Wie neu geboren
Panasonic Lumix DMC-FZ30 setzt zu neuen Höhenflügen an
2005-07-20 Frisch aus der Entwicklungsabteilung von Panasonic kommt die Lumix DMC-FZ30. Dass die Superzoom-Kamera, die heute zusammen mit den beiden Kompaktmodellen DMC-FX9 und DMC-LX1 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, einer größeren Modellpflege unterzogen wurde, hat sich in den letzten Tagen schon in diversen Foren herumgesprochen, und mit der heutigen Ankündigung können wir bestätigen, dass die Panasonic-Ingenieure ganz ordentlich zur Sache gegangen sind. Während wir in einer separaten Meldung über die FX9 und LX1 berichten, genügt unseren Lesern ein Klick auf das folgende "Mehr", um alle wichtigen Details über Panasonics neuestes Modell der FZ-Serie zu erfahren. (Yvan Boeres)
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Einen großen Fortschritt in Sachen Bedienungsfreundlichkeit
macht die FZ30 auch mit ihrem neuen, dreh- und schwenkbaren
LC-Farbbildschirm. Das ist eine Premiere bei den Lumix-Kameras, und auch
wenn die Platzierung des Drehgelenkes (so wie bei der Olympus C-7070 und
C-8080 Wide Zoom) etwas unkonventionell ist, darf man sich über das Mehr an
Gestaltungsfreiheit freuen. Die Gelenkigkeit geht dabei nicht auf Kosten der
Bildschirmgröße, da diese mit einer Bildschirmdiagonale von 2" ähnlich groß
ist wie bei den Vorgängermodellen FZ10 und FZ20. Dafür ist der Bildschirm
aber in der Auflösung gestiegen. Das Verhältnis zwischen Bildschirmgröße und
Auflösung ist jetzt mit 230.000 Bildpunkten ausgeglichener; vor allem die
Schärfe kann man dadurch besser beurteilen. Von einem Auflösungsschub
profitiert auch der elektronische Sucher (neudeutsch: EVF) der FZ30. Gerne
hätte man sich noch mehr Feinheit im Sucher gewünscht, aber mit 235.000
Pixeln ist der EVF der FZ30 immerhin auf PowerShot-Pro1-, DSC-F828- oder
Coolpix-8800-Niveau.
Mit diesen Kameras zieht die FZ30 auch in Sachen CCD-Auflösung gleich.
Der Bildsensor der jüngsten Superzoom-Lumix weist rund 8 Millionen Pixel auf
– allerdings auf einem winzigen 1/1,8"-CCD gepackt. Wer dem 1/2,5"-CCD der
FZ20 mit seinen 5 Megapixeln nachtrauert, kann dabei mit der FZ30 "gute alte
Zeiten" wieder aufleben lassen: Eine neue Funktion mit dem Namen "Extra
Optical Zoom" bewerkstelligt das, indem nur ein Teil des CCDs ausgelesen
wird. Die Kamera erfasst bei geringerer Auflösung (5 statt 8 Megapixel)
einen kleineren bzw. engeren Bildwinkel; aus dem 35-420-mm-Zoom wird
faktisch ein 44-530-mm-Objektiv (Kleinbild-äquivalent). Schraubt man die
Auflösung noch weiter auf 3 Megapixel herunter, kommt man sogar auf 55-665
mm (entspr. KB). Bis dahin funktioniert die Sonderfunktion wie ein
gewöhnliches Digitalzoom. Doch die FZ30 kann in diesem Modus die
Anfangsbrennweite "rekonstruieren", indem die Kamera die Pixelreserven
ausnutzt und einen breiteren Bereich als den 5-Megapixel-Ausschnitt
ausliest. Anschließend werden die Daten interpoliert und so rechnerisch die
Weitwinkel-Position wieder hergestellt.
