Robuster, spritzwassergeschützter 36-Megapixler für 2000 Euro

Präsentation der K-1 als erste Vollformat-DSLR von Pentax

Seite 2 von 2, vom 2016-02-17 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Das neu entwickelte und besonders flach gebaute Glasprisma sorgt für das SLR-Sucherbild mit 0,7-facher Vergrößerung und 100 Prozent Bildfeldabdeckung. Die Suchermattscheibe Natural Bright Matt II erlaubt zudem zahlreiche Einblendungen wie eine Wasserwaage für die horizontale und vertikale Ausrichtung oder etwa Gitterlinien. Aufnahmeinformationen werden zudem unterhalb des Sucherbilds eingeblendet. Der rückwärtige 3,2-Zoll-Bildschirm (8,1 Zentimeter Diagonale) bietet eine Livebildfunktion und einen besonderen Klappmechanismus. Direkt an der Rückseite lässt er sich um 45 Grad nach oben und unten klappen. Zieht man den Bildschirm ein wenig weg von der Rückseite, so erlaubt er nicht nur ein Klappen von 90 Grad nach oben und unten, sondern lässt sich auch um 35 Grad nach links und rechts klappen sowie um 35 Grad drehen. Dabei bleibt der Bildschirm stets in der optischen Achse der Kamera. Das besonders gehärtete Monitorglas ist zudem sehr resistent gegen Kratzer.

Mit 136,5 mal 110 Millimetern besitzt die Pentax K-1 das schmalste Gehäuse aller Vollformat-DSLRs. Durch die Gehäusetiefe von 85,5 Millimetern besitzt die K-1 allerdings ein höheres Volumen als die um 7,5 Millimeter breitere und ebenso hohe Nikon DF, die ein 66 mm flaches Gehäuse besitzt. Die Pentax K-1 verfügt im Inneren über ein stabiles Metallchassis, das Außengehäuse besteht aus einer leichten Aluminiumlegierung. 87 Dichtungen sorgen für einen Schutz vor Spritzwasser und Staub. Der robuste Verschluss soll mindestens 300.000 Auslösungen durchhalten, auch bei bis zu -10 Grad Celsius, bei denen die Kamera immer noch zuverlässig arbeiten soll. Auch der für knapp 250 Euro optional erhältliche Batterie-Handgriff D-BG6 ist mit 47 Dichtungen gegen Spritzwasser und Staub geschützt. In ihn lässt sich wahlweise ein zusätzlicher Lithium-Ionen-Akku einsetzen und damit die Aufnahmekapazität verdoppeln. Alternativ können sechs Mignonzellen eingesetzt werden. Der doppelte SD-Kartenschacht der K-1 ist kompatibel zu SDHC, SDXC und UHS-I. Auf die Karten lassen sich auf Wunsch Raw- und JPEG oder aber Fotos und Videos getrennt aufzeichnen. Der im Batteriegriff sowie der Kamera verwendete Lithium-Ionen-Akku D-LI90 soll mit seiner hohen Kapazität von 1.860 Milliamperestunden für 750 Aufnahmen reichen.

Anstelle eines Blitzes ist im Gehäuse ein GPS eingebaut, das unter anderem für die Astrotracer-Funktion benötigt wird. Der TTL-Systemblitzschuh erlaubt die Verwendung kompatibler Blitzgeräte. Das Benutzerinterface bietet nicht nur viele individualisierbare Tasten und ein individualisierbares Quick-Menü, sondern auch Speicher für bis zu fünf Benutzerprogramme. Zudem soll ein spezielles Funktionsrad zusammen mit einem Drehrad eine weitgehend menülose Einstellung der Kamera erlauben. Oben auf dem Gehäuse befindet sich ein LC-Display, das nachts beleuchtet werden kann. Zusätzlich verfügt das Display auf der Rückseite über LEDs, die die Bedientasten beleuchten. Auch das Bajonett wird von einer LED beleuchtet und selbst im Karten- und Anschlussterminal sitzt eine LED, sodass der Fotograf dank der "Ambiente-Beleuchtung" nachts auf eine zusätzliche Taschenlampe verzichten kann.

Im Objektivprogramm bietet Pentax vom Start weg zwölf Vollformatobjektive an. Allerdings handelt es sich bei fünf davon um ältere FA-Objektive, die immer noch im Lieferprogramm sind. Dazu gehören die drei Sahnelinsen der FA-Limited-Objektivserie mit einer Lichtstärke von F1,8 und Brennweiten von 31, 43 und 77 Millimetern. Auch das alte FA 35 mm F2.0 AL sowie das FA 50 mm F1,4 sind noch erhältlich. Hinzu kommen die beiden DFA-Makroobjektive mit 50 und 100 Millimetern Brennweite mit einer jeweiligen Lichtstärke von F2,8. Das 100er Makro ist sogar gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet. Relativ frisch im Objektivprogramm sind das lichtstarke und spritzwassergeschützte Standardzoom HD DFA 24-70 mm F2.8 ED SDM WR sowie das spritzwassergeschützte Telezoom HD DFA 150-450 mm 4,5-5,6 ED DC AW. Die Auslieferung des lichtstarken und ebenfalls spritzwassergeschützten Telezooms HD DFA* 70-200 mm 2,8 ED DC AW soll im April 2016, also parallel zur K-1, erfolgen. Ergänzt werden diese zehn Objektive von den heutigen beiden Neuvorstellungen HD DFA 28-105 mm F3.5-5.6 ED DC WR und HD DFA 15-30 mm F2.8 ED SDM WR (siehe weiterführende Links). Auch diese Objektive sollen ab April erhältlich sein und verfügen, wie das "WR" im Namen verrät, über einen Spritzwasser- und Staubschutz. Damit decken die zwölf erhältlichen Vollformatobjektive einen Brennweitenbereich von 15 bis 450 Millimetern ab, die Hälfte der Objektive ist passend zur Kamera spritzwasser- und staubgeschützt.

Des Weiteren können auch Crop-Objektive an der K-1 verwendet werden, die Kamera schaltet automatisch auf einen APS-C-Modus mit etwa 16 Megapixeln Auflösung um. Der Anwender kann auf Wunsch aber auch selbst entscheiden, ob er dennoch den vollen Bildkreis nutzen möchte. Manches Objektiv, so verrät Ricoh, soll den Kleinbildkreis so gut wie ausleuchten. Das DA* 55 mm etwa soll nur minimale Vignettierungen in den Ecken aufweisen. Nach Auslieferung der Kamera wird es sicher nicht lange dauern, bis in einschlägigen Pentax-Foren, etwa dem digitalfotonetz.de, Listen auftauchen, die über die Vollformattauglichkeit der einzelnen DA-Objektive berichten. Apropos Vignettierung: Die Pentax K-1 ist in der Lage, Verzeichnung, Vignettierung, chromatische Aberrationen und sogar die Beugung der Objektive digital zu korrigieren.

Im April 2016 soll die Pentax K-1 auf den Markt kommen. Mit knapp 2.000 Euro wird sie nicht nur die preisgünstigste Vollformat-DSLR mit 36 Megapixeln Auflösung sein, sondern auch die günstigste mit Spritzwasser-, Staub- und Frostschutz.


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