Auf den letzten Drücker
Olympus präsentiert E-300, C-470 Zoom und AZ-2 Zoom
2004-09-27 Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Photokina stellt Olympus die E-300, die AZ-2 Zoom und die C-470 Zoom vor. Offenbar wollte man beim japanischen Kamerakonstrukteur den letzten Moment abwarten, um das eigentliche Highlight der Photokina zu präsentieren. Denn so interessant die AZ-2 Zoom und die C-470 Zoom auch sein mögen – die Hauptattraktion auf dem Olympus-Stand dürfte wohl die mit dem FourThirds-Standard kompatible Einsteiger-DSLR aus dem E-System namens E-300 sein. (Yvan Boeres)
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Lange wurde darüber spekuliert, ob die nächste Kamera nach der E-1 das
E-System nach oben oder nach unten ergänzen würde. Auf der Photokina schafft
Olympus nun Gewissheit: Die E-300 ist die Antwort auf jene Unkenrufe, die
die E-1 wegen ihres verhältnismäßig hohen Preises verschrien haben. Den
genauen Preis der E-300 hat Olympus zwar noch nicht kommuniziert, aber
gerüchteweise soll die E-300 samt Zuiko-Standardzoom 14-45 mm/F3,5-5,6
(28-90 mm entspr. Kleinbild) für unter 1.000 EUR angeboten werden. Wieviel
auch immer die E-300 letztendlich kosten wird, fest steht jetzt schon, dass
sie kaum jemanden kalt lassen wird und nicht irgendeine Einsteiger-DSLR sein
will. Das unterstreicht schon die Architektur dieser Kamera. Die E-300
bricht nämlich mit dem altbekannten bzw. typischen (D)SLR-Design und zeigt,
dass das Kompaktdigitalkameradesign und die Spiegelreflextechnik durchaus zu
einem originellen Konzept verschmelzen können. So "verunstaltet" die E-300
nicht der typische Prismengehäuse-"Buckel". Der Sucher der E-300 ist zwar
ein echter optischer TTL-Sucher, bei dem der vom Objektiv eingefangene
Bildausschnitt in den Sucher umgeleitet wird, aber statt eines
Dachkantprismas aus Glas oder kleinen Spiegeln sorgt ein so genannter
Porro-Sucher für den "richtigen Durchblick" (siehe Schnittzeichnung). Die
Porro-Suchertechnik ist beileibe nichts Neues; sie kommt bisher
hauptsächlich in Ferngläsern zum Einsatz, aber auch im Kamerabereich zeigte
Minolta schon vor Jahren mit der analogen Vectis-S-Reihe und mit der
digitalen Spiegelreflexkamera RD-3000 ein darauf aufbauendes Kamerakonzept.
Das Resultat ist eine äußerst kompakte Bauweise mit allen Vorteilen (und
Nachteilen) einer Spiegelreflexkamera.
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Einmalig ist aber – soviel wir wissen – die Spiegeltechnik der Olympus
E-300. Klappen nämlich die Schwingspiegel gewöhnlicher Spiegelreflexkameras
für die Zeit der Belichtung hoch, fährt der Spiegel der E-300 seitlich ein.
So kann der Spiegelkasten besonders klein gehalten werden, was sich wiederum
auf die Kompaktheit der Kamera auswirkt. Und da man bei Olympus offenbar
diese Art von "Seitenweg" mag, klappt auch der eingebaute Blitz
(Leitzahl 11) nicht nach oben auf, sondern ebenfalls seitlich, um so das
Risiko von Roten Augen etwas zu vermindern. Innovative Technik gibt es auch
sonst bei der E-300. Dazu gehört selbstverständlich die Bauweise der
Objektive (Strahlengang mit möglichst senkrecht einfallenden Lichtstrahlen)
als auch der ingeniöse Staubschutzfilter, bei dem der Staub praktisch per
Ultraschall "weggerüttelt" wird. Beide Techniken kennt man bereits von der
E-1, und sie finden auch mit bzw. in der E-300 Anwendung. Auf zwei Features
der E-1 muss die E-300 allerdings verzichten: auf den Staub- und
Spritzwasserschutz sowie auf die auswechselbaren Suchermattscheiben. Das
kompensiert die E-300 mit einer höheren Auflösung als die E-1 (8 statt 5
Megapixel Full Frame CCD) und mit dem TruePic-Turbo-Signalprozessor, der
sonst nur in Kompaktdigitalkameras von Olympus für ordentlich Tempo und gute
Bildqualität sorgt.
