Four Thirds häppchenweise
Olympus zeigt neues Wechselobjektiv-System auf der PMA
2003-03-04 Die amerikanische Olympus-Niederlassung hat auf der Foto-Fachmesse PMA in Las Vegas den Prototypen sowie die ersten Bestandteile des neuen Four Thirds-Systems ausgestellt. Zu den Bestandteilen des neuen Systems gehören unter anderem eine digitale Spiegelreflexkamera, vier Wechselobjektive, zwei Blitzgeräte, ein Batteriegriff und ein Konverter. (Yvan Boeres)
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Von der letztes Jahr auf der Photokina gezeigten Produkt- bzw.
Designstudie weicht der auf der PMA zu sehende Prototyp kaum ab. Ob das
Entwicklungsstadium des Prototypen auf der in anderthalb Wochen beginnenden
CeBIT so weit fortgeschritten sein wird, dass wir in Hannover eventuell ein
funktionsfähiges Modell in den Händen halten werden können, ist noch
ungewiss. Tatsache ist jedenfalls, dass Olympus den Markteinführungstermin
für das Four Thirds-System immer wieder ein bisschen nach hinten verschiebt.
Hieß es noch ganz am Anfang, das System solle auf der PMA 2002 vorgestellt
und zur der Photokina 2002 auf den Markt kommen, ließ man auf der Photokina
verlauten, dass man erste Four Thirds-Produkte Anfang dieses Jahres auf den
Markt bringen wolle. Aktuell heißt es, dass frühestens Ende des dritten,
Anfang des vierten Quartals 2003 mit einer Markteinführung zu rechnen sei.
Bisher hat außer Olympus noch kein anderer Hersteller Produkte rund um das
Four Thirds-System gezeigt. Weder von Kodak als Partner der ersten Stunde
noch von Fujifilm (wo man sich noch nicht offiziell zum Four Thirds-System
bekannt hat) ist irgendetwas in Richtung Four Thirds-System auf der PMA zu
sehen. Angesichts aktueller Ankündigungen digitaler Spiegelreflexkameras von
Canon, Nikon oder Pentax kann man davon ausgehen, dass diese Herstellern
wohl ihren eigenen Weg (basierend auf 35mm-Kleinbild-Format) gehen werden.
Aus welchen Bestandteilen das System von Olympus am Anfang bestehen wird,
lässt sich bereits jetzt vermuten. Auf der PMA ausgestellt und von
Olympus-Amerika in einer Pressemitteilung vorgestellt wurde nämlich folgende
Konfiguration:
- das Kameragehäuse im Design ähnlich der Olympus E-Serie
- ein Weitwinkel-Zoomobjektiv 14 bis 54 mm (entspr. 28 bis 108 mm bei
KB) mit einer Lichtstärke von F2,8 bis F3.5
- ein Tele-Zoomobjektiv 50 bis 200 mm (entspr. 100 bis 400 mm bei KB)
mit einer Lichtstärke von F2,8 bis F3,5
- ein Superteleobjektiv mit 300 mm Festbrennweite (entspr. 600 mm bei
KB) mit einer Lichtstärke von F2,8
- ein Makroobjektiv mit 50 mm Festbrennweite (entspr. 100 mm bei KB)
mit einer Lichtstärke von F2,0
- einen Konverter (Funktion derzeit noch unklar)
- ein neues externes Blitzgerät
- einen Batteriegriff
Was das Blitzgerät betrifft, könnte es sogar zwei Versionen geben, da auf
dem Foto aus der Pressemitteilung ein anderes Gerät zu sehen ist, als das
FL-20-Blitzgerät, das auf der PMA ausgestellt ist. Auch kann man wohl davon
ausgehen, dass das bereits existierende Blitzgerät FL-40 von Olympus
ebenfalls mit dem neuen System kompatibel ist. Am 24. Juni will Olympus-USA
weitere Details (u. a. auch Preise) und sogar die vollständigen
Spezifikationen zum eigenen Four Thirds-System offiziell bekannt geben. Eine
ähnliche Produktvorstellung wird vermutlich auch hier in Deutschland bzw.
Europa abgehalten; wir werden unsere Besucher auf jeden Fall über neue
Erkenntnisse zum Four Thirds-System auf dem Laufenden halten.