Eine lange Tradition geht zu Ende
Olympus verkauft Fotosparte an Japan Industrial Partners
2020-06-24 Wie Olympus Japan heute bekanntgab, wird die Imaging-Sparte zum 30. September 2020 an Japan Industrial Partners (JIP) verkauft und dort als neue Firma fortgeführt. Ähnlich machten es Sony und JIP 2014 mit der Computersparte von Sony, bekannt durch die Vaio-Notebooks, die seitdem von der damals neu gegründeten VAIO Corporation geführt wird. Die Vaio-Notebooks sind allerdings nur noch in Asien erhältlich. Angesichts der vielen Olympus-Fotografen weltweit wird es die Kameras und Objektive hoffentlich weiterhin auch weltweit zu kaufen geben. (Benjamin Kirchheim)
Das aktuelle Spitzenmodell: Olympus OM-D E-M1X. [Foto: Olympus]
Olympus baut seit 1936 Zuiko-Objektive sowie Kameras und ist unter anderem für die von 1959 bis in die 80er Jahre hinein produzierten Halbformatkameras der Pen-Serie und die 1972 eingeführten und bis in die 2000er Jahre vertriebenen Kleinbild-DSLRs der OM-Serie bekannt. Sowohl die Pen-Serie (seit 2009) als auch die OM-Serie (seit 2012) haben eine digitale Auferstehung als spiegellose Systemkameras mit Micro-Four-Thirds-Sensor erlebt. Aktuell reicht das Portfolio von der Pen E-PL10 als Einsteiger- bis hin zu OM-D E-M1X als Profikamera, zudem ist Olympus für seine robusten, wasserdichten Kompaktkameras der Tough-Serie bekannt.
Seit etwa 2008 macht der Kameraindustrie jedoch die zunehmende Verbreitung von Smartphones mit eingebauten Kameras große Konkurrenz, so dass die Verkaufszahlen auch von Olympus seitdem drastisch gesunken sind. In den letzten drei Jahren machte die Kamerasparte von Olympus trotz Restrukturierungen Verluste, die zwar in den vergangenen Jahren verringert werden konnten, durch die aktuelle Corona-Pandemie allerdings wieder steigen dürften. Die Kamerasparte macht nur noch rund fünf Prozent des Konzernumsatzes aus. Olympus ist inzwischen hauptsächlich in der Medizintechnik aktiv.
JIS wiederum hat Erfahrung darin, ausgegliederte Firmensparten erfolgreich weiterzuführen und wieder profitabel zu machen. Der Support bereits verkaufter Olympus-Produkte soll von der neu zu gründenden Firma gewährleistet sein, die zudem neue Produkte entwickeln und damit die Kamerasparte fortführen soll. Bis Ende September 2020 soll die Kamerasparte von Olympus weiter restrukturiert und in diese neu zu gründende Firma ausgegliedert und an JIS verkauft werden.