Rein und raus
Platz frei für Sonys neue Cyber-shots DSC-V3, DSC-T3 und DSC-L1
2004-08-30 Es ist ein Kommen und Gehen beim Elektronikgiganten: Zwei Digitalkameras der Cyber-shot-Serie von Sony verlassen im September die Produktpalette und machen Platz für neue Modelle. So nehmen die DSC-F717 und die DSC-V1 Abschied vom aktiven Fotoleben; die Stellung der ehrwürdigen DSC-V1 nimmt die funkelnagelneue 7-Megapixel-Kamera DSC-V3 ein. Die DSC-T1 wird zwar vorerst noch nicht aus dem Produktsortiment genommen, aber die neue DSC-T3 steht schon in den Startblöcken. Der neue "Partylöwe" alias DSC-L1 vertritt seinerseits eine ganz neue Cyber-shot-"Spezies". (Yvan Boeres)
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Wer zur Photokina ein Nachfolge- oder Schwestermodell zur DSC-F828 erwartet hat, wird enttäuscht. Doch auch wenn die heute von Sony vorgestellte DSC-V3 die Nachkommenschaft der DSC-V1 verkörpert, hat sie mehr mit der F828 gemeinsam als mit der V1. Das gilt nicht nur für das Aussehen, sondern auch für die Auflösung, die mit 7,2 Megapixel sehr nahe an die 8 Megapixel der großen Schwester herankommt. Den Unterschied machen vor allem die Größe des CCDs (1/1,8" vs. 2/3") und die Zoompower. So ist das Objektiv der DSC-V3 – laut Objektivaufschrift – zwar auch ein Carl Zeiss Vario-Sonnar, doch die V3 muss sich mit einem 4-fach-Zoom (34-136 mm/F2,8-4,0 entspr. Kleinbild) begnügen. Mit den optional erhältlichen Weitwinkel- und Telekonvertern VCL-DEH07VA (0,7-fache Brennweitenverkürzung) und VCL-DEH17VA (1,7-fache Brennweitenverlängerung) kann die V3 jedoch den Vergleich mit der F828 wieder aufnehmen; Anschluss finden die Konverter an der Kamera über den Vorsatzlinsenadapter VAD-VHA mit einem 58 mm-Filtergewinde. Erfreulich ist die Tatsache, dass die V3 wie die F828 sowohl einen Steckplatz für Memory Sticks in allen Variationen (inkl. PRO- und DUO-Ausführungen) als auch für CompactFlash-Karten (allerdings nur vom Typ I) und so ähnlich polyvalent ist. Allerdings sind die Memory-Stick-PRO-Speicherriegel wie gewohnt vorgeschrieben, wenn man Videos im MPEG-VX-Modus, d. h. in VGA-Auflösung und mit einer Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde, aufnehmen will, ansonsten fällt die Bildfrequenz auf 16,6 Bilder/s.
