Neue Rechtschreibung
Olympus führt FE-100/110/120, SP-310/350/500UZ, µ Digital 600 ein
2005-08-29 Rechtschreibreform bei Olympus: Die verschiedenen Kompaktdigitalkameramodelle schreibt man nicht mehr mit C, gefolgt von irgendeiner Modellnummer, sondern man stellt den Modellnummern jetzt ein FE oder SP als "Präfix" voran. Neu ist, dass man die einzelnen Kameraklassen besser daran erkennen kann, so dass z. B. FE (= Fine & Easy) für die Einsteigerklasse steht, während SP (= Spezialist) die Fortgeschrittenenliga repräsentiert. An der Technik und der Ausstattung eines großen Teils dieser Kameras ändert sich hingegen nicht viel, wie wir jetzt an der Beschreibung der Olympus-Neuheiten FE-100, FE-110, FE-120, SP-310, SP-350, SP-500UZ und mju Digital 600 sehen werden. (Yvan Boeres)
Keine
Änderung gibt es an der Nomenklatur der Edelminis, die nach wie vor "mju"
genannt werden wollen. Dafür bekommt die von uns getestete mju Digital 800
(siehe weiterführende Links) eine kleine Schwester namens mju Digital 600.
Abstriche muss man bei der Auflösung, dem internen Speicher, dem
LC-Bildschirm, dem Objektiv, dem Verschlusszeitenbereich, dem internen Blitz
und den Einstellmöglichkeiten machen. So sinkt die Kamera-Auflösung von 8
auf 6 Megapixel, die Bildschirm-Auflösung von 215.000 auf 115.000 Bildpunkte
(bei gleicher Bildschirmdiagonale von 2,5"), der eingebaute Speicher von 19
auf 8 Megabyte, die kürzeste Verschlusszeit von 1/2.000 auf 1/1.000 s und
die Blitz-Leistung von LZ 10 auf LZ 6,5. Kann man bei der mju Digital 800
auch auf eine Zeit- und Blendenautomatik zurückgreifen, wird bei der neuen
mju Digital 600 die Belichtung ausschließlich automatisch eingestellt. Die
Lichtstärke des Objektivs ist mit F3,1 bis F5,2 auch etwas schwächer als bei
der mju Digital 800 (F2,8 bis F4,9), doch der Zoomfaktor (3-fach) bleibt
derselbe. Allerdings verschiebt sich der Brennweitenbereich von 38 bis
114 Millimeter (KB-äquivalent) auf 35 bis 105 Millimeter.
Die Grundeigenschaften der mju Digital 800 bleiben aber erhalten. Es wurden
weder der TruePic-Turbo-Signalverarbeitungsprozessor (der u. a. für schnelle
Reaktionszeiten, die interne Bild- bzw. Signalverarbeitung und einen
geringen Stromverbrauch zuständig ist), noch der Spritzwasserschutz (gemäß
IEC-Standard 529 IPX4) oder die verbesserten Nachteigenschaften (mehr zur
BrightCapture-Technologie im Test der mju Digital 800) eingespart. Der
HyperCrystal-LC-Bildschirm garantiert weiterhin gute
Abbildungseigenschaften, und die zahlreichen Motivprogramme sowie
Sonderfunktionen (u. a. Spezialeffekte, Funktion zur elektronischen Retusche
roter Augen, Supermakro-Modus, mehrsprachige Menüführung, Histogrammanzeige,
PictBridge-Direktdruck, Guide/Hilfe-Funktion über Sondertaste) sind auch bei
der mju Digital 600 anzutreffen. Die geringere Kameraauflösung hat sogar
einen Vorteil: Dank kleinerer Datenmengen kann die mju Digital 600
Bilderserien in zwei Geschwindigkeiten (4,3 oder 1,3 Bilder/s) so lange
aufnehmen wie Speicherplatz vorhanden ist. Die mju Digital 800 muss hingegen
nach einer festgelegten Zahl von Bildern (die entsprechend den
Aufnahmebedingungen leicht schwanken kann) eine "Zwangspause" zur
Speicherung der Bilder bzw. zum Räumen des Pufferspeichers einlegen. Der
Videomodus bleibt bei einer Bildwiederholrate von 15 Bildern pro Sekunde im
VGA-Modus unverändert langsam. Wie ihre große Schwester macht die mju Digital 600
von einem Lithiumionenakku des Typs LI-12B Gebrauch und kann optional
erhältliche xD-Karten als Wechselspeicher aufnehmen. Weitere Infos zu
Technik, Funktion und Ausstattung der neuen mju Digital 600 finden unsere
Leser im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt. Die Olympus mju Digital 600
kommt im Herbst dieses Jahres zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von
rund 300 EUR auf den Markt.
