Von kompaktem 12-fach-Zoom bis wasserdicht
Panasonic Lumix DMC-TZ6, TZ7, FT1, FX550, FX40 und FS25 enthüllt
2009-01-27 Heute folgt von Panasonic die zweite Vorstellungswelle mit sechs weiteren kompakten Digitalkameras. Neben der Lumix DMC-FS25 als Topmodell der FS-Serie frischt Panasonic die FX-Reihe mit den zwei Modellen Lumix DMC-FX40 und Lumix DMC-FX550 auf. Ganz neu hingegen ist eine wasserdichte Modellreihe, womit die Käufer in dieser "Marktnische" so langsam richtig Auswahl bekommen. Die Panasonic Lumix DMC-FT1 hat dabei technisch einiges zu bieten. Mit den beiden neuen TZ-Modellen ist Panasonic den Mitbewerbern mal wieder einen kleinen Schritt voraus: In einem nur 32 mm flachen Gehäuse verbergen die Lumix DMC-TZ6 und DMC-TZ7 ein 12-fach-Zoom von umgerechnet 25-300 mm Brennweite! (Benjamin Kirchheim)
Damit schaffen die beiden TZ-Modelle annähernd den Weitwinkel der Samsung WB500 (24-240 mm entspr. KB) und bieten aber gleichzeitig mehr Telebrennweite als alle anderen Taschen-Superzoomkameras. Bei Panasonic ganz selbstverständlich ist dabei der optische Bildstabilisator. Einen Kompromiss bei dem hohen Zoomfaktor und der kompakten Bauweise stellt dagegen die Lichtstärke zumindest im Weitwinkel dar, hier muss man sich mit einer größten Blendenöffnung von F3,3 begnügen. Für die enorme Telebrennweite ist die Lichtstärke von F4,9 dort dagegen ganz ordentlich.
Bei der Auflösung bietet die TZ7 zumindest physikalisch 12 Megapixel, die TZ6 als kleinere Schwester begnügt sich hingegen mit einem 10-Megapixel-CCD. Auch ihr Bildschirm ist mit 2,7" (6,9 cm) und 230.000 Bildpunkten etwas kleiner und niedriger auflösend als bei der TZ7, die es auf stolze 3" (7,6 cm) und feine 460.000 Bildpunkte bringt. Das klassische 3:2-Format wird bei den Bildseitenverhältnissen neben 4:3 und 16:9 angeboten. Dabei nutzt Panasonic den Bildsensor der TZ7 bei keinem Seitenverhältnis voll aus, sondern sorgt durch die konstante Länge der Bilddiagonale dafür, dass der Bildwinkel und damit die scheinbare Brennweite konstant bleiben. Das 16:9-Bild ist damit etwas breiter, aber auch niedriger als das im 3:2- oder 4:3-Format. Dadurch nutzt die TZ7 effektiv nur 10 Megapixel.
In zwei weiteren Punkten muss die TZ6 gegenüber der TZ7 zurückstecken. Als Bildprozessor kommt bei der TZ6 "nur" die Venus Engine IV zum Einsatz, während die TZ7 über die 2,4x so schnelle Venus Engine HD verfügt, die schon in der Lumix DMC-G1 zum Einsatz kommt. Sie ist dank Dualprozessor besonders leistungsfähig. Dieser ermöglicht der TZ7, HD-Videos (1.280 x 720 Pixel /60P) mit Stereoton und Windgeräuschfilter aufzuzeichnen, die im modernen AVCHD Lite Standard (PAL und NTSC) komprimiert werden. Damit wird gegenüber Motion-JPEG-Videos ohne Qualitätsverluste die Hälfte an Speicherplatz gespart. Bei AVCHD Lite handelt es sich um einen von Sony und Panasonic definierten Standard, der dem normalen AVCHD entspricht, aber auf 720p Videos beschränkt ist, also kein FullHD bietet. AVCHD ist ein moderner und effektiver Videostandard, der bei Blu-Ray zum Einsatz kommt. Alternativ kann die TZ7 aber auch HD-Videos bei 30 Bildern/s im Motion-JPEG-Format aufzeichnen, das bei kleineren Videoauflösungen ausschließlich zum Einsatz kommt.
