Digi-Klassiker
Polycolor bietet Baryt-Belichtungen per Variochromat
2004-12-14 Die Essener Firma Polycolor Fotofachlabor, Entwickler und Anbieter des Digitalbelichters Variochromat für Schwarzweiß- und Color-Ausbelichtungen und Belichtungsservice mit eigener Technologie, hat auf der vergangenen Photokina erstmals auch Ausbelichtungen auf klassischem Barytpapier vorgestellt, die vor allem bei künstlerisch tätigen Fotografen auf Interesse gestoßen sind. (Jan-Gert Hagemeyer)
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Der Variochromat, von Polycolor-Inhaber Kai Sander in Kooperation mit
weiteren Fachfirmen entwickelt und seit dem Frühjahr dieses Jahres zum Preis
von 34.000 EUR in der Basisversion an Fachbelichtungsfirmen im Verkauf,
wurde auf der Photokina 2004 erstmals einem breiten Fachpublikum
vorgestellt. Bis Ende dieses Jahres sollen Erstauslieferungen von
Variochromat-Geräten ins In- und Ausland abgewickelt sein. Der neuartige
Belichter arbeitet mit einer monochromen 7"-Röhre und einer Auflösung von
ca. 30,7 Millionen (6.400 x 4.800) Bildpunkten. Mit dem Gerät in der
Bauweise eines Fachbelichters können alle fotografischen Materialien
(Planfilme, Papiere und Planfilmnegative) bis zum Format 60 x 80 cm
belichtet werden. Die Bildausgabe erfolgt linear. Dies bedeutet, dass die
Dichte eines Tonwertes auf dem Papier proportional zu seinem Zahlenwert in
der Datei ist. Hierdurch wird die beste Wiedergabe feiner Tonwertabstufungen
erreicht. Allerdings werden dabei auch Schwächen in Dateien sichtbar, die
auf vielen Monitoren nicht auffallen; Tonwertabrisse oder Artefakte durch zu
starke Datenkompression gehören dazu. Polycolor bietet daher eine
Testbelichtung an, mit der sich ein Monitor visuell so einstellen lässt,
dass der Anwender eine gute Vorschau auf das zu erwartende Ergebnis hat.
Auf der vergangenen Photokina in Köln zeigte das Unternehmen neben
anderen Materialien auch Muster von Digitalbelichtungen auf Barytpapier.
Dabei handelt es sich um ein klassisches Fotopapier, das zwischen Papierfilz
und Emulsion mit einer ca. 0,015 mm starken Barytschicht (Bariumsulfat in
Gelatine) versehen ist. Durch die Barytschicht wird ein Einsickern der
lichtempfindlichen Chemikalien bei der Papierproduktion in die Filzschicht
vermieden. Allerdings saugt sich – im Gegensatz zu kunststoffversiegelten
RC-Papieren – der Papierfilz von Barytpapieren bei der Verarbeitung mit
Chemikalien voll. Diese Papiere erfordern daher neben einer längeren
Entwicklungszeit vor allem eine ausgedehnte Wässerung und langwierige
Trocknung. Die Ergebnisse stießen bei einigen Photokina-Besuchern – vor
allem bei künstlerisch arbeitenden Fotografen – auf großes Interesse, weil
das von Polycolor verwendete Barytmaterial von Agfa (bis zum Format 50 x
60 cm) einen warmen Bildton aufweist. Schärfe und Tonwertumfang sind bei
Barytpapier zwar nicht besser als bei normalem PE-Papier, jedoch wird die
Anmutung dieses traditionellen Materials von keinem anderen Papier erreicht.
Somit lag es für Polycolor nahe, Digitalbelichtungen auf Barytpapier bis zum
Format 50 x 60 cm nunmehr in sein Standard-Lieferprogramm aufzunehmen. Im
Labor geschieht die Belichtung des Barytpapiers digital. Alle folgenden
Arbeitsschritte der Entwicklung erfolgen in althergebrachter Weise. Die
Abzüge werden schonend unter Nylonnetzen getrocknet. Der Preis für die
Erstbelichtung beträgt im Format bis 20 x 30 cm 25 EUR, für jedes
weitere Bild 15 EUR; im Format 50 x 60 cm verlangt Polycolor für das
erste Bild 55 EUR und für jedes weitere 40 EUR.