Für Einsteiger
Olympus überrascht mit spiegelloser Systemkamera Pen E-PL1
2010-02-03 Dass Olympus die Pen E-P1 nach "oben" und "unten" erweitern möchte, ist schon lange bekannt. Aber jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nachdem die nach oben orientierte Pen E-P2 seit kurzem verkauft wird, folgt im März 2010 die Pen E-PL1 als Abrundung nach unten. Endlich schafft Olympus es auch, ein Blitzgerät in eine Pen zu integrieren, schließlich darf das in einer "Einsteigerkamera" nicht fehlen. Gespart wird an den Bedienrädern, dem Gehäusematerial (nun Kunststoff mit Metalloberfläche) und dem Bildschirm. So kann der Preis auf rund 600 EUR gedrückt werden. (Benjamin Kirchheim)
Das integrierte Blitzgerät ist dabei durchaus professionell aufgestellt. Es klappt auf Knopfdruck durch einen Zangenmechanismus nach oben und kann sogar Systemblitzgeräte drahtlos steuern. Der Zubehörport unterhalb des Systemblitzschuhs ist in der Pen E-PL1 ebenfalls verbaut, wenn auch der passende elektronische Sucher (VF-2) im Gegensatz zur Pen E-P2 nicht zum Lieferumfang gehört. An den Zubehörport ist darüber hinaus ein (optionaler) Stereo-Mikrofonadapter anschließbar. Videos zeichnet die E-PL1 nämlich auch auf, und zwar in HD-Qualität. Das interne Mikrofon liefert allerdings nur Mono-Ton. Mit 114,6 x 72,2 x 41,5 mm und knapp 300 g (ohne Akku und Speicherkarte) fällt die E-PL1 äußerst kompakt und leicht aus.
Der 12,3 Megapixel LiveMOS-Sensor (13,1 Megapixel physikalisch) ist beweglich gelagert und gleicht so Verwacklungen aus, die Belichtungszeiten können damit um bis zu 3 Blendenstufen (Faktor 8) wachsen. Wie es sich für eine Systemkamera (Micro Four Thirds) gehört, sind die Objektive wechselbar, und der 4:3-Sensor ist mit 17,3 x 13 mm verhältnismäßig groß. Andere Seitenverhältnisse wie 16:9, 3:2 und 6:6 sind unter Auflösungs- und Bildwinkelverlust einstellbar. Der "Supersonic Wave Filter" sorgt mit Ultraschallschwingungen dafür, dass kein Staub und anderer Dreck auf dem Sensor haften bleibt und die Bildqualität beeinträchtigt. Der fest verbaute rückwärtige Bildschirm misst 2,7" (6,9 cm) in der Diagonale und löst 230.000 Bildpunkte auf. Das Speicherkartenfach nimmt SD/SDHC-Karten auf, das Akkufach einen Lithium-Ionen-Akku vom Typ BLS-1, wie er auch in der E-4xx- und E-6xx-Serie sowie den anderen beiden Pen-Modellen Verwendung findet. Er reicht in der E-PL1 etwa für 280 Aufnahmen nach CIPA-Standardmessverfahren. Eine USB- sowie eine HDMI-Schnittstelle sind ebenfalls mit an Bord.
Das Bedienkonzept der E-PL1 ist etwas anders. Es fehlen die beiden Bedienräder, stattdessen gibt es eine Wippe, mit der etwa Zeit, Blende oder Belichtungskorrektur eingestellt werden können. Der Schwerpunkt jedoch liegt auf der Automatik. Sie erkennt das passende Motivprogramm automatisch, steuert die Empfindlichkeit, Schattenaufhellung, Gesichtserkennung sowie AF-Tracking (Motivverfolgung). Zudem sorgt ein einfach zu verstehender "Live Guide" dafür, dass der Blick ins Handbuch selten nötig wird. Erklärt wird auch, wie man die Kamera bspw. für eine geringe Schärfentiefe einstellen muss. Kreativ werden kann der Fotograf mit sechs verschiedenen Art-Filtern: Pop Art, Weichzeichner, Körniger Film, Lochkamera, Diorama sowie Gentle Sepia; die e-Porträt-Funktion hingegen sorgt für eine glatte Haut bei Porträts. Die nötige Rechenleistung stellt der Bildprozessor TruePic V bereit.
In vier verschiedenen Farben (Schwarz, Weiß, Rot und Champagner) ist der Body alleine für rund 600 EUR oder wahlweise mit dem 14-42 mm (650 EUR) sowie im Set mit dem 14-42 und dem Four Thirds 40-150mm inkl. Four-Thirds-Adapter für 800 EUR erhältlich. Im Zubehörprogramm wird außerdem ein Unterwassergehäuse (PT-EP01) für rund 650 EUR angeboten. Die beiden neuen Micro-Four-Thirds-Objektive 9-18 mm und 14-150 mm sollen ab Ende April bzw. Ende Mai 2010 erhältlich sein.