Zehnersystem
Pentax erweitert Kamerafamilie um Optio-Modelle M10, T10 und W10
2006-02-16 Im Januar stellte Pentax die Optio-Modelle A10 und E10 vor – jetzt folgen die M10, T10 und W10. Mit der neuen Nomenklatur führen die Japaner also praktisch ein "Zehnersystem" ein, und es bleiben immerhin noch 21 Buchstaben im Alphabet übrig, um bis zum Jahresende das System zu ergänzen. Doch soweit ist es noch nicht, so dass sich diese Meldung zunächst einmal mit den heute vorgestellten drei Neuheiten befasst. Aber man kann sich schon fragen, ob die Anfangsbuchstaben in den Produktbezeichnungen vielleicht eine bestimmte Bedeutung haben. (Yvan Boeres)
Bei
der neuen Optio M10 ist es am schwierigsten, eine Bedeutung für das M zu
finden. Laut Pressemitteilung von Pentax Deutschland steht es für "muss" (so
nach dem Motto "Haben müssen"); es könnte aber auch für "more memory", "middle
class" oder "metal body" stehen. Wie dem auch sei: Die 6-Megapixel-Kamera
verfügt mit einem internen Speicher von 22 MBytes tatsächlich über mehr
Speicher als die beiden anderen heutigen Optio-Neuheiten T10 und W10, steckt
auch wirklich im Metallgehäuse (89 x 59,5 x 24,5 mm klein) und gehört mit
einem offiziellen Listenpreis von knapp 230 EUR (Markteinführung: März 2006)
in gewisser Weise schon zur Mittelklasse (unter den Optio-Modellen). Das
etwas biedere Design soll nicht über die Fähigkeiten der kleinen Kamera
hinwegtäuschen. Im Inneren der M10 steckt ein verschachteltes Linsensystem (Pentax
Sliding Lens System) zweiter Generation, das sich beim Einschalten zur
ausgewachsenen 3-fach-Zoomoptik (entspr. 35-105 mm/F2,8-4,9 bei KB)
entfaltet, und der 9-Punkt-Autofokus des Objektivs soll in der Lage sein,
bewegte Objekte bzw. Subjekte zu verfolgen (so genannte
Auto-Tracking-Funktion). Außerdem ist die Optio M10 unseres Wissens die
erste Pentax-Kamera, die offiziell mit dem ImageLink-System (ein
herstellerübergreifendes System an Kamera- und Druckerdocks) kompatibel ist. Die mit zwei handelsüblichen AA/Mignon-Zellen
(Einweg-Batterien oder Akkus) funktionierende Nachfolgerin der Optio S60 ist
sonst mit einem 2,5" großen LC-Farbbildschirm (Bildschirmauflösung:
115.000 Bildpunkte), einer PictBridge-kompatiblen USB-Schnittstelle (nebst
A/V-Ausgang und Netzeingang) und einem Steckplatz für optional erhältliche
SD-Karten ausgestattet; zum Funktionsumfang gehören u. a. manuell
einstellbare Lichtempfindlichkeitsstufen von ISO 64-400, zehn
Motivprogramme, eine "Online-Hilfe" (selbsterklärendes Bediensystem), eine
Rahmenfunktion, eine so genannte Soft-Flash-Funktion (abgeschwächte
Blitzdosierung für Nahaufnahmen) sowie ein Videomodus (max. VGA-Auflösung
mit wahlweise 30 oder 15 Bildern/s) mit gleichzeitiger Tonaufnahme und ohne
feste Zeitbegrenzung. Ergänzende Informationen zu Technik, Funktion und
Ausstattung der neuen Pentax Optio M10 finden unsere Leser wie gewohnt im
entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt (siehe weiterführende Links).
Ganz
eindeutig dürfte das T bei der Optio T10 für "Touchscreen" stehen. Denn der
Edelmini (95 x 58,5 x 19,5 mm bei einem Gewicht von 155 g im
betriebsbereiten Zustand) lässt sich über den berührungsempfindlichen
3"-Farbbildschirm an der Kamerarückseite per Fingertipp bedienen. Besonders
raffiniert und auffällig soll dabei die Gehäusekonstruktion sein: Entgegen
herkömmlichen Verfahren werden hier die beiden Gehäuseteile erstmals
horizontal verarbeitet. Diese Verbindung der oberen und unteren Hälfte
ermöglicht die Gestaltung einer Zweiton-Front in Edelstahl. Bei der Optio T10
reicht der Lichtempfindlichkeitsstufenbereich von ISO 80-400 und der
Zoombereich der Sliding-Lens-Optik von umgerechnet 37,5-112,5 mm. Der
eingebaute Speicher der 6-Megapixel-Kamera fasst 12 MBytes und kann über –
als Zubehör erhältliche – SD-Karten erweitert bzw. ergänzt werden. Über das
Touch Panel lassen sich persönliche Wörter und Skizzen auf den Bildern
notieren (das Einbinden von lustigen Illustrationen und selbst gestalteten
Bildfragmenten wie kreative Stempel oder Unterschriften ist möglich) und
rote Augen mit einer Fingerberührung (man braucht nur die Augen des Motivs
auf dem Bildschirm anzutippen) nachträglich entfernen bzw. weg retuschieren.