Auf technologischem Niveau steht die DSC-V3 der DSC-F828 in nichts nach. Eine Fokussierunterstützung per Laser ist ebenso vorhanden wie die NightFraming- und NightShot-Funktionen zur Aufnahme von Fotos in totaler Dunkelheit es sind. Wie schon ihre Vorgängerin besitzt die V3 einen erweiterten Blitzschuh, an dem Sony-Systemblitzgeräte (z. B. HVL-FX32 oder kompatible Blitzgeräte von Fremdherstellern) und auch handelsübliche Blitzgeräte mit Eigenautomatik montiert werden können. Witzig ist die Art und Weise, wie der eingebaute Miniaturblitz der V3 in Stellung geht: Er klappt nicht – wie bei anderen Kameras – einfach auf, sondern er macht eine halbe Umdrehung um die eigene Achse. So wird aus einem "Pop-Up"-Blitz ein "Flip-Up"-Blitz! Wie alle neueren Cyber-shot-Modelle ist die DSC-V3 dank Real-Imaging-Prozessor schnell und ausdauernd. Der gesamte Auslösungsvorgang soll inklusive Belichtungsmessung und Scharfstellung nur 0,3 Sekunden dauern; die vom Signalprozessor gesteuerte Stamina-Energieverwaltung kitzelt aus dem NP-FR1-InfoLithium-Akku rund 260 Bilder heraus. Die Einschaltzeit fällt hingegen mit 2,3 Sekunden bescheidener aus, während die Serienbildgeschwindigkeit je nach Betriebsart 0,9 bis 2,5 Bilder pro Sekunde beträgt. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen der DSC-V3 gehören u. a. noch der extra große 2,5"-LC-Farbbildschirm (entspr. 6,35 cm), die Empfindlichkeitsstufen von ISO 100 bis 800, die USB 2.0-HighSpeed-Schnittstelle, die Speicherung im RAW-Format (alternativ zu JPEG und TIFF), das frei platzierbare AF-Messfeld, die Unterstützung des herstellerübergreifenden PictBridge-Direktdruckstandards sowie die weit reichenden Eingriffsmöglichkeiten in Belichtung, Fokus und Weißabgleich. Damit wäre nur ein Teil von den Möglichkeiten der DSC-V3 aufgezählt. Ergänzende Infos zu Technik und Ausstattung der Sony DSC-V3 finden unsere Leser wie gewohnt im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt. Die Sony DSC-V3 wird erstmals auf der Photokina zu sehen sein und kommt ab Mitte Oktober zu einem Preis von etwa 750 EUR in den Handel.
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Im Wetteifern um die schmalste/dünnste Digitalkamera sind offenbar alle Mittel Recht. So bringt Sony Anfang Oktober die DSC-T3 auf den Markt, die sich von der Vorgängerin DSC-T1 vor allem durch den Wegfall der "Schiebetür" an der Kameravorderseite unterscheidet. Ob die T3 dadurch schöner wirkt als die T1, ist Ansichts- bzw. Geschmackssache; jedenfalls ist die T3 nur noch 17 mm schmal (T1: 21 mm). Da die Schiebetür sowohl als Ein- und Aus-Schalter wie auch als Objektivschutz diente, tritt bei der T3 jetzt ein eingebauter Objektivschutzvorhang und ein separater Ein/Aus-Knopf an dessen Stelle. Hinter dem Objektivschutz verbirgt sich aber weiterhin ein Carl Zeiss Vario-Tessar-Zoom (38-114 mm/F3,5-4,4 entspr. Kleinbild), und an der Auflösung (5 Megapixel bzw. 2.592 x 1.944 Bildpunkte) ändert sich auch nichts. Neben den Unterschieden kosmetischer Art unterscheidet sich die T3 von der T1 vor allem durch das LC-Farbdisplay. Der Bildschirm ist zwar bei beiden Modellen gleich groß (2,5"), jedoch bietet der "Clear Photo LCD" genannte Hybrid-LCD der DSC-T3 einen stärkeren Bildkontrast durch eine neue reflexionsbeseitigende Verarbeitungstechnik, 9 % mehr Auflösung (230.400 vs. 211.000 Pixel), eine um 44 % erhöhte Leuchtkraft (von 180 auf 260 cd/m²) sowie eine – laut Sony – naturgetreuere und brillantere Farbwiedergabe (44 % mehr). Weitere Ausstattungs- bzw. Leistungmerkmale der T3 sind u. a. die Stamina-Akkutechnik für ca. 180 Bilder pro Füllung des InfoLithium-Akkus NP-FT1, der Highspeed-Serienbildmodus mit bis zu 3 Bildern pro Sekunde, der MPEG VX-Videomodus mit entsprechend schnellen Memory Sticks der PRO Duo-Sorte, die PictBridge-Unterstützung, die Einschaltzeit von 1,3 Sekunden und die Auslöseverzögerung inklusive Scharfstellung und Belichtung von nur 0,2 Sekunden. Zum Lieferumfang der rund 500 EUR kostenden DSC-T3 gehört auch eine Lade- und Übertrage-Station sowie ein Stativ-Adapter und ein Memory Stick Duo mit 32 MByte. Weiteres Zubehör wie passende Taschen und ein Unterwasser- bzw. Allwettergehäuse gibt es optional. Die genauen Bezeichnungen sowie weitere Details zur Kamera selbst können unsere Besucher im digitalkamera.de-Datenblatt zur Sony DSC-T3 nachlesen.