Auch in Sachen Funktions- und Einstellungsumfang steht die E-300 der
großen Schwester E-1 in kaum etwas nach. Die Belichtungsmessung und
-steuerung, die Lichtempfindlichkeit und der Weißabgleich lassen sich in
vielfältigster Weise beeinflussen; genauso wie der Arbeitsbereich und die
Arbeitsweise des schnellen – und leider immer noch auf drei Punkte
beschränkten – Autofokus. Neu hinzugekommen sind Motivprogramme, damit auch
Einsteiger mit der E-300 zurechtkommen, und für den erfahrenen Fotografen
gibt es eine Vielzahl an Funktionen, Einstellungen und
Parametriermöglichkeiten. Einen Überblick darüber verschafft zu einem großen
Teil unser digitalkamera.de-Datenblatt. Hier jedoch noch ein paar wichtige
Eckdaten zur E-300: Die Olympus E-300 schafft 2,5 Bilder pro Sekunde im
Serienbildmodus und ist mit einer USB 1.1-Schnittstelle versehen (da ist die
E-1 mit ihrer Firewire- und USB 2.0-Schnittstelle besser gerüstet). Die
Fernsteuerung der Kamera ist per Software über den Computer, kabellos per
Infrarotfernbedienung oder mit einem elektrischen Kabelfernauslöser möglich.
Letzteres setzt allerdings den optional erhältlichen Batterie- bzw.
Multifunktionshandgriff HLD-3 voraus. In der Standardkonfiguration wird die
E-300 von einem Lithiumionenakku mit Strom versorgt. Der LC-Farbbildschirm
ist 1,8" bzw. 4,6 cm breit, löst mit 134.000 Pixeln auf und soll bessere
Abbildungseigenschaften besitzen als herkömmliche LCDs. Die Speicherung der
Bilder erfolgt im JPEG-, TIFF- oder RAW/ORF-Format (JPEG/RAW-Simultanaufzeichnung
ist auch möglich) auf CompactFlash-Wechselspeicherkarten (Typ I + II inkl.
Microdrive), und die Verschlussgeschwindigkeit gipfelt bei 1/4.000 s. Wie es
sich für eine Spiegelreflexkamera gehört, ist die E-300 über den
Wechselobjektivanschluss und den Blitzschuh mit einer Vielzahl von
Objektiven (Zuiko Digital bzw. FourThirds), Blitzgeräten und sonstigem
Systemzubehör kompatibel. Neben dem bereits erwähnten Standardzoom wurden
heute auch noch zwei weitere Zuiko/FourThirds-Objektive (40-150 mm/F3,5-4,5
und 150 mm/F2,0 ED) vorgestellt; ein Unterwassergehäuse für die E-300 und
weitere Objektive, die noch auf der Photokina offiziell vorgestellt werden,
folgen in Kürze. Die Olympus E-300 selbst soll gegen Ende des Jahres
erhältlich sein.
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Mit der C-470 Zoom stellt Olympus eine weitere Kompaktdigitalkamera mit
vereinfachter Bedienung vor. Wie schon bei der erst vor einigen Wochen
vorgestellten C-370 Zoom setzt Olympus bei der C-470 Zoom auf das "One
button per function"-Konzept. Im Vergleich zur C-370 Zoom ist die C-470 Zoom
allerdings besser ausgestattet. So löst sie mit ihrem 4-Megapixel-CCD höher
auf und besitzt auch einen größeren LC-Farbbildschirm (1,8" mit 134.000
Bildpunkten) des Typs "Sunshine LCD", der auch bei grellem Licht noch gut
ablesbar bleiben soll. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen der C-470 Zoom
gehören u. a. die QVGA-Videoaufnahme mit Ton und ohne feste Zeitbegrenzung,
die Unterstützung des USB-Direktdruckstandards PictBridge, acht
Motivprogramme als Alternative bzw. Ergänzung zur Programmautomatik, zwei
Belichtungsmessarten (ESP-Mehrfeldmessung, Spotmessung), eine
Serienbildfunktion mit 1 Bild/s (max. 4 Bilder in Folge bei hoher Auflösung)
und ein Autofokus mit Makrofunktion (9 cm Mindestabstand im
Super-Makro-Modus). Dem Autofokus und der Kamera allgemein macht der
TruePic-Turbo Signalverarbeitungsprozessor Beine; der schnelle Prozessor
sorgt auch für einen geringeren Stromverbrauch, so dass dem Lithiumionenakku
LI-12B so schnell nicht die Puste ausgeht. Wie der Namenszusatz "Zoom" es
schon andeutet, ist die C-470 Zoom mit einem Zoomobjektiv
(35-105 mm/F3,1-5,2 entspr. KB) ausgestattet. Als Speichermedium kommen
Karten des Typs xD-Picture Card zum Einsatz, wobei eine 16-MByte-Karte zum
serienmäßigen Lieferumfang gehört. Sonst verfügt die C-470 Zoom u. a. noch
über einen eingebauten Multifunktionsblitz (LZ 7,8), einen Digitalzoom
(4-fach) und über eine Sprachnotizfunktion. Weitere Details zu Technik,
Funktion und Ausstattung des Einsteigermodells finden unsere Leser im
digitalkamera.de-Datenblatt zur Olympus C-470 Zoom. Darin erfährt man auch,
dass die C-470 Zoom rund 300 EUR kosten soll und samt Olympus Master 1.0-Software
im Oktober auf den Markt kommt.
