Objektivpremieren
Panasonic S-System startet mit Objektiven 50 1.4, 24-105 & 70-200 4.0
2019-02-01 Mit einer Festbrennweite und zwei Zoom-Objektiven startet Panasonic in das eigene Vollformat-Objektivprogramm. Ganz vorne an der Spitze steht das S Pro 50 mm und wird als Referenzobjektiv für die neuen Lumix S Kameras bezeichnet. Darüber hinaus wurden auch das S 24-105 mm F4 und das S Pro 70-200 mm F4 vorgestellt. Die drei Objektive stellen laut Panasonic nur den Anfang der Lumix-S-Objektivserie dar. Bis 2020 soll das Line-up auf zehn Objektive anwachsen. (Harm-Diercks Gronewold, Benjamin Kirchheim)
Neben der hohen Verarbeitungsqualität und den individuellen Ausstattungsmerkmalen sind alle drei Objektive mit Dichtungen ausgestattet. Diese verhindern das Eindringen von Spritzwasser und Staub. Außerdem sind die Objektive Frostsicher bis -10 °C. Die AF-Antriebe der drei Objektive können mit bis zu 480 Hz angesteuert werden. Damit sollen die Geschwindigkeit der Fokussierung beschleunigt und das lästige "pumpen" (Fokusatmen) bei Videoaufnahmen reduziert werden. Die beiden Pro-Modelle besitzen zwar kein Leica-Logo, sind laut Panasonic aber "certified by Leica", also quasi von Leica zertifiziert, was gleichbedeutend mit den Panasonic-Lumix-G-Leica-Objektiven ist. Nur wollte man im S-System mit dem L-Bajonett eine Namensdoppelung vermeiden, schließlich gibt es auch von Leica direkt entsprechende Objektive.
Das Panasonic Lumix S Pro 50 mm 1:1.4 ist "certified by Leica" und besitzt einen Blendenring. [Foto: Panasonic]
Durch das zurückziehen des Fokusrings kann der Fotograf schnell und einfach vom Autofokus in den manuellen Fokus und zurück wechseln (Fokus Clutch). [Foto: Panasonic]
Zahlreiche Dichtungen verhindern beim Panasonic Lumix S Pro 50 mm 1:1.4 das Eindringen von Spritzwasser und Staub. [Foto: Panasonic]
Mit einer Lichtstärke von F1,4 und einer Brennweite von 50 mm zeigt sich das S Pro 50 mm F1,4 (S-X50E) als lichtstarkes Normalobjektiv. Die Linsenkonstruktion umfasst 13 Elemente in elf Gruppen. Darunter befinden sich drei Linsen mit geringem Brechindex sowie asphärisch geschliffene Elemente. Dadurch werden chromatische Aberrationen vermindert. Die Blende besitzt elf Lamellen und dürfte damit ein gutes Bokeh "zaubern" können. Eingestellt wird sie wahlweise über die Kamera oder aber mittels des Blendenrings am Objektiv. Beim AF-Antrieb arbeiten ein Schritt- und ein Linearmotor Hand in Hand. Dank einer "Fokus-Clutch"-Funktion kann der Fotograf jederzeit und schnell in die Fokussierung eingreifen. Dazu muss lediglich der Fokusring in Richtung Kamera gezogen werden. Das Panasonic Lumix S Pro 50 mm F1,4 (S-X50E) soll ab März 2019 für etwa 2.500 Euro erhältlich sein.
Das Panasonic Lumix S 24-105 mm 1:4.0 Macro O.I.S. besitzt einen Naheinstellgrenze von 30 cm und erreicht damit in Telestellung einen Abbildungsmaßstab von 1:2. [Foto: Panasonic]
Das Panasonic Lumix S 24-105 mm 1:4.0 Macro O.I.S. besitzt einen Naheinstellgrenze von 30 cm und erreicht damit in Telestellung einen Abbildungsmaßstab von 1:2. [Foto: Panasonic]
Mit dem S 24-105 mm F4 Makro OIS (S-R24105E) hat Panasonic ein klassisches Zoom-Objektiv vorgestellt, was im Weitwinkeleinsatz bei Landschaftsaufnahmen ebenso zu Hause ist, wie im leichten Telebereich bei Porträt- oder Tieraufnahmen. Dank des geringen Aufnahmeabstandes von nur 30 cm sind auch Makros mit einem Abbildungsmaßstab von 1:2 in Telestellung kein Problem. Der Autofokus arbeitet mit einem Linearmotor. Das S 24-105 mm F4 Makro OIS (S-R24105E) besitzt zudem einen eingebauten Bildstabilisator, der mit dem 5-Achsen-Stabilisator in der Lumix DC-S1 und DC-S1R kombinierbar ist. Das äußert sich darin, dass eine Stabilisation von bis zu sechs Blendenstufen erreicht werden kann. Das Panasonic Lumix S 24-105 mm F4 Makro OIS (S-R24105E) soll ebenfalls ab März 2019 im Handel erhältlich sein und etwa 1.400 Euro kosten beziehungsweise 900 Euro Aufpreis, wenn es zusammen im Bundle mit einer der Kameras erworben wird.
Sowohl das Zoom als auch der Autofokus des Panasonic Lumix S Pro 70-200 mm 1:4.0 O.I.S. arbeiten rein intern, das Objektiv behält also stets seine konstante Länge von knapp 18 Zentimetern. [Foto: Panasonic]
Die Stativschelle gehört zum Lieferumfang des S Pro 70-200 mm 1:4.0 O.I.S. und ist Arca Swiss kompatibel. [Foto: Panasonic]
Das letzte Objektiv im Bunde ist das knapp 1.000 Gramm schwere Telezoom S Pro 70-200 mm F4 OIS (S-R70200E). Im Inneren des Objektivs arbeiten 23 Linsen in 17 Gruppen für scharfe und kontrastreiche Aufnahmen bei jeder Brennweite. Darunter befinden sich Linsen mit geringem Brechindex sowie welche mit asphärischem Schliff. Sowohl die Zoomfunktion als auch der von einem Linearmotor angetriebene Autofokus arbeiten im Inneren des Objektivs, so dass die Baulänge stets konstant bei knapp 18 Zentimetern bleibt. Wie auch das S Pro 50 mm ist das S Pro 70-200 mm mit der Fokus-Clutch-Funktion ausgestattet. Die mitgelieferte abnehmbare Stativschelle ist mit dem Arca-Swiss-Schnellwechselsystem kompatibel. Das Panasonic Lumix S Pro 70-200 mm F4 OIS (S-R70200E) soll ebenfalls ab März 2019 erhältlich sein und knapp 1.900 Euro kosten.
Panasonic S-System Roadmap vom Februar 2019. [Foto: Panasonic]
Noch in diesem Jahr will Panasonic das S-System um drei weitere Zoomobjektive sowie zwei Telekonverter erweitern. Es handelt sich dabei um zwei durchgängig F2,8 lichtstarke Zooms, die einen Brennweitenbereich von 24-70 beziehungsweise 70-200 Millimeter abdecken sowie ein durchgehend F4 lichtstarkes Ultraweitwinkelzoom von 16-35 Millimeter. Die beiden 1,4- und 2-fachen Telekonverter sollen zu den beiden 70-200mm-Telezooms kompatibel sein. Aus dem 70-200 mm F4 wird dann wahlweise ein 100-280 mm F5,6 oder 140-400 mm F8 und aus dem 70-200 mm F2,8 wahlweise ein 100-280 mm F4 oder 140-400 mm F5,6. 2020 sollen dann ein Supertelezoom sowie drei Festbrennweiten, davon ein Makroobjektiv, folgen.