Kleine Bastelstunde
PowerShot-"Sezierung" für Forscher und Praktiker
2007-01-17 Folgt man dem gängigen Klischee, hat die Lieblingsbeschäftigung vieler kleiner und großer Jungs schon immer darin bestanden, ihr liebstes Spielzeug (vom Spielzeugauto über das Transistorradio bis hin zum echten Auto) auseinander zu nehmen und danach wieder zusammenzubauen – mit mehr oder weniger Erfolg. Wer sich (egal ob Mann oder Frau) darin wiedererkennt und nicht bereit ist, seine digitale Spiegelreflexkamera auf den "Seziertisch" zu legen, der mag vielleicht das Innenleben seiner Kompaktdigitalkamera erforschen. (Yvan Boeres)
In unserer Meldung vom 20.04.2006 (siehe weiterführende Links) hatten wir darüber berichtet, wie man anhand einer im Internet gefundenen Anleitung seine Canon EOS 300D demontiert und ihr den Infrarot-Sperrfilter unmittelbar vorm Bildsensor für Astrophotographie- sowie Infrarot-Aufnahmen heraus "operiert". Nur ist nicht jeder bereit, diesen riskanten Eingriff an einer Kamera vorzunehmen, die zeitweise bis zu 1.100 EUR gekostet hat. Wesentlich geringer ist da der finanzielle Verlust bei einer Kompaktdigitalkamera wie der kleinen Schwester PowerShot A530 bzw. A540, für die wir nun auch ein ähnliches "Mod-Guide" in englischer Sprache im Netz gefunden haben (siehe weiterführende Links).
Natürlich wollen wir auch hier wieder eindringlich auf die Risiken einer solchen Operation hinweisen. Das Auseinanderbauen eines komplizierten elektronischen Gerätes ist nur solchen Personen zu empfehlen, die solide technische Grundkenntnisse besitzen, geschickt mit dem Lötkolben umgehen können und allgemein über eine gewisse Fingerfertigkeit verfügen. Auch sollte man eine gute Portion Mut mitbringen, kann doch bei einem derartigen Eingriff immer etwas schief gehen. In einem solchen Fall steht man plötzlich mit einer kaputten Kamera da und sitzt auf den Reparaturkosten, da beim Öffnen der Kamera sämtliche Garantieansprüche verloren gehen.
Wer sich trotzdem traut, in die letzten Sphären seiner PowerShot A530/540 einzudringen, der bekommt einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt der Technik (Insekten und Frösche im Biologieunterricht zu sezieren, machte nur halb soviel Spaß) und kann sich – falls die Kamera nicht nur dem Entdeckungsdrang halber demontiert und wieder zusammengebaut wurde – einer Kamera erfreuen, die das Licht weitgehend ungefiltert auf den CCD-Sensor lässt. Was für Effekte damit möglich sind, wird auf derselben Seite anhand von Beispielbildern demonstriert; ein ausführlicher digitalkamera.de-Fototipp befasst sich ebenfalls mit dem Thema Infrarot-Fotografie.