Wasserdichte DSLR zum fairen Preis
Pentax mit neuer DSLR K-30 und Objektiv DA 50mm F1.8
2012-05-22 Schon einmal hatte Pentax mit der K200D eine spritzwassergeschützte DSLR für deutlich unter 1.000 Euro im Programm. Nun folgt mit der K-30 nach langer Zeit ein neues Modell, das unter 800 Euro kosten soll. Die K-30 bietet einen CMOS-Bildsensor mit 16 Megapixeln Auflösung, der zur Bildstabilisierung beweglich gelagert ist. Sogar den Horizont kann der Bildstabilisator gerade ausrichten. Außerdem soll die K-30 einen deutlich verbesserten Autofokus bieten. (Benjamin Kirchheim)
Das neue Autofokusmodul der Pentax K-30 heißt SAFOX IXi+ und bietet nach wie vor elf Messfelder mit neun Kreuzsensoren. Es kommt eine spezielle Diffraktions-Linse zum Einsatz, um den schädlichen Einfluss der verschieden starken chromatischen Aberrationen von Objektiven auszugleichen. Auch die Lichtquelle zum Zeitpunkt der Aufnahme fließt in die Fokusberechnungen mit ein, was Fokusverschiebungen durch verschiedene Lichtwellenlängen ausgleicht. Reicht das Licht nicht zum automatischen Scharfstellen aus, leuchtet ein Autofokus-Hilfslicht. Verbessert wurde auch die Autofokusgeschwindigkeit bei statischen und sich bewegenden Objekten, denen die Kamera nun besser folgen kann.
Auch beim Bildstabilisator setzt Pentax die technischen Möglichkeiten um: Der Sensor wird magnetisch bewegt und ist dadurch nicht nur horizontal und vertikal verschiebbar, sondern auch drehbar. Dadurch kann ein schiefer Horizont vermieden werden. Auch ungewollte Dreh-, Kipp- oder Schwenkbewegungen während des Auslösens können ausgeglichen werden. Beim Einsatz des optionalen GPS-Moduls O-GPS1 kann der Bildstabilisator bei der Astrofotografie die Folgen der Erdrotation eliminieren, um Sterne als Punkte statt als Striche auf den Bildsensor zu bannen.
Das Gehäuse der K-30 besteht aus mit Kunststoff ummanteltem Edelstahl, 81 Dichtungen halten Wasser und Staub fern. Passend dazu bietet Pentax wasserfeste Objektive an, es sind alle mit WR-Namenszusatz sowie alle DA*-Objektive. Ihren ambitionierten Anspruch unterstreicht die Kamera durch die zwei Bedienräder. Ferner bietet der Sucher mit seiner 0,92-fachen Vergrößerung und einer Bildfeldabdeckung von nahezu 100 Prozent sowie dem Glasprismenaufbau gute technische Eckdaten. Auf dem rückwärtigen Bildschirm mit seiner Diagonale von 7,6 Zentimetern und 921.000 Bildpunkten Auflösung kann ein Livebild angezeigt werden. Dieses bietet optionale Einblendungen von Hilfslinien für den goldenen Schnitt oder Hilfen zur manuellen Fokussierung. Flexibel bleiben auch Reisende, denn die K-30 wird zwar standardmäßig mit einem Lithium-Ionen-Akku betrieben, der für 410 Aufnahmen gemäß CIPA-Standardmessverfahren reicht, optional ist aber ein Käfig erhältlich, der vier Standard-AA-Batterien aufnimmt, die weltweit erhältlich sind.
Fotos nimmt die K-30 wahlweise über 19 Motivprogramme, eine Automatik oder klassisch mit Programmautomatik, Blendenautomatik, Zeitautomatik oder manuell belichtet auf. Die Bilder können mit elf verschiedenen Farbeffekten sowie 19 verschiedenen digitalen Filtern versehen werden. Auch ein HDR-Modus ist an Bord. Der ISO-Empfindlichkeitsbereich geht von ISO 100 bis 12.800, lässt sich aber auch auf 25.600 erweitern. Filme nimmt die K-30 in FullHD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Kommt es auf Fotos in schneller Abfolge an, spurtet die K-30 mit sechs Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung – und hält das im JPEG-Modus für 176 Bilder in Folge durch. Dabei beträgt die minimale Verschlusszeit 1/6.000 Sekunde. Ab Juli 2012 soll die Pentax K-30 im Set mit dem wasserdichten 18-55mm für 850 EUR angeboten werden. Es wird sie neben der Standardfarbe Schwarz auch in Blau und Weiß geben. Ohne Objektiv kostet die K-30 ca. 750 EUR.
Zu einem DSLR-System gehört auch eine vielfältige Objektivauswahl, die Pentax mit dem smc DA 1:1.8 50mm erweitert. Das Objektiv besitzt eine kleinbildäquivalente Brennweite von 77 Millimetern, womit es sich neben der Alltagsfotografie als leichtes Tele auch hervorragend für Porträts eignet. Es ist mit einer maximalen Blendenöffnung von F1,8 recht lichtstark, zudem sind die einzelnen Blendenlamellen abgerundet, um stets eine kreisrunde Blendenöffnung für ein weiches Bokeh zu garantieren. Das DA 50mm wiegt lediglich 122 Gramm, ist weniger als vier Zentimeter kurz und misst nur 63 Millimeter im Durchmesser. Perfekt also, um es immer dabei zu haben. Bei einer Naheinstellgrenze von 45 Zentimetern beträgt der maximale Abbildungsmaßstab 1:6,7. Die Ausstattung wird durch die SP-Beschichtung abgerundet, die Staub, Fett und Wasser von der Frontlinse abweist, wodurch sie sich einfacher reinigen lässt. Das Objektiv soll ab Juli 2012 zu einem Preis von knapp 270 EUR erhältlich sein.