Fit für eine weitere Runde
Panasonic Lumix DMC-FX8 geht an den (Neu-)Start
2005-05-09 Dass hinter einer höheren Produktnummer nicht unbedingt eine Kamera mit größerer Pixelzahl stehen muss, beweist Panasonic mit seinem jüngsten Produkt. Der Edelmini bzw. Hemdtaschenfüller Lumix DMC-FX7 gehörte mit seiner stabilisierten Zoomoptik mit Leica-Qualitätssiegel, seinem großen LC-Farbbildschirm und seiner immer noch zeitgemäßen Auflösung noch lange nicht zum alten Eisen, doch Panasonic hat ihn schneller, ausdauernder und bedienungsfreundlicher gemacht. Ihm folgt also nun die Lumix DMC-FX8, die wir im Folgenden ausführlich vorstellen. (Yvan Boeres)
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Wer kennt die Panasonic Lumix DMC-FX7 nicht?! Das kleine
Miniaturisierungswunder, das letztes Jahr vorgestellt (siehe weiterführende
Links) und auch von uns getestet wurde, erfreut sich dank seinem
5-Megapixel-CCD, seinem Leica-DC-Zoomobjektiv (35-105 mm/F2,8-5,0 entspr.
Kleinbild), seinem 2,5"-LC-Farbmonitor, seinem eingebauten Bildstabilisator,
seinen guten Leistungen und vor allem wegen der Integrierung all dieser
Ausstattungsmerkmale in ein äußerst kompaktes Gehäuse großer Beliebtheit.
Weitere Ausstattungsmerkmale der FX7 sind u. a. ein schickes Design, die
Speicherung auf SD/MMC-Wechselspeicherkarten, die Stromversorgung über einen
Lithiumionenakku, ein Serienbildmodus ohne Speicherpausen, etliche
Sonderfunktionen (z. B. Power-LCD-Funktion, automatische
Hoch-/Querformaterkennung, Histogrammanzeige, einblendbares Gitternetz) und
ein allgemein gutes Preis-/Ausstattungsverhältnis. Wer sich ein komplettes
Bild über die FX7 machen will, dem sei die Lektüre unseres ausführlichen
Tests (siehe weiterführende Links) empfohlen.
Diese Grundeigenschaften behält die neue FX8 bei, wurde aber in mehreren
Punkten verbessert. Das fängt bereits beim Äußeren an. Der kleine
horizontale Steg an der Kameravorderseite, der den Fingern ein bisschen Halt
geben soll, wurde neu "gestylt" und besitzt jetzt eine ovale Form. Ob das
die Ergonomie der kleinen Kamera verbessert, ist fraglich, aber schöner
sieht sie dadurch auf jeden Fall aus. Einen echten praktischen Nutzen hat
die leichte Überarbeitung des Batteriefachs und des Steckerleistenschutzes.
So ist der Zugang zum Akku durch einen dazugekommenen Riegel besser gegen
versehentliches Öffnen geschützt, und die bisher durch eine
Gummi-"Nabelschnur" mit dem Kameragehäuse verbundene Schnittstellenabdeckung
öffnet sich jetzt mit einem richtigen Scharnier.
Weitaus bedeutender sind aber die weiteren Verbesserungspunkte. Zuerst
einmal wurde die Akkulaufzeit drastisch erhöht. Statt 120 Bildern (gemäß
CIPA-Standardtestverfahren) sind mit einer Akkuladung nun rund 300 Aufnahmen
möglich. Das verdankt die FX8 einerseits einem neuen, kapazitätsstärkeren
Akku (der CGA-S005E ist mit 1.150 mAh bei gleicher Nennspannung von 3,7 Volt
deutlich "kräftiger" als der FX7-Akku CGA-S004E mit seinen 750 mAh) und
andererseits einer effizienteren Energieverwaltung. Die FX8 macht nämlich
nicht mehr – wie bei der FX7 – vom
Venus-Engine-II-Signalverarbeitungsprozessor Gebrauch, sondern von der Venus
Engine Plus. Deren große Stärke ist ein weitaus geringerer Stromverbrauch
(50% weniger als die Venus Engine und immerhin noch 20% weniger als die
Venus Engine II), und das bekommt der FX8 gut.
Die FX8 ist aber nicht nur ausdauernder, sondern auch schneller als die
FX7 geworden. In der Venus Engine Plus steckt genug Rechenpower, um dem
Autofokus Beine zu machen. Die ohnehin schon vorzeigbaren AF-Reaktionszeiten
der FX7 wurden noch weiter verkürzt. Brauchte der Autofokus der FX7 bei
Verwendung von nur 1 Messfeld und in Weitwinkelstellung ca. 0,52 Sekunden,
um die Schärfe zu finden, so braucht die FX8 bei den gleichen Einstellungen
nur noch 0,27 Sekunden dafür. Am anderen Brennweitenende benötigt die FX7
ca. 0,6 Sekunden für die Scharfstellung, während die FX8 schon nach
0,41 Sekunden die Fokussierung abgeschlossen hat. Auch bei anderen
Messfeld-Konfigurationen ist die FX8 schneller als ihre Vorgängerin; wenn
auch der Unterschied hier nicht ganz so deutlich ausfällt. Grund für die
besseren Leistungen des Autofokus ist jedoch nicht nur der Signalprozessor,
sondern auch die leichte Umgestaltung der
AF-Messfeldanordnungs-Einstellungen. Demnach büßt die FX8 im Mehrfeldmodus
4 Messfelder ein (von max. 9 auf 5 AF-Punkte), gewinnt aber auf der anderen
Seite einen Highspeed-Modus wie bei anderen neueren Lumix-Modellen dazu. In
diesem Highspeed-Modus wird die Auffrischungsrate des LCD-Bildschirms
gesenkt (deswegen kann das Bild gelegentlich ruckeln bzw. kurz einfrieren)
und die Prozessorlast auf die Berechnung der Schärfe gelegt.
