Stabi-Offensive
Panasonic mit neuen Lumix-Modellen FZ4, FZ5, LZ1, LZ2 und LS1
2005-02-08 Bei Panasonic, wo man es versteht, sein optisches Bildstabilisierungssystem O. I. S. sowohl in große Superzoom-Kameras als auch in ganz kleine bzw. flache Ultrakompaktkameras einzubauen, will man – um weitere Marktanteile zu gewinnen – seinen Kunden viel Technik für ihr Geld bieten und die O. I .S.-Technik auf die gesamte Produktlinie ausweiten. Den Anfang machen die FZ3-Nachfolger DMC-FZ4 und DMC-FZ5 sowie die LC70-Weiterentwickung DMC-LS1. Doch in der Lumix-Produktfamilie war auch noch Platz für eine neue Digitalkameraklasse, deren erste Repräsentanten die DMC-LZ1 und DMC-LZ2 sind. (Yvan Boeres)
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Neben dem O. I. S. haben alle neuen Lumix-Modelle noch einen
O. I. S.-Demo-Modus für Händler, die automatische Hoch-/Querformat-Erkennung
durch die O. I. S.-Sensoren, die Motivprogramm-Hilfe (dabei wird in einem
kleinen Text die Wirkung bzw. das Anwendungsgebiet des jeweiligen
Motivprogramms erklärt), einen "Einfach"-Modus und die
Gegenlicht-Kompensation gemeinsam. Um zu verdeutlichen, wie der
Einfach-Modus seinem Namen gerecht wird, werden zum Beispiel in diesem Modus
die Auflösungsstufen nicht als Zahlen, sondern nur in Form der drei
gebräuchlichsten Anwendungsgebiete angegeben. So stellt man mit der Auswahl
"Vergrößerung" die höchste Auflösungsstufe ein, während für geringere
Auflösungen die Einstellungen "10x15 cm" (damit ist ein Fotoabzug im
klassischen Postkartenformat gemeint) und "E-Mail" gewählt werden können.
Doch nun zu den Kameras im Einzelnen. Für den Einsteigerbereich
konzipiert sind die neuen Lumix-Modelle DMC-LZ1, DMC-LZ2 und DMC-LS1. Die
beiden ersteren Kameras stellen eine ganz neue Produktkategorie dar, deren
charakteristisches Merkmal vor allem das 6-fach-Zoom-Objektiv
(37-222 mm/F2,8-4,5 entspr. Kleinbild) ist. Wer sich mit weniger Zoom
zufrieden gibt, findet mit der DMC-LS1 (Objektiv entspr. 35-105 mm/F2,8-5,0
bei KB) eine Kamera, die man irgendwie als DMC-LC70 mit eingebautem
Bildstabilisator und neuem Signalprozessor bezeichnen könnte. Denn sowohl
die LS1 (4 Megapixel) als auch die LZ2 (5 Megapixel) und die LZ1
(4 Megapixel) sind neben dem O. I. S. mit dem extra für den Einstiegsbereich
entwickelten Venus-Engine-Plus-Signalprozessor versehen. Dieser
leistungsstarke Chip, bei dem die elektronische Steuereinheit für das
Objektiv und die digitale Schnittstelle zusammen mit dem LSI-Baustein viel
höher integriert sind als bei dem "alten" Venus-Engine-Prozessor, soll unter
anderem viel weniger Strom (ca. 52 Prozent) verbrauchen als sein Vorgänger.
So kommen die LZ1, LZ2 und LS1 mit nur zwei handelsüblichen AA/Mignon-Zellen
(Einweg-Batterien oder Akkus) aus, wobei mit einem Satz der mitgelieferten
Oxyride-Einwegzellen (eine neue Batterietechnik von Panasonic ca. 215 (LZ1,
LS1) bzw. 235 (LZ2) Aufnahmen gemacht werden können.
Durch die neue Venus Engine Plus soll aber auch die Rauschunterdrückung
leistungsfähiger geworden sein – und zwar Panasonic-Angaben zufolge sogar
leistungsfähiger als der DiGIC-Signalprozessor von Canon. Vor allem in den
dunklen Bildbereichen sollen die neuen Kameramodelle deutlich weniger
rauschen als ihre Vorgänger der LC-Serie. Eine noch höhere diagonale
Auflösung und eine weichere Darstellung der Haut tragen ebenfalls zur
Steigerung der Bildqualität bei. Und da der neue
Signalverarbeitungsprozessor noch mehr kann, steigt die Zahl der
Autofokus-Felder von 1 auf wahlweise 3 oder 5 Messpunkte, die
Serienbildgeschwindigkeit von 2,7 auf 3 Bilder pro Sekunde bei den
5-Megapixel-Modellen (3,5 auf 4 Bilder/s bei den 4-MP-Kameras) und die
Auslöseverzögerung fällt auf unter 0,1 Sekunden (0,008 s bei der LZ2 und
0,006 s bei der LZ1/LS1). Außerdem kann die jüngste Lumix-Generation, wie
die großen Schwestern der FZ-Serie, nun auch uneingeschränkt viele Bilder in
Folge im Serienbildmodus schießen, bis die Speicherkarte voll ist.
