Quintett mit individuellen Stärken
Panasonic stellt Lumix DMC-TZ25, TZ31, FT4, FT20 und FX80 vor
2012-01-31, aktualisiert 2012-02-03 Knapp eine Woche vor Beginn der japanischen Fotofachmesse CP+ kündigt Panasonic fünf hochwertige kompakte Digitalkameras an. Darunter ein neues Tandem der TZ-Serie, die Panasonic regelmäßig im Jahrestakt Ende Januar erneuert. Hierbei steht nach der Kritik an der nun Vorgänger-Generation die Verbesserung der Bildqualität vor allem beim Rauschen im Zentrum. Die robuste FT-Modellreihe wird ebenfalls um zwei neue Vertreter ergänzt – während die FT4 bis zwölf Meter tief tauchen kann, ist die FT20 mit fünf Metern etwas bescheidener, dafür als FT-Einstiegsmodell auch preiswerter. Die FX80 schließlich ist eine recht preisgünstige und vor allem kompakte Designkamera mit Touchscreen. (Benjamin Kirchheim)
Stete Weiterentwicklung unter Einbezug der Anwender- und Expertenkritik ist die Quintessenz der fünf Neuvorstellungen. So ist es weniger das noch nie dagewesene Killerfeature, das die neuen Modelle auszeichnet, sondern Technik vom feinsten mit zeitgemäßer Ausstattung. Vor allem an der Lumix DMC-TZ22 hatte es Kritik am Bildrauschen gegeben. Ähnliches durfte Panasonic mit der FZ100 erleben, um dann für das verbesserte und rauschärmere Nachfolgemodell FZ150 Lob einzuheimsen. Auch die Lumix DMC-TZ31 als Nachfolgemodell der TZ22 setzt auf einen neuen, 14 Megapixel auflösenden MOS-Bildsensor, der ohne rückwärtig belichtete Technologie auskommt. Gegenüber der FZ150 wurde der Sensor demnach nochmals weiter entwickelt. Bei ISO 1.600 soll sich das Bildrauschen gegenüber der TZ22 um die Hälfte reduziert haben. Gleichzeitig kommt ein neues Objektiv zum Einsatz, das (bezogen auf Kleinbild) 20-fach von 24 bis 480 Millimeter zoomt. Ein optischer Bildstabilisator, der in allen Panasonic-Modellen zu finden ist, kommt selbstverständlich auch zum Einsatz. Dennoch misst das Gehäuse nur rund 28 Millimeter in der Tiefe, womit die TZ31 trotz größerem Zoomumfang sogar 5 Millimeter flacher ausfällt als ihre Schwester TZ25. Ermöglicht wird dies durch eine noch modernere Linsenkonstruktion mit drei asphärischen Linsen mit sechs asphärischen Oberflächen, zwei ED-Linsen und einer ultradünnen Linse. Außerdem besitzt das Objektiv eine Nanovergütung zur Reduzierung von störenden Reflexionen. Einziger Tribut an den großen Zoombereich und die kleine Baugröße ist die schwache Lichtstärke von F3,3 im Weitwinkel und F6,4 im Tele.
Das Gehäuse wurde neu gestaltet und weist einen gummierten Griff auf, der die Ergonomie verbessert, wie wir bereits an einem Vorserienmodell feststellen konnten. Neu ist auch die weiße Gehäusefarbe (siehe Abbildungen), alternativ gibt es die TZ31 aber auch in Braun, Silber, Schwarz und Rot. Neu sind zudem einige Digitalfilter, die HDR-Aufnahmefunktion mit der Kombination von drei Aufnahmen und eine Schwenkpanorama-Funktion. Ebenfalls verbessert wurde der Bildprozessor, der nun noch leistungsfähiger ist, was unter anderem für die bessere Rauchunterdrückung sorgt. Der Autofokus soll im Weitwinkel 0,1 Sekunden schnell sein, Serienbilder sind mit zehn Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung möglich, bei aktivierter Autofokus-Nachführung verbleiben immerhin fünf Bilder pro Sekunde. Videoaufnahmen in FullHD (1.920 x 1.080 Pixel) erfolgen sogar mit 50 Vollbildern pro Sekunde im AVCHD-Format. Alternativ kann der Videograf aber auch MP4 als Speicherformat wählen, dann allerdings maximal bei 25 Bildern pro Sekunde. Optisches Zoom, Tracking-AF und Stereoton runden die Videofähigkeiten gelungen ab.