Mit
der FE-5500 hat Olympus vor einigen Monaten schon einmal einen ersten
Schritt in Richtung neuer Namensgebung für seine Digitalkameras gemacht. Mit
der FE-100, FE-110 und FE-120 folgen nun drei weitere FE-Modelle. Ganz
schließen die neuen Kameras aber nicht mit der Vergangenheit ab, da hinter
den vermeintlichen Neuheiten lediglich Modellpflegen bereits auf dem Markt
befindlicher Protagonisten der ehemaligen C-Klasse stecken. Die FE-100 (4
Megapixel) und die FE-110 (5 Megapixel) erinnern zum Beispiel stark an die
C-370 Zoom. Sieht man einmal von der Auflösung ab, sind die Ähnlichkeiten in
Design und Technik frappierend. Die "kurvenreichen" Formen, die
Stromversorgung über zwei ganz gewöhnliche AA/Mignon/R6-Zellen
(Einwegbatterien oder Akkus), der zentral arbeitende Autofokus, die Art der
Belichtungsmessung (mittenbetont Integral), der 1,5"-Bildschirm mit seinen
130.000 Bildpunkten, die 2-cm-Nahgrenze im Supermakro-Modus, die
Belichtungssteuerung (Programmautomatik, Motivprogramme für Porträts,
Selbstporträts, Nachtaufnahmen und Landschaftsaufnahmen), die Anzahl und
Platzierung der Bedienelemente ("One button per function"-Konzept), der
kombinierte AV/USB-Anschluss, die Aufnahme von QVGA-"Stummfilmen" ohne feste
Zeitbegrenzung (maßgebend ist der verfügbare bzw. verbleibende Speicher)
usw. – all das und noch zahlreiche andere Details haben die FE-100 und
FE-110 mit ihrer Vorgängerin gemeinsam. Nur die Optik, der
Empfindlichkeitsbereich und die Größe des (über xD-Karten erweiterbaren)
eingebauten Speichers wurden der neuen Sensorgröße und -auflösung angepasst,
so dass die Objektivdaten nun etwas anders sind (38-106 mm/F3,0-5,0 entspr.
KB), der interne Speicher jetzt 28 MByte fasst (die FE-110 wird zusätzlich
mit einer xD-Karte von 16 MByte ausgeliefert) und der
Empfindlichkeitsbereich sich neuerdings von ISO 64 bis 320 (FE-110) bzw.
ISO 64 bis 400 (FE-100) erstreckt. Natürlich existieren auch für die FE-100
und FE-110 entsprechende digitalkamera.de-Datenblätter; zu den beiden im
Herbst verfügbaren Kameras gibt es auch Preisangaben, die sich auf knapp
150 EUR für die FE-100 und zirka 200 EUR für die FE-110 belaufen.
Die
FE-120 kann man ihrerseits als 6-Megapixel-Ausführung der C-480 Zoom
ansehen. Bis auf die Auflösung, die Typenbezeichnung und unwichtige Details
sind beide Kameras praktisch identisch. Die FE-120 ist wie ihre Vorgängerin
eine Kompaktdigitalkamera mit 3-fach-Zoomoptik (38-114 mm/F2,8-4,9 entspr.