Weitere Gemeinsamkeiten technischer Natur sind bei der LZ1, LZ2 und LS1
der über SD/MMC-Karten erweiterbare interne 14-MByte-Speicher, der großzügig
dimensionierte 2"/5,1cm-LC-Farbmonitor mit verbesserten
Darstellungseigenschaften dank TRM-Technik (TRansmissive with
Microreflective), die QVGA-Videoaufnahme mit einer Bildwiederholrate von
wahlweise 10 oder 30 Bildern pro Sekunde und die zwei Betriebsmodi für den
O. I. S. (Bildstabilisierung permanent oder nur während des
Auslösevorgangs). Während die LZ1 und LS1 über einen Video-Ausgang
(PAL/NTSC) verfügen, kann die LZ2 dank eingebautem Mikrofon auch innerhalb
eines Videos oder einzeln als Sprachnotiz Ton aufnehmen und ist demnach mit
einem Audio/Video-Ausgang ausgestattet. Weitere Infos zu Technik, Funktion
und Ausstattung der neuen Lumix-Modelle DMC-LZ1 (330 EUR), DMC-LZ2 (380 EUR)
und DMC-LS1 (280 EUR) finden unsere Besucher in den entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblättern; die Markteinführung der neuen Modelle findet
im März statt.
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Doch auch in der Superzoom-Kategorie wartet Panasonic mit neuen
O. I. S.-Kameras auf. Die DMC-FZ4 (4 Megapixel) und die DMC-FZ5
(5 Megapixel) besitzen bei etwa gleicher Größe wie das Vorgängermodell
DMC-FZ3 (3 Megapixel) durch einen ausladenderen Griff und durch die
Umpositionierung des Auslösers eine bessere Ergonomie; die FZ5 hat mit einer
Bildschirmdiagonale von 1,8" bzw. 4,5 cm einen größeren LC-Farbbildschirm
als die FZ4 und FZ3 (1,5" bzw. 3,8 cm). Die beiden Superzoom-"Minis" leisten
sich sogar den Luxus, die kleinsten und leichtesten 12-fach-Zoom-Kameras auf
dem Markt zu sein, dank neuem AF-Highspeed-Modus wohl auch die am
schnellsten Fokussierenden. Die DMC-FZ5 soll zum Beispiel in
Weitwinkel-Stellung nur 0,47 Sekunden brauchen, um die Schärfe einzustellen,
während die Panasonic-Messungen ihrer direkten Konkurrentin, der Konica
Minolta Dimage Z3 eine Fokussierzeit von 0,49 Sekunden bescheinigen. In
Tele-Stellung fällt der Unterschied mit 0,33 Sekunden (DMC-FZ5) zu
0,53 Sekunden (Dimage Z3) noch deutlicher aus. Wer die
Geschwindigkeitssteigerung des AF nicht mit einem kurzen Einfrieren des
Monitorbildes auf dem LC-Bildschirm bezahlen will, kann in den normalen
AF-Modus zurückgehen; je nach Modus stehen wahlweise 9, 3 oder 1 AF-Messfeld
zur Verfügung. Trotz gewaltigem Zoomfaktor des als Leica-Entwicklung
gekennzeichneten DC Vario-Elmarits (12-fach entspr. 36-432 mm bzw. 35-420 mm
bei KB) liegt die Nahgrenze im Tele-Makro-Modus bei der FZ4 und FZ5 bei nur
1 Meter. Das ist ein sehr guter Wert für eine Superzoom-Kamera, der
angeblich nur von der Canon PowerShot S1 IS getoppt wird.
Weitere
Neuerungen bzw. Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell FZ3
betreffen bei der FZ4 und FZ5 die Akkulaufzeit (300/320 vs. 260 Aufnahmen),
die Motivprogramm-Hilfe (s. o.), die automatische Bildausrichtung
(Hoch-/Querformat) und die "Verfrachtung" der O. I. S.-Einstellungen vom
Menü auf einen Knopf. Der 1/2,5"-CCD der FZ4 und FZ5 ist auch größer als der
1/3,2"-CCD der FZ3, wobei die Pixelzahl aber auch gewachsen ist. Fast
einziger Vorteil der FZ3 ist die durchgehende Lichtstärke von F2,8 – bei den
beiden neuen Lumix-FZ-Modellen variiert die größte Blendenöffnung zwischen
F2,8 (WW) und F3,3 (Tele). An der Ausstattung und am Funktionsumfang ändert
sich hingegen kaum etwas. Wie bei der FZ3 ist man bei der FZ4 und FZ5 in der
Lage, QVGA-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde und ohne feste Zeitbegrenzung
aufzunehmen, die Verschlusszeit und/oder die Blende einzustellen, 9
verschiedene Motivprogramme aufzurufen, ein Gitternetz oder ein Histogramm
auf dem Monitor bzw. ins Sucherbild einzublenden, die Lichtempfindlichkeit
in mehreren Stufen einzustellen und beim Weißabgleich auf eine Automatik,
eine Handvoll Voreinstellungen, eine manuelle Messwert-Speicherung und eine
Weißabgleich-Feinkorrektur zurückzugreifen. Eine Belichtungsreihenfunktion
ist auch vorhanden; wer sich ein Bild darüber machen will, was die neuen
Lumix-Modelle der FZ-Serie sonst noch alles können und haben, kann dies in
den dazu passenden digitalkamera.de-Datenblättern in stichpunktartiger Form
nachlesen. Beide Kameras kommen im März zu Listenpreisen von rund 500 EUR
(DMC-FZ5) respektive 450 EUR (DMC-FZ4) auf den Markt. Im Sommer geht die "Stabi-Offensive"
dann weiter, und man darf jetzt schon gespannt sein, was Panasonic dann aus
dem O. I. S.-Hut zaubert.