Premiere des Phasen-Autofokus bei Panasonic

Panasonic Lumix DC-S5II und S5IIX mit besserer Leistung vorgestellt

2023-01-04 Mit der Panasonic Lumix DC-S5II und S5IIX bekommt die Panasonic Lumix DC-S5 gleich zwei Nachfolgemodelle, die sich nur in wenigen Profi-Videofunktionen und den Schriftzügen in Weiß beziehungsweise Schwarz unterscheiden. Mit einem neuen, nach wie vor 24 Megapixel auflösenden Vollformat-Bildsensor und einem mit Leica entwickelten Bildprozessor sowie einem kleinen Gehäuselüfter sollen die beiden neue Modelle eine bessere Bildqualität und Leistungsfähigkeit für Foto- und Videografen bieten. Zudem kommt erstmals bei Panasonic ein Phasen-Autofokus zum Einsatz.  (Benjamin Kirchheim)

Überraschenderweise bekommen nicht die älteren S1-Modelle von Panasonic Nachfolger, sondern das jüngste Lumix-S-Modell DC-S5. Das dürfte sicherlich am kompakteren und leichteren Gehäuse liegen, das ein breiteres Einsatzspektrum bietet und sich besser gegen die Konkurrenz behaupten kann, denn die S1-Modelle waren beziehungsweise sind sehr wuchtig und schwer und dadurch vorzugsweise für große, kräftige Hände geeignet. Auch wenn die S5II und S5IIX sich das Zubehör mit der S5 teilen, darunter den Hochformat-Batteriegriff, sind ihre Gehäuse doch etwas gewachsen; vor allem unter der Haube hat sich jedoch gegenüber dem Vorgängermodell vom September 2020 einiges getan.

Bereits im Mai 2022 verkündeten Leica und Panasonic die Intensivierung der Zusammenarbeit, die in der L²-Technologie münden sollte (siehe weiterführende Links). In der Lumix S5II und S5IIX (im Folgenden schreiben wir der Einfachheit halber nur noch S5II, da das X-Modell alle Ausstattungsmerkmale der S5II und noch einige mehr besitzt) kommt diese L²-Technologie nun erstmals im Bildprozessor zum Einsatz, der eine doppelt so hohe Geschwindigkeit bieten soll. Das ermöglicht hohe Serienbildraten, hochauflösende Videos mit hohen Bitraten, unbegrenzte Videoaufnahmen und einen reduzierten Rolling-Shutter-Effekt.

Auch beim 24 Megapixel auflösenden Vollformat-Bildsensor handelt es sich um eine Neuentwicklung. Er soll einen hohen Dynamikumfang von über 14 Blendenstufen bieten und dank Dual-Native-ISO auch bei hohen ISO-Empfindlichkeiten wenig rauschen. Der Sensor lässt sich dafür in der Grundempfindlichkeit von ISO 100 auf ISO 640 umschalten beziehungsweise die Kamera macht das entsprechend automatisch. Ebenfalls neu und eine Premiere bei Panasonic sind die 779 integrierten Phasen-Autofokus-Messsensoren, die für einen noch präziseren, schnelleren Autofokus sorgen sollen. Der DFD- und der Kontrastautofokus sind ebenfalls mit an Bord, sie arbeiten mit 315 Messfeldern. Der Autofokus erkennt und verfolgt Menschen, Tiere, Köpfe, Gesichter und Augen. Dabei werden jetzt auch mehrere Körper von Menschen erkannt und das Hauptmotiv priorisiert. Auch bei Gegenlicht soll die Erkennung verbessert worden sein.

Dank des neuen Bildsensors, Autofokus' und Bildprozessors erreicht die S5II mit mechanischem Verschluss neun Serienbilder pro Sekunde mit Single-Autofokus (AF-S) und sieben Bilder pro Sekunde mit AF-C. Mit elektronischem Verschluss hingegen werden 30 Serienbilder pro Sekunde mit AF-C-Tracking-Autofokus erreicht, und zwar für 200 Bilder am Stück. Um diese schnell wegspeichern zu können, unterstützen nun übrigens beide SD-Kartenfächer UHS II. Dabei lässt sich der Autofokus weitreichend konfigurieren, um ihn beispielsweise auf bestimmte Situationen bei der Sportfotografie oder Videoaufnahmen anpassen zu können.

Aber nicht nur im Inneren gibt es Neuerungen, sondern auch beim Gehäuse selbst. So ist es minimal in der Breite und Tiefe gewachsen. Es gibt verbesserte Gurtösen, sie sind nun länglich, um den Gurt direkt einfädeln zu können sowie einen verbesserten Griff. Vor allem aber ist das Gehäuse in der Höhe gewachsen, was einen simplen, wie pfiffigen Grund hat: Im Sucherbuckel sitzt ein kleiner Lüfter, der die Wärme aus dem Gehäuseinneren effizienter abführen soll. Diese neuartige Konstruktion ist besonders kompakt und schmälert die Robustheit des Gehäuses nicht. Es besteht nach wie vor aus einer Magnesiumlegierung und ist gegen Staub sowie Spritzwasser geschützt.

Ebenfalls eine pfiffige Neuerung ist die Verlegung des Näherungssensors auf die Oberseite des Sucherokulars. Das hat den Vorteil, dass der Sensor nicht mehr so leicht fälschlicherweise reagiert, wenn man den Touchscreen bedient. Überhaupt ist der Sucher mit einer 0,78-fachen statt der bisher 0,74-fachen Vergrößerung etwas gewachsen und die Auflösung von 2,36 auf 3,68 Millionen gestiegen. Zudem ragt der Sucher jetzt weiter nach hinten hinaus, so dass man sich die Nase nicht mehr so am Bildschirm plattdrückt.

Apropos Bildschirm: Hier gibt es tatsächlich keine Neuerung. Der 7,5 Zentimeter große Touchscreen löst nach wie vor mit 1,84 Millionen Bildpunkten hoch auf und lässt sich seitlich schwenken sowie um die eigene Achse drehen. Das ermöglicht Aufnahmen aus allen erdenklichen Perspektiven inklusive Selfies und dem Einsatz als Video-Kontrollmonitor.

Ebenfalls eine Verbesserung erfahren haben der Auslöser sowie der Joystick auf der Kamerarückseite. Die Positionierung und der Winkel des Auslösers wurden leicht optimiert, um ihn noch besser mit dem Zeigefinger drücken zu können. Der Joystick erkennt nun acht Bewegungsrichtungen statt bisher vier (horizontal, vertikal und nun auch diagonal), wodurch sich beispielsweise der Fokuspunkt leichter verschieben lässt.

Fortsetzung auf Seite 2

Passende Meldungen zu diesem Thema

Artikel-Vorschläge der Redaktion