Micro Four Thirds im Retrolook
Panasonic Lumix DMC-GM1 mit ultrakompaktem Gehäuse
2013-10-17 Mit der Lumix DMC-GM1 stellt Panasonic einen neuen Miniaturisierungsrekord im Micro-Four-Thirds-System auf. Die spiegellose Systemkamera (DSLM bei Panasonic) setzt dabei auf einen Retrolook in Silber-Schwarz, Orange-Schwarz oder ganz in Schwarz. Ähnlich wie bei der GF-Serie muss der Käufer auf den Blitzschuh und einen Sucher verzichten, aber immerhin ist ein kleiner Blitz eingebaut. Das passende neue Setobjektiv ist ebenfalls besonders flach, obwohl es sich um ein Zoom handelt. (Benjamin Kirchheim)
Die Lumix DMC-GM1 ist die kompakteste DSLM aus dem Hause Panasonic, sogar die LX7 und TZ41 sind größer. [Foto: Panasonic]
Ermöglicht wird die Miniaturisierung der Panasonic Lumix DMC-GM1 unter anderem durch die kleinere Sensor-Elektronik sowie einen neuen mechanischen Verschluss. [Foto: Panasonic]
Die Panasonic Lumix DMC-GM1 besitzt denselben 16 Megapixel auflösenden Bildsensor wie die GX7. [Foto: Panasonic]
Auf der Rückseite verfügt die Panasonic Lumix DMC-GM1 über einen 7,5 Zentimeter großen Touchscreen mit 1,04 Millionen Bildpunkten Auflösung. [Foto: Panasonic]
Selbst mit dem neuen Setobjektiv, einem Zoom samt Bildstabilisator, wirkt die Panasonic Lumix DMC-GM1 äußerst kompakt. [Foto: Panasonic]
Das neue Pancake-Setobjektiv der Panasonic Lumix DMC-GM1 fährt im Betrieb den Tubus aus. [Foto: Panasonic]
Das mit einem lederähnlichen Bezug versehene Magnesiumgehäuse der Panasonic Lumix DMC-GM1 wirkt besonders edel. Wahlweise ist die in Schwarz, Silber-Schwarz oder Silber-Orange erhältlich. [Foto: Panasonic]
Das neue Setobjektiv Lumix G Vario 12-32 mm 3.5-5.6 Asph. O.I.S. deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 64 Millimeter ab. [Foto: Panasonic]
Durch die Pancake-Bauweise ist das Lumix G Vario 12-32 mm 3.5-5.6 Asph. O.I.S. beim Transport besonders flach. [Foto: Panasonic]
Alternativ wird das Lumix G Vario 12-32 mm 3.5-5.6 Asph. O.I.S. auch in Silber angeboten. [Foto: Panasonic]
Das Lumix G Vario 12-32 mm 3.5-5.6 Asph. O.I.S. verfügt sogar über einen optischen Bildstabilisator. [Foto: Panasonic]
Die GM1 misst lediglich rund 99 x 59 x 30 Millimeter und ist damit sogar kompakter als eine Lumix DMC-LX7 oder TZ41. Mit SD-Speicherkarte und Lithium-Ionen-Akku liegt das Gewicht nur knapp über 200 Gramm, obwohl das Gehäuse aus robustem Metall, einer Magnesium-Legierung, besteht und mit einem wertigen Bezug in Lederoptik versehen ist. Da das Setobjektiv lediglich 70 Gramm auf die Waage bringt, liegt die Kombination bei etwa 275 Gramm. Trotzdem will die DSLM mit einer hohen Bildqualität aufwarten. Es kommt derselbe Live-MOS-Chip wie in der GX7 zum Einsatz, er löst rund 16 Megapixel auf. Drei Aluminium-Einstellräder sollen schnellen Zugriff auf alle Funktionen bieten, auch wenn das Gehäuse selbst kaum Platz für viele Bedienelemente lässt. Erreicht wurde die Miniaturisierung unter anderem durch den neu entwickelten, um 80 Prozent kleineren Schlitzverschluss. Dieser besitzt nur noch einen statt zwei Vorhänge. Der erste Vorhang arbeitet rein elektronisch, der zweite Vorgang aber mechanisch, zumindest im Bereich von 1/500 bis 60 Sekunden Belichtungszeit. Bei schnelleren Verschlusszeiten bis zu 1/16.000 Sekunde arbeitet der Verschluss rein elektronisch, was aber optional auch bei bis zu 60 Sekunden langen Belichtungen möglich ist. Als Nachteil stehen auf der anderen Seite allerdings der Rolling-Shutter-Effekt (der elektronische Verschluss arbeitet zeilenweise und nicht für den gesamten Sensor auf einen Schlag) sowie die kürzeste Blitzsynchronzeit von 1/50 Sekunde. Zwar gibt Panasonic an, die GM1 verfügt über einen Tageslicht-Aufhellblitz, bei einer Leitzahl von 5,6 bei ISO 200 und 1/50 Sekunde Belichtungszeit dürfte man aber Probleme bekommen, bei Gegenlicht ein Motiv noch aufzuhellen.
