Nicht nur renoviert, sondern runderneut
Panasonic mit komplett erneuertem Spitzenmodell Lumix DMC-GH3
2012-09-17 Panasonic hat sein Spitzenmodell der G-Serie mehr als nur renoviert. Die heute vorgestellte spiegellose Systemkamera GH3 will nicht nur Fotografen begeistern sondern auch ambitionierte Videofilmer. Im Vergleich zur Vorgängerin wurde kaum ein Stein auf dem anderen gelassen. Neu ist zum Beispiel der Sensor, obgleich seine Auflösung weiterhin rund 16 Megapixel beträgt. Der elektronische Sucher ist in OLED-Technik ausgeführt, die Ausleserate der AF-Sensoren wurde abermals verdoppelt, die maximale Empfindlichkeit steigt auf ISO 25.600 und die GH3 nimmt nun per integriertem Wifi-Modul drahtlos Kontakt zu Smartphones, PCs oder auch dem Internet auf. Zusammen mit der GH3 kündigt Panasonic zudem zwei hochwertige Zoomobjektive an. Ab November 2012 wird Panasonics neues Flaggschiff der G-Serie erhältlich sein. (Martin Vieten)
Panasonic Lumix DMC-GH3 mit Batteriegriff [Foto: Panasonic]
Bei der heute präsentierten GH3, dem aktuellen Spitzenmodell der Lumix-G-Serie, hat Panasonic kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. Vielmehr wurde die Kamera fast von Grund auf neu aufgebaut. Herausgekommen ist dabei eine spiegellose Systemkamera, die sich nicht nur an anspruchsvolle Fotografen wendet, sondern auch ambitionierten Videofilmern gefallen will. Das Zeug dazu hat sie – zumindest von der Papierform her. Die dank ihres Sensors im Micro-Four-Thirds-Format recht kompakte Systemkamera beherbergt einen Bildwandler, der weiterhin rund 16 Megapixel auflöst wie schon bei der Vorgängerin. Doch dieser Sensor ist eine komplette Neuentwicklung, der Panasonic in Verbindung mit dem ebenfalls neuen Bildverarbeitungsprozessor eine maximale Empfindlichkeit von ISO 25.600 zutraut. Ein „Überformat“-Sensor wie noch bei der GH2 ist er allerdings nicht mehr – andere Seitenformate als das native 4:3 werden also durch simplen Beschnitt erzeugt. Überhaupt weist dieser Sensor große Ähnlichkeit mit dem der Olympus OM-D auf. Gut informierte Insider leiten daraus ab, Sony könne der Lieferant sein. Darauf deutet auch hin, dass Panasonic explizit nicht von einer „Eigenentwicklung“ spricht – dafür aber betont, der Tiefpassfilter sei überarbeitet worden, um die „Bildauflösung des Sensors bestmöglich auszunutzen“.
Deutlich gesteigert wurde laut Panasonic die Geschwindigkeit der Signalverarbeitung. Damit steigt die Serienbildrate der GH3 auf sechs Fotos pro Sekunde (fps) bei voller Auflösung und sogar 20 fps bei einer Bildgröße von vier Megapixeln. Vom erhöhten Tempo profitiert zudem der Autofokus, bei dem Panasonic weiterhin auf eine reine Kontrastmessung vertraut. Im Vergleich zur Vorgängerin wurde die Ausleserate der AF-Signale abermals verdoppelt, sie beträgt jetzt 240 Hertz. Panasonic verspricht, damit übertreffe das Kontrast-AF-System der GH3 sogar High-End-DSLRs mit Phasendifferenz-AF. Zudem kann der Fokuspunkt mit einem Fingertipper auf dem Touchdisplay blitzschnell auf die gewünschte Motivpartie gelegt werden. Dieses Display ist nun in besonders brillanter OLED-Technik ausgeführt, seine Auflösung steigt auf 614.400 Bildpunkte. Ebenfalls auf OLED setzt Panasonic beim elektronischen Sucher (EVF) der GH3. Damit verbessert sich der darstellbare Kontrastumfang auf 10.000:1 gegenüber 150:1 wie noch bei der Vorgängerin. Die Videofunktionen hat Panasonic bei der GH3 ebenfalls aufgebohrt, herausragende Merkmale hier: die GH3 bietet eine variable Timecode-Aufzeichnung sowie die Möglichkeit, den Videostream mit bis zu 71 Mbit/s in Full-HD bei 50 Vollbildern je Sekunde ausgeben zu können. Für den guten Ton beim Videodreh sorgt das eingebaute Stereomikrofon, das sich bei Bedarf auch manuell aussteuern lässt, indes auch durch ein externes Mikrofon ersetzt werden kann.
Panasonic Lumix DMC-GH3 [Foto: Panasonic]
Ganz im Trend der diesjährigen Photokina-Neuheiten wartet auch die GH3 mit einem WiFi-Modul auf. Es ermöglicht der Kamera, drahtlos mit einem Smartphone, Tablet oder via Router mit einem beliebigen Rechner beziehungsweise dem Internet Verbindung aufzunehmen. Ist die „Lumix Link“-App für Android-oder iOS auf dem Mobilgerät installiert, zeigen das Smartphone oder Tablet das Live-View-Bild der Kamera an. Ferner lässt sich die GH3 über die Lumix-App fernsteuern, sogar der Fokus oder Einstellungen wie ISO-Zahl und Weißabgleich können via App festgelegt werden. Zudem erfasst die App die GPS-Daten des Mobilgeräts und synchronisiert sie automatisch mit den Aufnahmen – so kann die GH3 auf ein eigenes GPS-Modul verzichten.
Dem Fotografen bietet die GH3 die bei Panasonic übliche Vielfalt an Motiv- und Kreativprogrammen, Halbautomatiken sowie die volle manuelle Kontrolle über Belichtung und Fokus. Etwas verbessert wurde die Leistung des Bordblitzes auf Leitzahl 12. Am Bedienkonzept haben die Entwickler ebenfalls gefeilt, so hat die GH3 jetzt ein weiteres Wählrad rund um die Vier-Wege-Wippe erhalten. Das Gehäuse ist spritzwassergeschützt und staubdicht, es basiert auf einem Chassis aus einer leichten Magnesiumlegierung. Zusammen mit der GH3 stellt Panasonic überdies professionelles Systemzubehör vor, darunter zwei lichtstarke Zoomobjektive, einen neuen Hochformat-Handgriff, sowie ein Blitzgerät mit Leitzahl 36 nebst zusätzlichem LED-Dauerlicht für Videoaufnahmen. In Kürze werden wir dieses und weiteres Zubehör in einer gesonderten Meldung ausführlich vorstellen. Erhältlich sein wird die Lumix GH3 ab November 2012 zum Preis von rund 1.200 Euro.
Panasonic Lumix DMC-GH3 [Foto: Panasonic]