Robuste spiegellose Systemkamera im Messsucherstil
Panasonic Lumix DC-GX9 ergänzt die DMC-GX8 nach unten
2018-02-13 Mit der Lumix DC-GX9 kündigt Panasonic ein weiterentwickeltes Schwestermodell der Lumix DMC-GX8 an. Die GX9 kommt im kompakten Messsucherstil daher, das heißt ohne Sucherbuckel und ohne ausgeprägten Handgriff. Der elektronische Sucher sitzt nämlich seitlich und lässt sich nach oben klappen. Der zur Bildstabilisierung beweglich gelagerte CMOS-Sensor im Micro-Four-Thirds-Format löst weiterhin 20 Megapixel auf und nimmt Videos mit 4K-Auflösung auf. (Benjamin Kirchheim)
Die Panasonic Lumix DC-GX9 ist wesentlich kompakter als die GX8, bietet aber dennoch teilweise sogar eine bessere Ausstattung. [Foto: Panasonic]
Gegenüber der GX8 hat sich das Gehäuse deutlich geändert, es ist vor allem nahezu auf die Abmessungen der GX80 geschrumpft und misst nur noch 124 mal 72 mal 47 Millimeter. Das betriebsbereite Gewicht beträgt lediglich noch 450 Gramm und liegt damit zwischen der GX8 und GX80. Einen Spritzwasser- und Staubschutz wie die GX8 bietet sie hingegen leider nicht. Als nettes Detail fährt die Schnittstellenklappe wie eine Art Schiebetür zurück. Sie gibt den Micro-HDMI-Anschluss sowie die Micro-USB-Buchse, über die sich der Akku nachladen lässt, frei.
Wie die GX8 besitzt auch die GX9 einen nach oben klappbaren Sucher als Alleinstellungsmerkmal. Das ist besonders für bodennahe Aufnahmen oder in anderen Situationen, die einen Winkelsucher erfordern, äußerst praktisch. Das Design mit nebeneinanderliegendem Systemblitzschuh und Pop-Up-Blitz wurde hingegen von der GX80 übernommen.
Der elektronische Sucher der Panasonic Lumix DC-GX9 lässt sich um 80 Grad nach oben klappen. Zudem besitzt sie ein Belichtungskorrekturrad, einen Systemblitzschuh und einen eingebauten Pop-Up-Blitz. [Foto: Panasonic]
Die GX9 besitzt nur einen sehr flachen Handgriff, ist aber mit genarbtem Gummi überzogen. Auf der Rückseite sorgt eine Daumenmulde für mehr Halt. Das Bedienkonzept mit vielen Tasten, Einstellrädern und Hebeln entspricht ebenfalls eher der GX8. So ist etwa das Belichtungskorrekturrad unterhalb des Programmwählrads angeordnet. Rund um den Auslöser sowie über der Daumenmulde sitzen die beiden Multifunktionsräder, über die beispielsweise die Blende und Belichtungszeit eingestellt werden können. Auf der Rückseite sitzen der Fokusmoduswähler sowie viele dedizierte, aber auch programmierbare Tasten.
Der der 17,3 mal 13 Millimeter große Micro-Four-Thirds-Bildsensor (Crop-Faktor 2,0) löst rund 20 Megapixel auf und ist zur Bildstabilisierung beweglich gelagert. Bis zu vier Blendenstufen längere Belichtungszeiten soll er ermöglichen, mit entsprechenden Objektiven arbeitet er im Dual IS 2 zusammen. Videos können maximal in 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Die Serienbildfunktion erreicht neun Bilder pro Sekunde. Aber auch die 4K-Foto-Funktionen sind mit von der Partie, was besonders schnelle Bildserien und Fokus-Aufnahmereihen mit rund 8,4 Megapixeln ermöglicht. Zudem lassen sich die Bilder zwecks Erweiterung der Schärfentiefe mittels Stacking zusammenrechnen. In voller Auflösung stehen ebenfalls eine Blenden- sowie eine Fokus-Reihenaufnahmefunktion zur Verfügung.
Der mit der GX80 eingeführte neue elektromagnetisch gesteuerte Verschluss (links) kommt nun auch bei der GX9 zum Einsatz. Er arbeitet leiser und vibrationsärmer als der Verschluss der GX8 mit seinen starken Spannfedern und elektrischer Steuerung. [Foto: MediaNord]
Der elektromechanische Verschluss soll für besonders vibrationsarme Aufnahmen sorgen. Er kam erstmals bei der GX80 zum Einsatz und ist damit ebenfalls eine Neuerung gegenüber der GX8. Der neue Verschluss ist deutlich kompakter als der alte und trägt damit einen guten Teil zu den kompakteren Abmessungen und dem geringeren Gewicht der GX9 bei. Beim rückwärtigen Bildschirm handelt es sich um einen Touchscreen, der sich für bodennahe und Über-Kopf-Aufnahmen nach oben und unten klappen lässt. Er misst 7,5 Zentimeter in der Diagonale und löst nun 1,24 Millionen Bildpunkte auf.
Der rückwärtige Touchscreen der Panasonic Lumix DC-GX9 lässt sich um 80 Grad nach oben und 45 Grad nach unten klappen. [Foto: Panasonic]
Der 20 Megapixel auflösende Micro-Four-Thirds-Sensor der Panasonic Lumix DC-GX9 ist zur Bildstabilisierung für bis zu vier Blendenstufen längere Belichtungszeiten beweglich gelagert. [Foto: Panasonic]
Dank der intelligenten Automatik mit Motiverkennung und den klassischen Kreativprogrammen P, A, S und M eignet sich die DC-GX9 gleichermaßen für anspruchsvolle Einsteiger wie für Foto-Enthusiasten. Dank WLAN lassen sich die aufgenommenen Fotos auf Mobilgeräte, Computer oder Fernseher übertragen, auch eine Fernsteuerung via App ist möglich. Neu ist Bluetooth für eine stromsparende dauerhafte Verbindung mit einem Smartphone. Dies erlaubt unter anderem die permanente GPS-Übertragung, sodass die Fotos direkt bei der Aufnahme mit dem Standort in den EXIF-Daten gespeichert werden können.
Bereits im März 2018 soll die Panasonic Lumix DC-GX9 in Schwarz zu einem Preis von knapp 800 Euro auf den Markt kommen. Das Set mit dem Lumix G Vario 12-32 mm soll gut 900 Euro kosten, kommt noch das 35-100 mm hinzu, steigt der Setpreis auf knapp 1.100 Euro. Wer nicht gerne Objektive wechselt, kann die GX9 auch im Set mit dem Lumix G Vario 14-140 mm für knapp 1.200 Euro erwerben. Für rund 1.000 Euro gibt es die GX9 hingegen mit dem Lumix G Varia 12-60 mm F3,5-5,6.