Gib mir den Rest!
Pentax Optio S60, 12-24mm-Zoom und AF540FGZ-Blitz auch für Europa
2005-08-23 Etwas im Ankündigungs-"Rummel" um die neuen Canon-Produkte untergegangen sind drei Produktneuheiten von Pentax, über die wir dann lieber heute berichten wollten. Während das ebenfalls gestern angekündigte digitale Spiegelreflexkameramodell *istDS2 definitiv nicht nach Deutschland bzw. Europa kommt (siehe weiterführende Links), kriegen wir Europäer zumindest den Rest in Form der Kompaktdigitalkamera Optio S60, des Weitwinkel-Zooms DA 12-24 mm F4 ED AL (IF) und des Systemblitzgerätes AF-540FGZ ab. (Yvan Boeres)
Bei
der Optio S60 handelt es sich um eine lediglich auf 6 Megapixel aufgerüstete
Version der bereits auf dem Markt erhältlichen Optio S55. Außer dem neuen
Bildwandler und den damit verbundenen Auflösungs- und
Lichtempfindlichkeitsstufen gibt es offenbar keine technischen Unterschiede
zwischen den beiden Kameras. So besitzt die Optio S60 nach wie vor eine in
sich verschachtelnde Objektivkonstruktion (Pentax Sliding Lens System) mit
einem Brennweitenbereich von 35,6 bis 107 mm (auf Kleinbild-Verhältnisse
umgerechnet) bei einer variablen Lichtstärke von F2,6 bis F4,8 und macht
weiter von SD-Karten als Speichermedium sowie von AA/Mignon- bzw.
CR-V3-Zellen als Stromquelle Gebrauch. Die Auflösung und Bildschirmgröße des
LC-Farbbildschirms an der Kamerarückseite bleiben unverändert bei 2,5" und
115.000 Bildpunkten. Trotz erhöhter Auflösung und demnach auch größerer
Bilddateien hat Pentax es nicht für nötig gehalten, die Kapazität des
eingebauten Speichers zu vergrößern. Ist dieser voll (was bei Bilddateien
mit einer maximalen Bildgröße von 2.816 x 2.112 Bildpunkten sehr schnell
eintreten müsste), muss man auf die Speicherkarten zurückweichen. Weitere,
von der Optio S55 übernommene Ausstattungsmerkmale der Optio S60 sind u. a.
die zahlreichen Motivprogramme und Filtereffekte, der Supermakro-Modus mit
einer Nahgrenze von 6 cm, der Mehrpunkt-Autofokus und die
Mehrfeld-Belichtungsmessung, die PictBridge-kompatible USB-Schnittstelle,
der A/V-Ausgang, die Videoaufnahme ohne feste Zeitbegrenzung (bei
QVGA-Auflösung, 30 bzw. 15 Bildern pro Sekunde und mit Ton), die Hilfe-Taste
zur Einblendung verschiedener Erklärungen und Tipps auf dem LCD, das
Edelstahlgehäuse und die eingebaute Weltzeit-Uhr. Weitere Infos zu Technik,
Funktion und Ausstattung der Kamera finden unsere Leser im entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblatt. Die Pentax Optio S60 soll ab Mitte September zu
einem offiziellen Listenpreis von knapp 330 EUR auf den Markt kommen.
Das
Pentax-DA-Zoom 12-24 mm F4 ED AL (IF) ist regelmäßigen
digitalkamera.de-Besuchern nicht unbekannt. Über das Weitwinkel-Zoom hatten
wir schon im März dieses Jahres (siehe weiterführende Links) berichtet.