Darüber hinaus ist die intelligente Autofunktion (iA) bei der TZ7 auch im Videomodus aktiv, d. h. die Kamera erkennt beim Filmen nicht nur Gesichter, sondern auch verschiedene Motivsituationen (Landschaft, Porträt, Makro, Sport, Nachtaufnahme), sorgt für eine ausgewogene Belichtung und den Ausgleich von hohen Kontrasten. Sowohl der optische Bildstabilisator als auch das optische Zoom bleiben während der Videoaufnahme aktiv. Das i-Tüpfelchen ist der dedizierte Videoaufnahmeknopf auf der Kamerarückseite, so dass man nicht erst in den Videomodus wechseln muss und die Kamera die meisten der aktuellen Einstellungen direkt für die Videoaufzeichnung übernimmt. Die TZ6 hingegen hat einen einfachen Motion-JPEG Videomodus ohne HD und sämtliche Zusatzfunktionen des "Camcorders" TZ7. Die miniHDMI-Schnittstelle (digital) ist ebenfalls der TZ7 vorbehalten.
Beim Fotomodus verfügen hingegen beide Kameras über die intelligente Automatik. Dabei wurde die Gesichtserkennung bei der TZ7 weiter verbessert, sie bietet nun eine Gesichtswiedererkennung, so dass besonders geliebte Personen gegenüber anderen priorisiert behandelt werden können. Wird ein Gesicht häufig in Bildern erkannt, fragt die Kamera selbstständig, ob dieses Gesicht gespeichert werden soll. Sogar das Alter und der Name der Person können eingegeben werden und sind anschließend in den Metainformationen des Fotos (EXIF) gespeichert. Wird ein Baby bzw. Kleinkind (bis 3 Jahre) wieder erkannt, wechselt die Kamera in den Baby-Aufnahmemodus. Auch bei der Wiedergabe gibt es Vorteile: Man kann sich beispielsweise nur Bilder ansehen, auf denen eine bestimmte Person erkannt wurde. Daneben erkennen beide Kameras bei der Aufnahme Verwackelungen, Motivbewegungen, kontrastreiche Situationen und steuern jeweils entsprechend gegen, indem der Bildstabilisator aktiviert oder die Empfindlichkeit erhöht wird. Auch die am meisten verwendeten Motivsituationen (Porträt, Makro, Sport, Landschaft und Nachtporträt) werden selbstständig erkannt und das entsprechende Motivprogramm eingestellt. Darüber hinaus erkennt und beseitigt die Kamera automatisch rote Augen, die beim Blitzen auftreten können. Wieder der TZ7 vorbehalten ist die Verfolgung von Objekten auf dem Bildschirm. Die Kamera kann sich so z. B. an ein bestimmtes Gesicht oder andere Objekte heften und den Fokus entsprechend nachführen.
Die TZ6 bietet immerhin einen Vorteil: Sie schafft nach CIPA-Standardmessverfahren 320 Bilder pro Akkuladung, die TZ7 dagegen "nur" 300, obwohl beide Kameras über den gleichen Akku verfügen. Die moderne technische Ausstattung der TZ7 hat aber auch ihren Preis: Für rund 430 EUR soll sie in den Farben Silber, Schwarz, Chocolate und Rot ab Ende März 2009 erhältlich sein. Der gleiche Termin gilt auch für die 80 EUR günstigere TZ6, die es nur in Silber und Schwarz geben wird.
