Fingerleichte Bedienung

Panasonic kündigt Lumix DMC-FX70 mit Touchscreen an

2010-06-01 Panasonic stellt der erst im Januar 2010 vorgestellten Lumix DMC-FX66 nach nur etwa fünf Monaten ein besser ausgestattetes Schwestermodell mit der Bezeichnung Lumix DMC-FX70 an die Seite. Die größte Änderung ist der Bildschirm, der nun 3" (7,6 cm) in der Diagonale misst, ein Seitenverhältnis von 3:2 hat und 230.000 Bildpunkte auflöst. Am interessantesten dürfte aber die Touchscreentechnologie sein, womit die Digitalkamera "modern" bedienbar ist. Fotografisch bietet sie 14 Megapixel Auflösung und ein optisches 5fach-Zoom von 24-120 mm (KB) mit Bildstabilisator und dem Label "Leica DC Vario-Summicron", das sich neben dem Weitwinkel auch durch seine maximale Lichtstärke von F2,2 auszeichnet.  (Benjamin Kirchheim)

Panasonic Lumix DMC-FX70 [Foto: Panasonic]Dem großen Touchscreen mit automatischer Helligkeitsregelung sind die meisten herkömmlichen Bedienelemente auf der Kamerarückseite gewichen. Lediglich der Wechselschiebeschalter für Aufnahme und Wiedergabe sowie ein Menü- und ein Modusknopf sind geblieben. Dabei können nicht nur die Menüs per Fingerzeig bedient werden, sondern mit dem Tippen ist auch die Fokussierung und sogar die Auslösung möglich. Das optische 5-fach-Zoom wird herkömmlich mit einer um den ebenfalls vorhandenen mechanischen Auslöser angeordneten Ringwippe bedient. Mit 24 mm (KB) ist die FX70 etwas weitwinkliger als viele bisherige Panasonic-Kameras, die 25 mm hatten – möglicherweise eine Reaktion auf zahlreiche andere Hersteller wie Casio oder Samsung, die ebenfalls 24 mm Weitwinkel besitzen. Die Neukonstruktion fällt dabei äußerst komplex aus: Sieben Linsenelemente sind zu sechs Gruppen zusammengefasst, wobei drei asphärische Elemente mit insgesamt fünf asphärischen Oberflächen zum Einsatz kommen. Einige der Linsen sind nur 0,3 mm, andere 0,4 mm dünn, wie Panasonic stolz angibt. Wie üblich besitzt das Panasonic-Objektiv einen optischen Bildstabilisator und trägt – der teureren Kameraklasse entsprechend (bzw. dieser vorbehalten) – ein Leica-Label, das für die Einhaltung strenger Qualitätsstandards stehen soll (das Objektiv wurde von Panasonic entwickelt und wird in Japan gebaut). Entsprechend gering sollen optische Mängel wie Verzeichnung, chromatische Aberrationen, Reflexe und Geisterbilder sein.

Panasonic Lumix DMC-FX70 [Foto: Panasonic]Weitere aktuelle bzw. aktualisierte Technologien sind etwa das intelligente Zoom, ein Digitalzoom, das durch besondere Bildbearbeitung eine bessere Bildqualität als übliche Digitalzooms bieten soll. Dazu werden Konturen besonders nachgezeichnet, detailarme Flächen bleiben unbearbeitet und solche mit vielen Details werden so bearbeitet, dass sie nicht unscharf erscheinen. Trotzdem bleibt es ein Digitalzoom, das auf den Faktor 1,3 begrenzt wurde. Das ebenfalls vorhandene und herkömmliche Digitalzoom ist hingegen 4fach. Für die Bildaufbereitung sowie kurze Reaktionszeiten zeigt sich die Venus Engine HD II verantwortlich. Die selbe Technologie wie beim intelligenten Zoom kommt auch bei der Rauschunterdrückung zum Einsatz, so dass die Kamera detailarme Flächen besonders effizient entrauschen kann, während die Details in Strukturen erhalten bleiben.

Fotos zeichnet die 102,5 x 55 x 22,8 mm kleine und betriebsbereit 165 g leichte FX70 mit 14 Megapixeln auf, Videos werden maximal in HD-Auflösung mit 1.280 x 720 Pixeln (720p) bei 30 Bildern/s inkl. Mono-Ton (mit digitalem Windschutzfilter) aufgenommen. Dabei hat der Anwender die Wahl zwischen dem speicherhungrigen und "antiquierten" Quicktime-Motion-JPEG und dem modernen AVCHD-Lite, das nicht nur keine Speicherbegrenzung vom Dateisystem her kennt, sondern auch mit MPEG-4 komprimiert. Die kontinuierliche Videoaufnahme ist allerdings trotzdem auf 15 Minuten am Stück begrenzt, das optische Zoom und Panasonic Lumix DMC-FX70 [Foto: Panasonic]der Bildstabilisator bleiben dabei genauso aktiv wie die intelligente Automatik inkl. Gesichtserkennung. Im Fotomodus sorgen allerlei intelligente Automatiken für eine optimale Einstellung der Kamera, so etwa der Empfindlichkeit unter Beachtung von Verwackelung, Umgebungslicht und Motivbewegung oder des Motivprogramms anhand einer Echtzeit-Bildanalyse (z. B. Landschaft, Porträt oder Makro). Gesichter werden ebenfalls erkannt und vom Blitz verursachte rote Augen digital retuschiert.

Aufgezeichnet werden die Fotos auf SD-Karten, wobei die FX70 auch die neueren Standards SDHC und SDXC unterstützt. Die Bildwiedergabe ist neben dem Bildschirm auch über die eingebaute HDMI-Schnittstelle möglich, wobei Besitzer eines Panasonic-Fernsehers in den Genuss von Viera Links kommen, d. h. die Kamerawiedergabe auf dem Fernseher mit der TV-Fernbedienung steuern zu können. Den Strom bezieht die FX70 aus einem Li-Ion-Akku, wobei sie mit der Energie recht sparsam umgeht und somit 360 Aufnahmen nach CIPA-Standardmessverfahren erlaubt. Ab Ende Juli 2010 soll die FX70 in schwarzem Metallgehäuse zu einem Preis von ca. 330 EUR in den Läden stehen.

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