Waren damals aber der genaue Liefertermin, der Listenpreis und technische
Details wie die Nahgrenze, der Filterdurchmesser und die kleinste Blende
noch nicht bekannt, hat Pentax nun auch die verbleibenden Informationen
veröffentlicht. Bereits bekannt ist, dass mit diesem Objektiv bei Verwendung
an den Kameras der *ist-D-Serie (D, DS, DS2, DL) ein Bildwinkel von 99 bis
61 Grad erfasst wird, was bei Kleinbild dem Bildwinkel eines
18,5-37-mm-Superweitwinkelzooms entspräche. Ebenfalls publik ist, dass sich
das 83,5 x 87,5 mm (Durchmesser x Länge) kompakte Zoom aus 13
Linsenelementen zusammensetzt, die in 11 Gruppen angeordnet sind. Neu
hingegen ist, dass die Nahgrenze über den gesamten Brennweitenbereich hinweg
bei 30 cm liegt, die Blende sich aus 8 Lamellen zusammensetzt und bis auf
F22 geschlossen werden kann und Schraubfilter mit einem Durchmesser von 77
mm an der Frontlinse montiert werden können. Die maximale Vergrößerung gibt
Pentax als 0,12-fach an; das Pentax-Quick-Shift-Focus-System erlaubt einen
direkten manuellen Eingriff in den Fokussiervorgang, ohne dass irgendein
mechanischer Schalter umgelegt bzw. betätigt werden muss. Das Pentax-DA-Zoom
12-24 mm F4 ED AL (IF) wiegt 430 g (dazu trägt auch die Innenfokussierung
bei), wird mit einer passenden Sonnenblende (vom Typ PH-RBI77) ausgeliefert
und wird – laut Pentax Deutschland – voraussichtlich ab November 2005 im
deutschen Fachhandel erhältlich sein. Auf einen Preis hat man sich hingegen
immer noch nicht festgelegt.
Gleiches gilt für den neuen Systemblitz AF-540FGZ, dessen Preis auch noch
nicht kommuniziert wird und dessen Markteinführung im selben Monat (November
2005) stattfinden soll. Die Leistung des neuen Lichtspenders gibt Pentax mit
LZ 54 (bei ISO 100) an, wobei sich das aber – wie mittlerweile bei vielen
Kamera- und Blitzherstellern üblich – mit größter Wahrscheinlichkeit nicht
auf eine Reflektorposition bzw. Brennweite von 50 mm (wie es eigentlich sein
sollte) bezieht. Als Pentax-Systemblitzgerät unterstützt der AF-540FGZ das
hauseigene TTL-System P-TTL. Sogar der drahtlose P-TTL-Betrieb ist möglich,
wobei bei der *istD der eingebaute Kamerablitz als Steuergerät verwendet
werden kann. Benutzt man eine *istDS oder *istDL, muss man – wie bei Canon –
einen Blitz als Steuergerät (so genannten "Master") und einen zusätzlichen
Blitz als so genannten "Slave" benutzen. Weitere Sonderfunktionen und
Ausstattungsmerkmale des AF-540FGZ sind u. a. die Pentax-typische
Schnellverriegelung für den Blitzschuh, der auf Wunsch manuelle Blitzbetrieb
mit einstellbaren Teilleistungsstufen (1/1, 1/2, 1/4, 1/8, 1/16, 1/32,
1/64), die Highspeed- oder Langzeitsynchronisation (wahlweise auf den 1.
oder 2. Verschlussvorhang), die AF-Hilfslicht-Unterstützung und eine
Modellierlicht-Funktion. Der Blitzkopf kann fürs indirekte Blitzen
horizontal und vertikal geschwenkt werden; der Zoomreflektor wird anhand der
Kamera-Informationen über die Sensorgröße automatisch an die
Kleinbild-äquivalente Brennweite angepasst und die entsprechende
Zoomstellung auf dem LCD des Blitzgerätes angezeigt. Dabei wird
standardmäßig ein Bildwinkel für Objektiv-Brennweiten von 24 bis 85 mm
ausgeleuchtet; mit der eingebauten Streuscheibe kann der Bildwinkel eines
20-mm-Objektivs (entspr. KB) ausgeleuchtet werden. Mit Strom versorgt wird
der AF-540FGZ über vier handelsübliche AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien
oder Akkus). Je nach verwendetem Batterietyp sind dann bis zu 200-350
Auslösungen mit Blitzladezeiten von maximal 6 Sekunden (bei voller
Blitzentladung) möglich. "Powerblitzern" bietet der AF-540FGZ die
Möglichkeit einer externen Stromversorgung (TR Power Pack II) an. Abgerundet
wird die Ausstattung bzw. der Funktionsumfang durch eine – bei Bedarf
ausschaltbare – Selbstabschaltungsfunktion, die so genannte
Contrast-Control-Synchronisation, einen ausziehbaren Bounce-Reflektor (um
beim indirekten Blitzen Spitzlichter in die Augen fotografierter Personen zu
bringen), eine Testblitz-Funktion und eine Rot-Augen-Verringerungsfunktion.
Der AF-540FGZ zeigt sich demnach mindestens genauso polyvalent wie der
kleine Bruder AF-360FGZ, bringt aber die zusätzliche Blitzpower mit, die
anspruchsvollste Fotografen brauchen.