KB), mittelgroßem LC-Bildschirm (1,8" bei 85.000 Bildpunkten),
TruePic-Turbo-Signalverarbeitungsprozessor, eingebautem 14-MByte-Speicher
(über xD-Karten erweiterbar), QVGA-Videomodus (mit max. 30 Bildern/s und speicherabhängiger Aufnahmezeit), iESP-Autofokus, 2-cm-Supermakro-Modus,
AA/Mignon-Zellen-Stromversorgung (alternativ auch
CR-V3-Lithium-Einwegzellen), umfangreichem Motivprogramm-Aufgebot,
PictBridge-kompatibler USB-Schnittstelle, mehrsprachiger Menüführung,
Multifunktionsblitz (LZ 7,6), brauchbarem Serienbildmodus (bis zu 7 Bilder
in Folge bei einer Bildfrequenz von 1,3 Bildern pro Sekunde),
Bildrahmen-Funktion und einfacher Bedienung. Da der eingebaute Speicher
nicht der Auflösung angepasst wurde, kompensiert Olympus das bei der FE-120
durch die serienmäßige Zugabe einer xD-Karte mit 32 MByte. Preislich
unterscheidet sich die FE-120 kaum von der C-480 Zoom. Mit einem offiziellen
Listenpreis von knapp 230 EUR ist die Kamera nur 30 EUR teurer als die
Vorgängerin bei ihrer Markteinführung. Der Auslieferungsbeginn der FE-120
soll noch im Herbst dieses Jahres stattfinden; weitere Details zur FE-120
finden sich im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt.
Enttäuscht
werden diejenigen sein, die auf eine C-8080- oder C-7070-Nachfolgerin
gewartet haben. Ohne sich darauf festlegen zu wollen, ob man sich nur
vorübergehend oder definitiv von diesem Kameratyp abwendet, sieht man bei
Olympus die (Weiter-)Entwicklung solcher Prosumer-Kameras momentan als zu
kostspielig an. Gehobene Ansprüche sollen nun von der SP-Serie und – wenn
die Erwartungen noch höher gesteckt sind – von den digitalen
Spiegelreflexkameras der E-Serie befriedigt werden. Die Kameras der
SP-Klasse verbinden die Charakteristika einfacher Kompaktkameras (kleine
CCDs, Kunststoffgehäuse, einfache Optiken, Rationalisierung der
Bedienelemente usw.) mit dem Funktionsumfang bisheriger Prosumer-Kameras.
Denn die Portierung bereits für Prosumer-Kameras oder DSLRs entwickelte
Funktionen auf Kompaktkameras kostet im Vergleich zu neuer "Hardware" wenig.
Das wohl noch teuerste Bauteil an den beiden neuen Olympus Neuheiten SP-310
und SP-350 ist der Bildwandler (7,1 Megapixel bei der SP-310 und 8 Megapixel
bei der SP-350) und der verhältnismäßig große LC-Bildschirm (2,5" mit
115.000 Bildpunkten). Funktionsmäßig sind die zwei SP-Modelle hingegen mit
allem gesegnet, was der ambitionierte Fotograf braucht. Man kann ebenso
Fotos im RAW-Format aufzeichnen wie den Fokussierpunkt aus einem Bereich von
143 Messfeldern auswählen oder die Belichtung manuell bzw. semi-automatisch
(Zeit-/Blendenautomatik und manuelle Belichtungssteuerung neben der
Programmautomatik) einstellen. Zu den weiteren Funktionen und
Ausstattungsmerkmalen der gehobenen Art gehören u. a. die Belichtungsreihen-
und Intervallfunktionen, die elektronische Retusche roter Augen, die
RAW-Data-Edit-Funktion (nachträgliche Umwandlung von RAW/ORF-Dateien in
JPEG-Aufnahmen), die Weißabgleich-Feinkorrektur, die
Parametrierungsmöglichkeit für Scharfzeichnung/Bildkontrast/Farbsättigung,
die Histogrammanzeige, die PictBridge-kompatible
USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, der 2-cm-Supermakro-Modus und die
Anschlussmöglichkeit für optisches Zubehör (Filter, Nahlinsen, Konverter).