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Letzte Neuvorstellung für heute ist die AZ-2 Zoom. Hier handelt es sich
um die Nachfolgerin der in Japan erhältlichen Flachdesignkamera AZ-1 Zoom,
die in Europa in einer Sonderedition für Ferrari-Fans bzw. Sammler
existiert. Bei der neuen AZ-2 Zoom wurde das Design überarbeitet und die
Auflösung mit einem höher auflösenden CCD auf 4 Megapixel ausgebaut.
Geblieben ist die periskopähnliche Objektivarchitektur mit dem "Knick in der
Optik", die durch Umlenkung des Strahlengangs einen vertikalen oder
horizontalen Aufbau des Linsensystems ermöglicht und den AZ-Modellen zu
einer besonders schlanken Linie bzw. geringen Bautiefe verhilft. Eine
ähnliche Technik wenden auch einige Kameras anderer Marken wie z. B. die
Vertreterinnen der (Konica-)Minolta Dimage-X-Serie, manche Xacti-Modelle von
Sanyo, die Sony DSC-T-Reihe sowie die Sony DSC-F88 an. Die AZ-2 Zoom ist
dabei nur 20,1 mm "dick" und integriert ein 2,8-fach-Zoom
(40-112 mm/F2,9-4,8 entspr. Kleinbild). Weitere besondere Merkmale der
AZ-2 Zoom sind u. a. die 13 Motivprogramme, der für Tempo und gute
Bildqualität sorgende TruePic-Turbo-Signalverarbeitungsprozessor, die USB 2.0-Schnittstelle
mit PictBridge-Kompatibilität, die Speicherung auf xD-Picture Cards, die
eingebaute Album-Funktion, der neue Joystick für die schnelle und einfache
Kamerasteuerung, die mitgelieferte Docking-Station sowie der große (2,5")
und hochauflösende (210.000 Bildpunkte) LC-Farbbildschirm mit "Sunshine-LCD"-Technologie
und Hintergrundbeleuchtung. Das Sunshine-LCD verspricht einen höheren
Bildkontrast als gewöhnliche LCDs, einen besonders großen Betrachtungswinkel
und eine verbesserte Lesbarkeit bei direktem Sonneneinfall.
Zwei neue Funktionen an der AZ-2 Zoom kennt man bereits von anderen
Kameras. So ist die AZ-2 Zoom wie die Sanyo Xacti DMX-C4 mit einer
elektronischen Bildstabilisierung nach Camcorder-Art versehen. Hier wird
nicht der CCD bewegt, sondern – grob vereinfacht dargestellt – mit dem
Bildausschnitt gespielt, so dass die Bildstabilisierung in beiden Fällen
(bei Olympus und Sanyo) nur im Videomodus funktioniert. Die Kalenderfunktion
erinnert ihrerseits an eine ähnliche Funktion bei verschiedenen
Casio-Modellen und baugleichen Pentax-Kameras. Hier kann man sich für jeden
Tag ein anderes Foto anzeigen lassen; die AZ-2 Zoom ordnet die Bilder dabei
automatisch in der chronologischen Reihenfolge und zeigt bei Bedarf eine
Übersicht der Bilder kalenderartig in einer Monatsansicht. Die
Stromversorgung erfolgt über einen der Kameragröße entsprechenden flachen
Lithiumionenakku. Weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung der
Olympus AZ-2 Zoom finden unsere Leser im entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblatt. Die Markteinführung der Olympus AZ-2 Zoom ist
für November zu einem Listenpreis von rund 400 EUR geplant.