Mit der Lumix DMC-FT1 betritt Panasonic hingegen Olympus- und Pentax-"Hoheitsgebiete": die Kundschaft der aktiven Outdoor-Fotografen. Die Kamera ist bis 3 m Tiefe wasserdicht (für rund eine Stunde), staubdicht und verträgt Stürze aus bis zu 1,5 m Höhe. Das bildstabilisierte Zoomobjektiv der Kamera ist in Periskopform aufgebaut, d. h. die optische Zoomfunktion kommt ohne ausfahrende Objektivteile aus, indem die Lichtstrahlen 90° umgelenkt werden. Trotzdem hat Panasonic es geschafft, ein 4,6-fach-Zoomobjektiv von umgerechnet 28-128 mm unterzubringen. Neben 12-Megapixel-Fotos nimmt die Kamera wie die TZ7 auch AVCHD Lite komprimierte HD-Videos auf. Selbstverständlich verfügt die Kamera über eine digitale miniHDMI-Schnittstelle. Wie bei der TZ7 schlägt auch in der FT1 ein Venus Engine HD-Herz – d. h. der Funktionsumfang ist entsprechend: iA-Modus auch bei Videos, Gesichtswiedererkennung, AF-Tracking, Bewegungserkennung etc. Auf der Rückseite verfügt die FT1 über einen Videoaufnahmeknopf und einen 2,7" großen Bildschirm, der 230.000 Bildpunkte auflöst. Erhältlich ist die robuste Kamera im gebürsteten Metallgehäuse ab Anfang März 2009, sie kostet in den knalligen Farben Orange oder Aktiv-Blau rund 400 EUR – ist aber auch in Silber erhältlich.
Sehr ähnlich sind sich die beiden neuen Modelle der FX-Reihe. Sowohl die Lumix DMC-FX40 als auch die Lumix DMC-FX550 verfügen über 12 Megapixel Auflösung, ein 5-fach-Zoomobjektiv mit Bildstabilisator von umgerechnet 25-125 mm Brennweite und die neue Venus Engine V. Sie soll wie die Venus Engine HD etwa 2,4x so schnell sein wie der Vorgänger Venus Engine IV und verfügt über zwei CPUs. Die Venus Engine V bietet denselben Funktionsumfang wie die HD, mit einer Ausnahme: HD-Videos werden nicht im AVCHD Lite Format aufgezeichnet, sondern nur mit dem Motion-JPEG-Codec. Beide Kameras verfügen über einen HD-Videoausgang, allerdings nur mittels Komponentenkabel. Der wichtigste Unterschied zwischen der FX550 und FX40 ist der Bildschirm bzw. das Bedieninterface. Während die FX40 nur über einen 2,5" kleinen, 230.000 Bildpunkte auflösenden konventionellen Monitor verfügt, hat die FX550 einen 3" großen Touchscreen und dürfte damit die FX500 ablösen. Dieser "winzige" Unterschied macht sich dann auch im Preis bemerkbar. Beide Kameras kommen Anfang März 2009 in den Farben Silber und Schwarz auf den Markt, die FX40 für rund 330 EUR und die FX550 für rund 380 EUR. Die Gehäusefarben Sweet-Pink, Rot und Perlmutt-Weiß bleiben der FX40 vorbehalten.
Ein ganz anderes Topmodell ist die ab Mitte März 2009 erhältliche Lumix DMC-FS25. Mit rund 250 EUR ist sie heute zwar die günstigste der Neuvorstellungen, bei der FS-Einsteigerreihe allerdings setzt sie sich an die Spitze. Dafür gibt es eine "leckere" Ausstattung wie etwa das gebürstete Metallgehäuse, einen 3" großen Bildschirm mit 230.000 Bildpunkten Auflösung, ein optisches 5-fach-Zoom mit Bildstabilisator und einer Brennweite von umgerechnet 29-145 mm sowie die Venus Engine IV. Sie bietet zwar keine Gesichtswiedererkennung, wohl aber die bekannten Merkmale der intelligenten Automatik wie Motiverkennung, Gesichtserkennung, Motivverfolgung, digitale Korrektur roter Augen, Bewegungserkennung und eine automatische Kontraststeuerung. Videos werden dagegen nur in WVGA (848x480) bei 30 Bildern/s aufgezeichnet und im Motion-JPEG-Format komprimiert, auf einen HD-tauglichen Videoausgang müssen Einsteiger hier auch verzichten. Wie alle anderen Lumix-Kameras nimmt die FS25 Speicherkarten der Formate SD und SDHC auf.