Die SP-350 leistet sich sogar den Luxus eines TTL-Blitzschuhs zum Anbringen
von Olympus-Systemblitzgeräten (oder kompatible Fremdprodukte) und
erweiterter Blitzfunktionen (Blitzbelichtungskorrektur, Slave-Modus); für
beide Kameras (wie auch für die mju Digital 600) existiert ein optional
erhältliches Unterwassergehäuse.
Die
Grundausstattung der SP-310 und SP-350 setzt sich aus einer 3-fach-Zoomoptik
(38-114 mm/F2,8-4,9 entspr. KB), einem
TruePic-Turbo-Signalverarbeitungsprozessor, 24 Motivprogrammen, einem
leistungsfähigen Videomodus (VGA, 30 Bilder/s, Ton, keine feste
Zeitbegrenzung), einem eingebauten 32-MByte-Speicher (25 MByte davon sind
für den Benutzer verfügbar und können über xD-Karten erweitert werden),
einem optischen Sucher (als Begleitung für den LC-Bildschirm), der
AA/Mignon-Zellen-Stromversorgung (alternativ auch
CR-V3-Lithium-Einwegzellen) und einem mittelstarken Bordblitz (LZ 7,5)
zusammen. Vorgenommene Einstellungen können in einem der 4 Benutzerspeicher
festgehalten werden. Wie bei anderen Kameraneuheiten von Olympus kann man
auch bei der SP-310 und SP-350 auf diverse Sonderfunktionen (Kalender,
Rahmen, Aufnehmen & Auswählen usw.) zurückgreifen. Erwartungsgemäß liegt der
Preis der beiden Kameras deutlich unter den bisher von Prosumer-Kameras
bekannten Preisregionen. Die SP-350 schlägt mit rund 400 EUR zu Buche,
während die SP-310 bereits für knapp 350 EUR zu haben ist. Ergänzende
Angaben zu Technik, Funktion und Ausstattung liefern – wie gewohnt – die
passenden digitalkamera.de-Datenblätter.
Natürlich
darf eine Superzoom- bzw. Megazoom-Kamera nicht im Olympus-Sortiment fehlen.
Deshalb werden die SP-310 und SP-350 von der SP-500UZ begleitet. Sie bietet
6 Millionen Pixel, eine 10-fach-Zoomoptik (38-380 mm/F2,8-3,7 entspr. KB),
einen 10 MByte großen internen Speicher, 21 Motivprogramme, einen
geringfügig stärkeren Bordblitz (LZ 8), einen 3-cm-Supermakro-Modus und
einen elektronischen Videosucher mit 201.600 Bildpunkten (als Ersatz für den
optischen Sucher) als Unterschied zu den beiden zoomschwächeren Schwestern
an. Ansonsten bleiben die Funktion und die Ausstattung weitgehend die
Gleichen (u. a. 143-Punkt-AF, RAW-Speicherung, Einstellmöglichkeiten,
Signalverarbeitung); sogar die Anschlussmöglichkeit für optisches Zubehör
bleibt erhalten. Detailunterschiede gibt es noch bei der Serienbildleistung,
dem Empfindlichkeitsstufenbereich und der Zahl der benötigten
Batterien/Akkus. Aufgrund des unterschiedlich großen Gehäuses gibt es kein
Unterwassergehäuse für die SP-500UZ. Dafür besitzt die Kamera die
Schärfevorausrechnung (so genannten prädiktiven AF), während die SP-310 und
SP-350 auf dieses Feature verzichten müssen. Es sieht auch so aus, als ob
die SP-500UZ die einzige der vielen Kameraneuheiten von Olympus ist, bei der
ein ferngesteuerter Betrieb vom Rechner aus möglich ist. Olympus hat zwar
keine entsprechende Software im Angebot, bietet aber einen so genannten SDK
(Software Development Kit) an, mit dem man – Programmierkenntnisse
vorausgesetzt – ein solches Programm selbst entwickeln kann. Die Olympus
SP-500UZ kommt ebenfalls im Herbst zu einem Preis von rund 400 EUR auf den
Markt; auch hier empfehlen wir das dazugehörige digitalkamera.de-Datenblatt
als ergänzende Lektüre.