen von ISO 50-400 zurückgreifen, 20 Menüsprachen
auswählen und die Zündung des eingebauten Blitzes auch mit längeren
Verschlusszeiten kombinieren (Blitz-Langzeitsynchronisation) und/oder am
Ende des Belichtungsvorgangs (so genannte Blitzsynchronisation auf den 2.
Verschluss-"Vorhang") erfolgen lassen. Wer in unserer Beschreibung der
Coolpix P3 und Coolpix P4 noch irgendeine Angabe vermisst, sollte die
entsprechenden digitalkamera.de-Datenblätter konsultieren; dort findet man
noch weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung der jeweiligen
Kameras. Den Interessierten soll aber auch hier in dieser Meldung noch
verraten werden, dass die Coolpix P3 sehr bald (d. h. Ende Februar 2006) für
knapp 470 EUR in die Geschäfte kommt und die Coolpix P4 (Preis: rund 410 EUR)
ihr dicht auf den Fersen (d. h. Ende März 2006) folgt. Mit all den neuen
Coolpix-Modellen dürfte Nikon jedenfalls gut für die PMA gerüstet sein, und
spätestens auf der Photokina im September (vermutlich aber auch schon
früher) kommt auch die DSLR-Fraktion voll auf ihre Kosten…