Olympus Diavorsatz arbeitet auch mit anderen Digitalkameras
1999-04-29 Nachdem passende Adapterringe beschafft waren, hatten wir jetzt Gelegenheit, den "Flash Film Scanner 35" genannten Diavorsatz an einer Agfa ePhoto 1280 und einer Sony Mavica MVC-FD81 auszuprobieren. Mit Erfolg! (Jan-Markus Rupprecht)
Die Vermutung in unserer Meldung vom 30. März 1999
hat sich damit bestätigt. Offensichtlich läßt sich der Diavorsatz mit allen
Digitalkameras betreiben, die folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Ein Filtergewinde, das sich mit einem Adapterring entweder auf das bei Olympus übliche
43-mm-Gewinde oder alternativ auf das Tubusgewinde von 58 mm anpassen läßt.
- Ein Zoomobjektiv, dessen Brennweite mindestens bis 110 mm (verglichen mit
35-mm-Kleinbildkameras) reicht.
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Letzteres ist wichtig, da man bis zu dieser Brennweite heranzoomen muß, um ein Dia
formatfüllend abzubilden. Kameras, die diesen Wert nicht erreichen, "sehen" das
Dia dann nur als kleines Bild auf einer schwarzen Fläche. Eine größere wählbare
Brennweite macht hingegen nichts. Ganz im Gegenteil: Dann kann man, wenn es das Motiv
erfordert, in das Bild hineinzoomen und so gleich eine Ausschnittsvergrößerung aus der
Mitte heraus machen.
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Die Anpassung bei diesen beiden Kameras war kein Problem. Für die Agfa ePhoto
1280 haben wir einen direkt passenden Zwischenring beschafft, der das
46-mm-Innengewinde der Kamera direkt mit dem 58-mm-Außengewinde des Diakonverters
verbindet. Die Sony MVC-FD81 hat ein kleineres, 37 mm großes Gewinde,
für das es zumindest Adapter auf den 43-mm-Olympus-Durchmesser gibt. Da
auch die Olympus-Kameras serienmäßig mit einem Adapter 43 mm auf 58 mm montiert werden,
sind hier sind also zwei Adapterringe hintereinander montiert, wie man auf dem Foto gut
sehen kann. Optische Nachteile durch den etwas größeren Abstand konnten wir dadurch
nicht feststellen; die Scharfstellung der Kamera gleicht dies problemlos aus und auch der
Zoombereich des Objektivs reichte genauso weit wie bei der Olympus C-1400 XL. Auch sonst
gestaltete sich der Betrieb mit beiden Kameras völlig problemlos und kann von uns
uneingeschränkt empfohlen werden. Die Adapterringe sind beispielsweise von Hama im
Fachhandel erhältlich.
Ein Versuch den Diakonverter mit der professionellen Sony DSC-D700
zu betreiben, scheiterte trotz Adapterring 62 mm auf 58 mm. Die Gewindesteigung
des Sony-Filtergewindes entspricht offenbar nicht dem sonst üblichen Standard. Der
Adapter ließ sich nur etwas mehr als eine Umdrehung weit aufdrehen, dann ging ohne Gewalt
nichts mehr. Den schweren Diakonverter so zu betreiben, ist eigentlich indiskutabel. Wir
haben es dennoch ganz vorsichtig getan und dabei festgestellt, daß sich die
längere Brennweite von 140 mm im Tele-Bereich in diesem Fall kaum auswirkt: Man kann
nicht nennenswert weiter ins Dia "hineinzoomen" als bei der Agfa ePhoto 1280
(114 mm), der Olympus C-1400 XL (110 mm) oder der Sony MVC-FD81 (111 mm). Offensichtlich
spielt dabei also auch die Geometrie des Linsensystems eine Rolle oder die Art der Montage
des Diakonverters bzw. der dadurch gegebene Abstand zum Kameraobjektiv. Ansonsten ist auch
mit der Sony der Betrieb mit dem Olympus Flash Film Scanner problemlos, wenn man einen
Adapterring mit der richtigen Gewindesteigung für die Sony findet.
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Die Canon PowerShot Pro70 läßt sich zwar
mechanisch ebenso einfach ankoppeln wie die Sony Mavica MVC-FD81, denn sie hat ebenfalls
ein 37-mm-Standardgewinde. Ihr Zoom-Objektiv reicht jedoch nur bis 70 mm und das ist für
den Diakonverter klar zuwenig. Das Dia erscheint viel zu klein inmitten einer schwarzen
ungenutzten Fläche. Dabei sieht man übrigens sehr schön, daß das Seitenverhältnis der
Canon PowerShot Pro70 (wie auch der Kodak DC260/265) genau dem 3:2-Verhältnis des
Kleinbildformates entspricht. Die meisten Digitalkameras verwenden dagegen das bei
Computermonitoren übliche 4:3-Seitenverhältnis. So gesehen haben wir also noch die
Chance, einen weiteren idealen Partner für den Olympus Flash Film Scanner 35 zu finden,
bei dem das Seitenverhältnis stimmt und der Brennweitenbereich ausreicht die Kodak
DC260 und DC265. Für diese Modelle wird Kodak demnächst einen Adapter auf den
Markt bringen, der auf den Objektivring geklemmt wird und auch diese Kameras mit einem
Gewinde für optisches Zubehör ausrüstet. Ob das eine wackelige Angelegenheit wird,
werden wir mit dem Olympus Diakonverter testen, sobald der Adapterring lieferbar ist.
Natürlich werden wir dann auch wieder auf digitalkamera.de davon
berichten.