Replik
Novoflex-Anmerkungen zum QuadroPod-Praxistext
2009-08-23 digitalkamera.de hat kürzlich die Standardausführung des neuartigen QuadroPod von der Novoflex Präzisionstechnik aus Memmingen im Allgäu zu einem Praxistest zur Verfügung gehabt (siehe weiterführenden Link). Die darin geäußerten kritischen Bemerkungen der Tester haben den Erfinder und Novoflex-Geschäftsführer Reinhard Hiesinger veranlasst, dazu eine Erwiderung zu schreiben. Diese veröffentlichen wir im Folgenden gerne im Wortlaut, nicht ohne hier auch darauf hinzuweisen, dass die EISA dem QuadroPod erst vor wenigen Tagen einen EISA Award als "Europas Fotozubehör des Jahres 2009-2010" zuerkannt hat (siehe auch dazu den weiterführenden Link). (Jan-Gert Hagemeyer)
Ich habe Ihren Praxistest sehr aufmerksam gelesen und möchte nun dazu Stellung nehmen bzw. das eine oder andere erklären.
Zuerst zur Preissituation: Man kann in das QuadroPod-System problemlos mit EUR 547,00 EUR einsteigen und hat dann logischerweise ein QuadroPod, ein Duo- oder Zweibeinstativ, ein Einbeinstativ, ein Ministativ und die Kombination aus zwei kurzen und zwei langen Beinen, ein sogenanntes Anlehnstativ. Genau diese Kombination ist besonders interessant für spezielle Stativaufgaben, sei es bei Fotografie in sehr engen Räumen, im Theater, auf einem Tisch, oder wenn man in einen Tisch hineingehen will, kann man diese Beine auf dem Tisch auflegen, zwei Beine an den Boden, und man hat eine verlängerte Thematik in den Tisch hinein. Vor allem interessant bei Makroaufnahmen etc..
All diese kombinierbaren Komponenten müssen Sie eigentlich abziehen beim Kauf von sogenannten monostrukturierten Stativlösungen – nämlich normales Stativ, Ministativ und Monopod. Dass es das System sicherlich gut und gerne auf 1500 EUR bringen kann, ist richtig, wenn man die teuersten Varianten der Carbon-Beine wählt und alles, was es noch dazu gibt, mit Klemmen, Neigern, Verbindungsstangen und Saugstativen. Ganz abgesehen natürlich von den Zubehörmöglichkeiten oben am Stativkopf mit flexiblen Armen, entsprechenden Aufhellern, Blitzneigern etc.
Die Darstellung Ihres Tests auf dem Kopfsteinpflaster können wir so nicht nachvollziehen, aber in dem Fall ist es die Aussage des Testers. Die Hauptaussage aus unserer Situation ist eigentlich, dass durch die vier mal 90 Grad ein Stativ mit vier Beinen wesentlich sicherer steht, wobei es eigentlich genügt, wenn es auf drei Beinen nur benutzt wird und das vierte Bein eigentlich nur ein Sicherungsbein darstellt. Ganz, ganz selten ist man mit einem Stativ unterwegs, und die Ausrüstung ist genau im Mittelpunkt, also im Schwerpunkt des Stativs.
Und jetzt noch etwas zum letzten Satz des Tests: Wir sind der Meinung, dass wir eine Statividee kreiert haben, die eigentlich genau für den Profianwender konzipiert ist. Es ist die erste Stativplatte, bei der die Beine abgeschraubt werden können, gegen unterschiedlichste Stell- und Befestigungsmöglichkeiten getauscht werden können. Vorteil: Auf der Platte bleibt alles immer in einer Ausführung, d. h. die Stativneiger, Kugelköpfe Schnellkupplung etc., und ich variiere je nach Einsatz den Unterbau des Stativs. Und was nochmals den Preis angeht (wie schon gesagt), mit EUR 547,00 EUR in der preiswertesten Version ist man schon im System, hat ein QuadroPod, ein Einbeinstativ, ein Ministativ und ein Stativ mit zwei langen und zwei kurzen Beinen, das für unwahrscheinlich viele Situationen eine ideale Kombination darstellt. Sei es im Auto, in einem engen Theaterbereich, in einer Kirche, wo ich in Stuhlreihen ein Stativ aufbauen muss. Genau in diesen Situationen ist die Kombination aus zwei langen Beinen und zwei kurzen Beinen ideal. Ganz abgesehen von der Idee, auch nur mit einem Zweibein zu fotografieren.
Jedoch nochmals auch danke für den Bericht, auch Kritik ist etwas, mit dem wir leben müssen, und nur daran können wir uns messen, unsere Produkte noch besser zu machen.
PS: Tests in unserem Haus mit den vierteiligen Carbonbeinen ergaben, dass diese Beine problemlos bis zu 50 kg belastbar sind, und sie gaben nicht nach. Die seitliche Verwindung lässt sich dadurch minimieren, indem man auf den vollen Auszug verzichtet und jeden Auszug um ca. 3 cm zurück führt. Dies ist jedoch nicht unbedingt eine praktikable Lösung.