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Ebenfalls in der "Edelmini"-Klasse spielt die Cyber-shot DSC-L1 mit, die rein äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit zu Canons Digital Ixus i aufweist. Sony bewirbt den Nobelzwerg als vorzügliches Party-Accessoire, wobei die L1 dank bis zu 3 m Tiefe wasserdichtem Sportsgehäuse aus dem Zubehörprogramm wohl auch auf Strand- und Poolpartys mitgenommen werden kann. Die minimalen Abmessungen von 95 x 44,3 x 26 mm trotz Zoomoptik erreicht Sony durch eine fortgeschrittene Objektivminiaturisierung. So ist das Fokusgetriebe im Vergleich zum Getriebe anderer Cyber-shot-Kompaktkameras um ca. 30 % von 28,4 mm auf 20 mm verringert worden; die Verschlusseinheit ist volumenmäßig um 1/5 geschrumpft. Auch wurde die Servo-Einheit der Kamera komplett überarbeitet und optimiert. Das winzige Zoomobjektiv (32-96 mm/F2,8-5,1 entspr. Kleinbild) hat eine optische Länge von nur 30,2 mm und wird im eingefahrenen Zustand von einem Objektivvorhang gegen Staub und Kratzer geschützt. Dem 4,1-Megapixel-CCD der DSC-L1 greift ein Real-Imaging-Signalprozessor unter die Arme und sorgt neben der internen Bildverarbeitung bzw. -aufbereitung u. a. für kurze Reaktions- und lange Akkulaufzeiten. So soll die L1 in knapp zwei Sekunden betriebsbereit sein und braucht für den gesamten Auslösevorgang inklusive Scharfstellung und Belichtung nur 0,3 Sekunden. Die Leistung des NP-FT1 InfoLithium-Akkus wird unter Berufung auf die Stamina-Technik und CIPA-Standards mit 220 Bildern angegeben. Serienbilder fertigt die Miniaturkamera mit 0,9 Bildern pro Sekunde an; Videosequenzen werden mit entsprechend schnellen Memory Sticks bei VGA-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Wie die DSC-T3 ist die DSC-L1 mit einem Hybrid-LCD ausgestattet. Allerdings ist dieser bei der L1 etwas kleiner (1,5") und auch nicht vom "Clear Photo"-Typ. Zur weiteren Ausstattung der DSC-L1 gehören diverse Motivprogramme, zwei Digitalzoom-Modi (wie bei allen anderen hier vorgestellten Kameras auch), ein Memory Stick Duo-Steckplatz, die PictBridge-Kompatibilität, eine USB 2.0-Schnittstelle, ein eingebauter Miniaturblitz – und noch einiges mehr. Was die DSC-L1 sonst noch alles hat und kann, wird zum größten Teil in unserem dazu passenden digitalkamera.de-Datenblatt aufgeführt, das ergänzend zu dieser Meldung zum Abruf bereit steht. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Sony DSC-L1 kurz nach ihrem Auftritt auf der Photokina im Handel erhältlich sein (Markteinführung: Mitte Oktober) und der Listenpreis des Winzlings etwa 330 EUR betragen wird, um hiermit Sonys Kamera-Ankündigungen abzuschließen. Über neues Digitalkamerazubehör von Sony (darunter ein "Kartenbrenner" und ein kompakter Thermosublimationsdrucker) berichten wir kurz nach der Photokina.