Auf der Rückseite besitzt die Lumix DMC-TZ31 einen 7,5 Zentimeter großen Touchscreen, der 460.000 Bildpunkte auflöst. Über diesen ist zusätzlich zu den weiterhin vorhandenen mechanischen Bedienelementen die Steuerung der Kamera inklusive Auslöser und Fokussierung auf das angetippte Motivdetail möglich. Die Aufnahmeeinstellungen nimmt die TZ31 auf Wunsch automatisch vor. Die intelligente Automatik erkennt dabei Motive, Gesichter, Bewegungen von Motiv und Fotograf, Gegenlichtsituationen etc. und auch rote Augen können digital retuschiert werden. Zusätzlich lässt sich die Digitalkamera aber auch komplett manuell steuern, so dass dem Fotografen viele Freiheiten bleiben. Beim GPS gibt es ebenfalls eine Weiterentwicklung: Zum Kameralieferumfang gehört eine DVD mit Kartenmaterial von weltweit wichtigen Regionen und Städten im Maßstab 1:25.000 oder größer. Um die Kartendaten in der Kamera nutzen zu können, müssen diese vorher auf die Speicherkarte übertragen werden. In der Kamera selbst sind außerdem Ortsnamen und über eine Million Sehenswürdigkeiten aus 82 Ländern hinterlegt, die die Kamera auf dem Bildschirm anhand der aktuellen GPS-Koordinaten beziehungsweise der Aufnahmekoordinaten bei der Wiedergabe einblendet.
Neu ist auch die Möglichkeit, die Kamera per USB aufladen zu können. Dabei dauert das Laden über einen PC länger als über das mitgelieferte, leistungsstärkere USB-Netzteil. Wer den Lithium-Ionen-Akku, der durch den großen Energiehunger der Kamera nur noch für rund 260 Aufnahmen nach CIPA-Standard reicht, extern laden möchte, muss sich das Ladegerät dazu kaufen. Bei der USB-Ladung ist allerdings zu beachten, das passende Kabel nicht zu vergessen, denn der kameraseitige Anschluss entspricht nicht dem USB-Standard. Der SD-Speicherkartenschacht ist dagegen sehr kompatibel, nämlich auch zu SDHC und SDXC. Die Panasonic Lumix DMC-TZ31 soll im März 2012 für rund 370 EUR erhältlich sein.
Die Lumix DMC-TZ25 ist die kleinere Schwester der TZ31, auch wenn sie in einem fünf Millimeter dickeren Gehäuse steckt. Sie besitzt das äußere Erscheinungsbild der älteren TZ22 und auch deren 16-fach-Zoom von umgerechnet 24 bis 384 Millimeter Brennweite. Die Ausstattung entspricht bis auf weniger Ausnahmen der TZ31. Der MOS-Sensor löst mit zwölf Megapixeln etwas geringer auf, der Bildschirm bringt es aber immerhin genauso auf 460.000 Bildpunkte wie auch die TZ31, nur dass es sich nicht um einen Touchscreen handelt. Das Vorgängermodell TZ18 war bei der Bildschirmauflösung noch deutlich geiziger und zeigte nur grobe 230.000 Bildpunkte. Auch die TZ25 zeichnet FullHD-Videos auf, aber nicht in 50p, sondern nur in 25p oder 50i. Außerdem besitzt die TZ25 lediglich ein Monomikrofon und verzichtet auf GPS. Die Lumix DMC-TZ25 ist bereits ab Februar 2012 für rund 330 EUR in Rot, Silber und Schwarz erhältlich.
Zwar verfügt die Lumix DMC-FT4 nur über ein vergleichsweise bescheidenes optisches 4,6-fach-Zoom von um gerechnet 28-128 Millimeter, punktet jedoch mit ihrem äußerst robusten Gehäuse. Tauchgänge bis zwölf Meter Tiefe, Stürze aus zwei Metern Höhe, Frost bis -10 °C sowie Sand und Staub können ihr nichts anhaben. Die FT4 erfüllt die Standards IP68 für Wasser- und Staubfestigkeit sowie Mil 810F für den Falltest. Sie verfügt sowohl über eine intelligente Automatik als auch über manuelle Belichtungssteuerung. Der Highspeed-CCD-Sensor löst zwölf Megapixel auf und wird über zwei Kanäle ausgelesen. Daher kann die FT4 Videos auch in FullHD aufnehmen und garniert diese mit Stereoton. Zeitrafferaufnahmen, Schwenkpanorama, 3D-Fotoautomatik und Miniaturmodus gehören zur weiteren nennenswerten Ausstattung, wobei man das eingebaute GPS nicht vergessen darf. Ergänzt wird es von einem Höhenmesser, der nun auch den zurückgelegten Höhenverlauf anzeigt, Barometer, Tiefenindikator und elektronischem Kompass – kurzum allem, was das Outdoorherz begehrt. Hinzu kommen 202 angezeigte Ländernamen, zahlreiche Städte und Bundesländer sowie über eine Million Sehenswürdigkeiten aus 82 Ländern.