Nicht besonders eindrucksvoll waren die Leistungen der FX7 im Videomodus.
Musste sie sich mit einer mageren und nicht gerade zeitgemäßen
Videoauflösung von 320 x 240 Bildpunkten begnügen, kann die neue FX8 bei
gleicher Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde Videos endlich in
VGA-Qualität (640 x 480 Pixel) aufzeichnen. Wohlgemerkt auch ohne feste
Zeitbegrenzung, so dass allein die verfügbare Speicherkapazität die maximale
Länge der Filmaufnahmen vorgibt. Verbessert wurde auch die Bildqualität im
Videomodus. Statt 2 (wie bei der FX7) oder 4 (wie bei manchen
Konkurrenzmodellen) Pixel gleichzeitig auszulesen, fasst die FX8 gleich
9 Pixel zu einem großen Pixel zusammen, um auf diese Weise die
Empfindlichkeit und das Signal-/Rauschverhältnis der Videoaufnahmen zu
erhöhen sowie die Anfälligkeit gegenüber Störmustern (so genannten
Moiré-Effekten) zu reduzieren. Außerdem wurde das kleine Piezo-Element, das
in der FX7 für die Erzeugung der Kameratöne (Piepsgeräusche u. ä.) zuständig
war, bei der FX8 durch einen vollwertigen Lautsprecher ersetzt, so dass beim
Abspielen der Videosequenzen von der Kamera aus nun auch der aufgenommene
Ton mit wiedergegeben wird.
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Was gibt es sonst Neues bei der FX8 im Vergleich zu ihrer Vorgängerin?
Drei neue Motivprogramme gesellen sich zu den 9 bisher aufrufbaren
Voreinstellungen. Während das Programm "schöne Haut" für eine stärkere
Weichzeichnung der Haut als im Porträt-Modus sorgt, gestattet das Programm
"Speisen" angehenden Meisterköchen das Abfotografieren von kulinarischen
"Kreationen" in natürlichen Farbtönen, ohne dass diese an Frische und
Lebendigkeit verlieren. Das "Baby"-Programm ist für all diejenigen, die
(entgegen dem diese Woche in den Medien berichteten Trend) noch Kinder
bekommen haben bzw. wollen. Hier kann man bei der Geburt des Kindes den
Geburtstag eingeben; später wird bei jedem Foto dann das genaue Alter in
Jahren, Monaten und Tagen des Nachwuchses errechnet und mit dem Bild
abgespeichert. Über die mitgelieferte Software kann die Altersangabe dann
auch auf den Bildern mit ausgedruckt werden. Darüber hinaus wird im
Baby-Modus die Haut leicht weich gezeichnet; schließlich will man Baby ja
der Oma und der Tante von der schönsten Seite zeigen. Die FX8 erbt übrigens
die Motivprogramm-Hilfe neuerer Lumix-Kameras, wo die Auswirkung bzw. das
Anwendungsgebiet der jeweiligen Einstellung in einem kurzen Text auf dem
LC-Farbbildschirm erklärt wird. Eine etwas ähnliche Funktion hat der
O.I.S.-Demo-Modus, der anhand einer Vorher-/Nachher-Simulation den Nutzen
des eingebauten optischen Bildstabilisators demonstriert.
Eine kleine Änderung gibt es noch bei den Bildformateinstellungen. So
kann man jetzt bei Auswahl des 16:9-Bildformats zwischen zwei
Auflösungsstufen wählen. Konnte man bei der FX7 ausschließlich auf eine
Bildgröße von 1.920 x 1.080 Bildpunkten (2 Megapixel) zurückgreifen, steht
bei der FX8 zusätzlich eine 3,5-Megapixel-Einstellung zur Auswahl.
Erhältlich ist die FX8 nach wie vor in den Gehäusefarben Silber, Nachtblau,
Klavierlack-Schwarz und Rosenholzbraun – wobei die blaue Variante sich durch
eine spezielle Oberflächenstruktur besonders angenehm anfasst und die
schwarze Version der FX8 noch etwas edler wirkt als die gleichfarbene
Ausführung der FX7. Bleibt die Frage nach dem Preis. Sicher ist zurzeit nur,
dass die FX8 nicht mehr kosten wird als die FX7. Genauer können wir leider
nicht sein, da Panasonic sich beim Endpreis der FX8 noch bedeckt hält.
Spätestens im Juli, wenn die FX8 auf den Markt kommt, müsste es aber eine
offizielle Preisangabe geben. Bis dahin können sich wissensdurstige
digitalkamera.de-Leser schon mal das ausführliche Datenblatt zur Panasonic
Lumix DMC-FX8 vorknöpfen; dort gibt es nämlich ergänzende Infos zu Technik,
Funktion und Ausstattung des kleinen Kraftpaketes.