Basis-Videoschnittfunktionen, 9 Motivprogramme, eine in bestimmten
Programmen zugeschaltete Schärfenachführungsfunktion für den
5-Punkt-Autofokus, eine PictBridge-kompatible USB-2.0-Schnittstelle, 2
Serienbildmodi (Standard/Highspeed), diverse Filtereffektfunktionen, eine
bzw. mehrere Reihenautomatik(en), eine Soft-Flash-Funktion, eine
Intervallschaltung, mehrere Weißabgleich-Einstellungen (Automatik, 4
Voreinstellungen, manueller Weißabgleich), eine Weltzeituhr und eine
Fernbedienungs-Möglichkeit runden die Ausstattung des mit einem
Lithiumionenakku (Typ: D-LI8) funktionierenden "T-Modells" ab. Die Pentax
Optio T10 (weitere Details im dazugehörigen digitalkamera.de-Datenblatt)
kommt im April 2006 mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 400 EUR
auf den Markt.
Welche Bedeutung der Anfangsbuchstabe W in der Produktbezeichnung der Optio
W10 hat, dürfte jedem Pentax-Kenner klar sein, sieht die dritte
Pentax-Neuheit trotz modifiziertem Gehäusedesign dem Vorgängermodell Optio
WPi sehr ähnlich. Die ist nämlich gemäß JIS-8-Norm "weatherproof" bzw. "waterproof"
(bis zu 30 Minuten bei einer Wassertiefe von bis zu 1,5 m wasserdicht) – und
das trifft natürlich auch auf das neue Modell zu, das zudem in der Lage ist,
bei Porträtaufnahmen die Schärfe und die Belichtung gezielt auf das Gesicht
der jeweiligen Person zu legen. Abgesehen von einigen
kosmetischen Retuschen, der geringeren Nennempfindlichkeit (ISO 64 vs.
ISO 80), dem etwas leistungsfähigeren Videomodus (zeitlich unbegrenzte MOV-Aufnahme mit nunmehr 640 x 480 Pixeln Höchstauflösung bei gleichzeitiger
Tonaufnahme und einer Bildwiederholrate von max. 30 Bildern/s), ein paar
mehr Motivprogrammen und dem etwas größeren Farb-LCD (von 2" auf 2,5"
angewachsen) gibt es sonst kaum Unterschiede zwischen Neu und Alt. So gehören
sowohl die neue W10 als auch die "alte" WPi der 6-Megapixel-Klasse an,
machen von derselben innen liegenden bzw. intern angewinkelten Zoomoptik
(38-114 mm/F3,3-4,0 entspr. KB) Gebrauch, integrieren 10,5 MBytes an festem
Speicher (über SD-Karten erweiterbar) und stellen über ein 9-Punkt-AF-System
automatisch scharf. Weitere gemeinsame Merkmale gibt es u. a. in Form einer
Recovery-Funktion (Wiederherstellung gelöschter Bilder), einer
Bildrahmen-Funktion, einiger einfacher Videoschnitt-Funktionen (Videos
teilen und zusammenfügen), einer Filtereffekt-Sammlung und einer
Weltzeituhr-Funktion. Die etwas ausführlichere Beschreibung der Optio WPi,
die zu großen Teilen auch auf die neue Optio W10 passt, finden unsere Leser
in unserer Meldung vom 01.09.2005, die über die weiterführenden Links unten
aufgerufen werden kann. Die Pentax Optio W10, deren Daten in unserem
entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt (siehe weiterführende Links) zu
finden sind, ist 107 x 54,5 x 23 mm klein, versorgt sich über einen
Lithiumionenakku vom Typ D-LI8 (3,7 V bei 710 mAh) zirka 240 Aufnahmen lang
mit Strom, kostet etwa 330 EUR (UVP) und startet ihre Karriere nächsten
Monat (März 2006). Danach dürfte das fröhliche Buchstabenspiel irgendwann
einmal weitergehen, und was uns die Zukunft an neuen 10er-Modellen (F10,
G10, S10 o. ä.) beschert, bleibt vorerst das Geheimnis von Pentax.