Die große Robustheit wird unter anderem durch das periskopartig aufgebaute Objektiv ermöglicht, wodurch sich alle beweglichen Teile in der Kamera befinden. Selbstverständlich gehört auch ein optischer Bildstabilisator dazu. Das Objektiv selbst ist außerdem stoßgedämpft gelagert. Der rückwärtige Bildschirm misst knapp sieben Zentimeter in der Diagonale, löst 230.000 Bildpunkte auf und soll Dank Anti-Reflex-Beschichtung gut ablesbar sein. Wie auch viele andere Kameras der neuesten Lumix-Generation können die FullHD-Videos übrigens wahlweise als AVCHD oder MP4 gespeichert werden. Ab März 2012 soll die Lumix DMC-FT4 in den Farben Silber, Orange und Aktiv-Blau zu einem Preis von knapp 400 EUR erhältlich sein.
Die mit knapp 220 EUR deutlich günstigere Lumix DMC-FT20 sieht Panasonic als Familienkamera, mit der auch mal der Nachwuchs fotografieren darf, ohne dass ein Malheur wie das Fallenlassen oder Fotografieren am Strand den Eltern Sorgenfalten auf der Stirn bereiten. Tauchgänge bis fünf Meter Tiefe, Stürze aus 1,5 Meter Höhe und Frost von -10 °C verkraftet die FT20 genauso wie Staub und Sand. Damit werden die Standards IPX8 und IP6X erfüllt. Auch sie besitzt ein Periskopzoom, allerdings mit einer Brennweite von umgerechnet 25 bis 100 Millimeter, also einem 4-fach-Zoom; Bildstabilisator inklusive. Der CCD-Sensor löst 16 Megapixel auf, bei Videoaufnahmen hingegen muss man sich mit 1.280 x 720 Pixeln entsprechend HD begnügen. Immerhin speichert die FT20 im MP4-Format, was die Speicherressourcen (SD/SDHC/SDXC) bei guter Qualität schont. Das optische Zoom bleibt während der Filmaufzeichnung übrigens nutzbar.
Die 19 Millimeter flache Kamera verfügt über die bewährte intelligente Automatik, einen Schwenkpanoramamodus und wie auch die größeren Modelle über den Miniatureffekt sowie eine Auto-Retusche-Funktion, die den Aufnahmen etwas mehr Pepp verleiht. Der rückwärtige Bildschrim ist 2,7 Zoll (knapp sieben Zentimeter) groß und löst 230.000 Bildpunkte auf. Ein spezieller Über-Kopf-Modus soll für bessere Ablesbarkeit aus steilen Winkeln sorgen. Bereits ab Ende Februar 2012 kommt die Lumix DMC-FT20 in den Farben Schwarz, Rot und Aquamarin in den Handel.
Komplettiert wird das Neuheiten-Quintett durch die Lumix DMC-FX80. Es handelt sich dabei um eine stylische und besonders kompakte Touchscreen-Kamera, die nur in Schwarz angeboten wird. Sie misst lediglich 96 x 56 x 19 Millimeter und wiegt nur 131 Gramm betriebsbereit. Ihr optisches 5-fach-Zoom deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24-120 Millimeter ab und ist im Weitwinkel immerhin F2,5 lichtstark, im Tele hingegen mit F6,4 recht lichtschwach. Das Objektiv mit Leica-Label verfügt über einen optischen Bildstabilisator und kommt mit lediglich sechs Linsen in fünf Gruppen aus, soll aber laut Panasonic dennoch oder gerade deswegen eine hohe Qualität vor allem mit geringer Verzeichnung im Weitwinkelbereich bieten. Dafür spricht die Verwendung von drei aspärischen Linsen mit fünf aspärischen Oberflächen sowie zwei ED-Gläsern. Die FX80 besitzt einen zwölf Megapixel auflösenden Highspeed-CCD-Sensor und kann damit auch FullHD-Videos mit 1.920 x 1.080 Pixeln aufzeichnen – wahlweise als AVCHD oder MP4. Für den Ton wurde ein Stereomikrofon verbaut. Retusche-Funktion für Bildkontrast sowie für Hauttöne, Schwenkpanorama und intelligente Automatik gehören ebenso zur Ausstattung wie der 3D-Fotomodus und zehn Kreativfiltereffekte.
Das Herzstück einer Touchscreenkamera ist logischerweise der berührungsempfindliche Bildschirm. Mit 2,7 Zoll (6,9 Zentimeter) Diagonale und 230.000 Bildpunkten fällt dieser allerdings recht spärlich aus. So bleibt noch Platz für einen Videoaufnahmeknopf sowie die Wiedergabetaste auf der Kamerarückseite, auch der Daumen zum Festhalten der Kamera kann hier noch halbwegs bequem abgelegt werden, ohne den Bildschirm zu verdecken. Der Lithium-Ionen-Akku wird über das USB-Kabel geladen. Ab März 2012 soll die Lumix DMC-FX80 zu einem Preis von 270 EUR erhältlich sein.
Nachtrag vom 03.02.2012: Fälschlicherweise hatten wir angegeben, dass die TZ31 über einen rückwärtig belichteten Sensor verfügt. Dem ist nicht so. Die Neuentwicklung von Panasonic erreicht die höhere Rauschfreiheit ohne diese Technologie.