Ebenfalls zur Miniaturisierung tragen die verkleinerten elektronischen Sensor-Schaltkreise sowie die direkt am Metallgehäuse befestigte Sensoreinheit bei. Die Ausleserate von 240 Bildern pro Sekunde soll für einen besonders schnellen Kontrast-Autofokus sorgen. Der rückwärtige, 7,5 Zentimeter große und 1,04 Millionen Bildpunkte auflösende Bildschirm ist berührungsempfindlich, womit sich die Kamera alternativ oder zusätzlich zu den Knöpfen bedienen lässt. Praktisch ist dies zum Beispiel zum Fokussieren auf einen bestimmten Punkt auf dem Motiv, den man einfach nur antippen braucht. Auch das Auslösen ist über den Bildschirm möglich. Des Weiteren verfügt die GM1 über ein WLAN-Modul, womit die Kamera nicht nur Fotos und Videos an andere Geräte übertragen kann, sondern sich via App auch von einem Smartphone oder Tablet aus fernsteuern lässt – Livebildübertragung selbstverständlich inklusive. Die App von Panasonic erlaubt sogar besonders viele Kameraeinstellungen (siehe Fototipp in den weiterführenden Links).
Neben der intelligenten Vollautomatik sowie zahlreichen Motivprogrammen und Filtereffekten stehen dem ambitionierten Anwender auch die klassischen Belichtungsprogramme P, A, S und M zur Verfügung. Beim manuellen Fokussieren hilft das Fokus-Peaking, das scharfe Kontrastkanten farbig hervorhebt. Videos zeichnet die GM1 maximal in Full-HD-Auflösung im MP4- oder AVCHD-Format auf. Dabei stehen die manuelle oder halbautomatische Belichtung auf Wunsch wie bei Fotos zur Verfügung. Neben einer Bildrate von 50i stehen auch 24p zur Verfügung. Ab Mitte November 2013 soll die Panasonic Lumix DMC-GM1 mitsamt 12-32mm-Setobjektiv zu einem Preis von knapp 700 EUR erhältlich sein. Die Silber-Orange GM1 wird genauso wie die Silber-Schwarze mit dem silbernen Setobjektiv geliefert, während die schwarze Kamera mit schwarzem Objektiv im Karton steckt. Darüber hinaus bietet Panasonic noch ein spezielles Set bestehend aus einer silber-schwarzen GM1, dem silbernen Setobjektiv sowie einem silbernen 20mm F1,8 und einem silbernen Handgriff für zusammen knapp 1000 EUR an.
Diesen zur GM1 passenden Handgriff, der das Handling verbessern soll, bietet Panasonic auch separat an. Das ebenfalls neue Setobjektiv Lumix G Vario 3,5-5,6/12-32mm Asph./O.I.S. deckt entsprechend Kleinbild einen Brennweitenbereich von 24 bis 64 Millimeter ab. Das Pancake-Weitwinkelzoom verfügt über einen optischen Bildstabilisator. Eingefahren ist es unglaubliche 24 Millimeter flach und wiegt lediglich 70 Gramm. Die Naheinstellgrenze liegt zwischen 12 und 20 Millimeter Brennweite bei 20 Zentimetern, dafür bei 30 Zentimetern, womit ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:7,7 erreicht wird. Trotz der kompakten Abmaße und des geringen Gewichts erfolgt die Bildstabilisierung sogar durch zwei Linsengruppen, wofür eigens ein neuer, kraftvoller Antrieb entwickelt wurde. Sogar über ein Metallbajonett verfügt das 12-32. Das Innenfokussiersystem arbeitet mit einem leisen und präzisen sowie schnellen Schrittmotor. Gezoomt wird mittels des Drehrings, das am Objektiv angebracht ist. Trotz der kompaktem Abmessungen besteht das Objektiv aus acht mehrfach vergüteten Linsen in sieben Gruppen, wobei auch eine ED-Linse zum Einsatz kommt. Die Blende besteht aus sieben Lamellen und sorgt dadurch für eine nahezu kreisrunde Öffnung für ein schönes Bokeh. Einzeln soll das Lumix G Vario 3,5-5,6/12-32mm Asph./O.I.S ab Ende November 2013 in Schwarz und Silber zu einem Preis von knapp 350 EUR erhältlich sein.
Des Weiteren entwickelt Panasonic aktuell zwei neue Objektive. Das Leica DG Summilux 15 mm/F1.7 Asph. soll das Line-Up an lichtstarken Festbrennweiten für das Lumix-G-System erweitern. Bisher erhältlich sind bereits ein 24 mm/F1.4 sowie ein 45 mm/F2.8 Makro, jeweils mit Leica-Label, ein 42,5 mm/F1.2 wurde bereits angekündigt. Passend zur GM1 plant Panasonic darüber hinaus ein besonders kompaktes Telezoom mit einer Brennweite von 35-100 Millimeter, womit sich das Sortiment dann auf insgesamt 23 Lumix G Wechselobjektive erweitern soll. Details zur Veröffentlichungsterminen, Spezifikationen sowie Preisen stehen aktuell allerdings noch nicht fest. digitalkamera.de wird berichten, sobald es Neues dazu gibt.