Weitere Verbesserungen bzw. Neuerungen betreffen die Akkulaufzeit, die
Bildformate, die Videoqualität, die Motivprogramme, die Autofokus-Steuerung,
die Einschaltzeit und die Bildschirmwiedergabe. So kann man – gemäß
CIPA-Standard-Testverfahren – dank neuem CGA-S006-Akku mit einer Akkuladung
bis zu 280 Bilder aufnehmen (240 bei der FZ20) sowie auf 5 zusätzliche
Motivprogramme und 3 Bildformate (RAW, TIFF, JPEG) zurückgreifen. Zu den 9
Motivprogrammen der FZ20 (Porträt, Sport, Landschaft, Nachtlandschaft,
Nachtporträt, Feuerwerk, Party, Schnee, Mitzieh-Effekt) gesellen sich noch
die erst kürzlich mit der FX8 ins Leben gerufenen Voreinstellungen
"Speisen", "schöne Haut" und "Baby" (die bei unserer Vorstellung der FX8
etwas näher beschrieben wurden – siehe weiterführende Links) sowie die
brandneuen Programme "Sternenhimmel" und "Kerzenlicht". Ebenfalls mit der
FX8 eingeführt und von dieser übernommen ist die erweiterte
Videoaufzeichnung in VGA-Auflösung. Auch hier werden 9 Pixel zu einem großen
Pixel zusammengefasst, um auf diese Weise die Empfindlichkeit und das
Signal-/Rauschverhältnis der Videoaufnahmen zu erhöhen sowie die
Anfälligkeit gegenüber Störmustern (so genannten Moiré-Effekten) zu
reduzieren. Von dieser "Pixelbündelung" profitiert bei der FZ30 auch die
Bildschirmwiedergabe: Der EVF und der LCD sollen dadurch bei schwachen
Lichtverhältnissen ein deutlich helleres Live-Bild liefern. Neu beim
Autofokus ist die Möglichkeit, das AF-Feld manuell anzuwählen (die
Messfeldanzahl ist mit maximal 9 Feldern unverändert) und die
Reaktionsgeschwindigkeit. Im 1-Punkt-Highspeed-Modus soll die FZ30 sowohl im
Weitwinkel- als auch im Tele-Bereich schon in 0,21 Sekunden mit der
automatischen Scharfstellung fertig sein; die FZ20 benötigte dafür noch 0,4
(WW) bis 0,9 (Tele) Sekunden. Die Einschaltzeit beträgt nur noch 0,97 s
(gegenüber 5 s bei der FZ20), weil das Objektiv aufgrund der manuellen
Brennweitenverstellung nicht mehr ausgefahren werden muss.
Ansonsten behält die FZ30 alles bei, was den Erfolg der FZ20 und anderer
FZ-Modelle ausgemacht hat. Dazu gehören insbesondere das 12-fach-Zoom (bei
der FZ30 mit einem KB-äquivalent von 35-420 mm, aber ohne die durchgehende
Lichtstärke der FZ20) das auf den Namen Leica DC Vario-Elmarit hört, der
optische Bildstabilisator (O.I.S.) zum Ausgleich von Verwacklungen, die
Speicherung auf den populären SD/MMC-Karten, der
Venus-Engine-Signalverarbeitungsprozessor (Venus Engine II bei der FZ30) für
eine bessere Bildqualität und schnellere Reaktionszeiten und die
Erweiterungsmöglichkeiten (Blitzschuh, Anschluss für Konverter, Filter u.
ä.). Extra an das kleinere Gewindemaß (55 statt 72 mm wie bisher) des
Objektivs angepasst sind die neuen Weitwinkel- und Tele-Konverter DMW-LT55
(1,7-fach) und DMW-LW55 (0,7-fach); der elektrische Kabelfernauslöser
DMW-RS1 kann weiter verwendet werden. Ergänzende Infos zu Technik, Funktion,
Ausstattung und Zubehör der FZ30 finden unsere Leser im entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblatt. Die Panasonic Lumix DMC-FZ30 kommt ab September
in Titan-Silber oder Schwarz zu einem Preis von knapp 700 EUR auf den Markt.