Fotobuch-Anbieter

Praxistest myPixx AG – Fotobuch.de

Der windowsbasierte Designer 1.0 in der Version 7.1.X ließ sich problemlos auf dem Testrechner installieren, lief aber während der Testphase nicht immer stabil. Im Vergleich zum Design Center wurde die Arbeitsoberfläche verändert und kann nun mit Zoom, mehreren Bilderverzeichnissen und einem Gestaltungsraster den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Die Arbeitsweise des Programm orientiert sich am beschriebenen Schema, wobei man zwischen einem "Easy"- und einem "Expert"-Modus wählen kann. Im Easy-Modus arbeitet man mit ausgewählten, unveränderlichen Layouts, während der Expert-Modus die freie Gestaltung durch zusätzliche Bild- oder Textboxen ermöglicht. Die Positionierung dieser Boxen wird durch die Verwendbarkeit der Pfeiltasten vereinfacht. Die Seitenlayouts sind nicht unbedingt auf den ersten Blick zu finden. Sie erscheinen erst, wenn man die relativ kleinen Buttons "Layout linke/rechte Seite" oder "Doppelseitenlayout" aktiviert. Die Auswahl ist im Vergleich zur Vorgängerversion deutlich geschrumpft und auch nicht nach der Anzahl der Bildboxen pro Seite geordnet. Mit dem interaktiven Vorlagenmanager lassen sich aber neue Vorlagen via Internetverbindung nachladen. Nach verschiedenen Themen geordnet, kann man aus einer momentan kleinen Auswahl neue Vorlagen (jeweils als Komplettpaket mit Titel, Seitenlayouts und Hintergrund) herunterladen. Leider ist die Vorschau so klein und keine zusätzliche Information vorhanden, dass man manchmal überrascht ist, für was man sich da eigentlich entschieden hat. Benutzer mit langsamer Internetverbindung sollten nicht mehr als drei Vorlagen auswählen und downloaden – der Ladevorgang dauert ganz schön lange, und während dieser Zeit kann man mit der Software nicht weiter arbeiten. Aus bis zu drei Vorschau-Ordnern sind Fotos auswählbar und lassen sich automatisch in das Fotobuch einfüllen. Verwendete Bilder werden markiert, eine zu geringe Auflösung mit einem Warnsignal am linken oberen Rand der Bildbox angezeigt. Bei überlappenden Fotos kann die Bildreihenfolge festgelegt werden. Bei Textboxen und Fotos funktioniert der Ebenen-Modus allerdings nicht, da liegt der Text grundsätzlich über den Fotos. Zu den erfreulichen Neuerungen der Software gehören die freie Wahl der Hintergrundfarbe und die Verwendung der auf dem Rechner installierten Schriften – 30 eigene bringt das Programm zusätzlich mit. Ebenfalls neu und nur von einem weiteren Service angeboten (Myphotobook), kann man die Farbe der Textbox variieren. Weiterhin verfügt der Texteditor über eine Auswahl von Gedichten und Zitaten, mit denen man bei Bedarf sein Fotobuch ergänzen kann. Im Bildeditor lassen sich der Bildausschnitt festlegen und mit der guten integrierten Bildbearbeitung neben klassischen Bearbeitungsbefehlen zur Bildoptimierung (zzgl. Transparenz) verschiedene Effektfilter nutzen. Interessant wird es im neuen Rahmen-Menü des Bildeditors: Hier kann man neben der Form der Bildbox (15 verschiedene, z. B. Rechteck mit abgerundeten Ecken, Kreis, Herz, Blume, Stern) die Rahmenstärke und Farbe (frei wählbar) festlegen. Der jeweils zuletzt durchgeführte Arbeitsschritt kann bei Nichtgefallen durch eine Rückgängig-Funktion zurückgesetzt werden. Die Seiten können verschoben werden, leider aber nicht mehr die Fotos von einer Box in die andere. Eine integrierte Hilfe liegt noch nicht vor, wird aber bereits für eine der nächsten Aktualisierungen angekündigt. Leider ist die Projektdatei nur in einer Version speicherbar. Vorbildlich ist die Benutzerführung im Bestellvorgang: Die Bestellung erfolgt wahlweise per Internet oder durch eine auf CD gebrannte Bestelldatei, wobei die Brennfunktion bereits in die Software integriert ist.

Insgesamt muss man feststellen, dass die neue Software viele interessante und lang vermisste Neuerungen beinhaltet, aber nicht nur Licht, sondern auch Schatten aufweist. Dass das Programm noch an "Kinderkrankheiten" leidet und man daran arbeitet, zeigt das mehrfach erforderliche Updaten während unseres Tests. Festzuhalten bleibt jedoch, dass sich die Software nicht mehr so intuitiv und einfach bedienen lässt wie ihre Vorgängerin. Es fehlen auch einige Möglichkeiten (Rechtschreibhilfe, Wahl zwischen RGB- oder CMYK-Druck, Verschiebbarkeit von Bildern von einer Box in die andere usw.), und es ist die Frage, ob sich hier noch etwas tun wird. Durch den interaktiven Vorlagenmanager ist man zwangsläufig auf eine Internetverbindung angewiesen. Mit der alten Version konnte man Programm und separat herunter geladene Vorlagen auch an Benutzer ohne Internet weitergeben. Für diese Anwendergruppe ist die Nutzung nun ziemlich eingeschränkt. Die Messlatte für die neue Fotobuch-Software Designer 1.0 von MyPixx liegt durch das hohe Niveau der Vorgängerversion sehr hoch, sodass es noch einiger Hausaufgaben bedarf, um dort wieder anzuknüpfen. Aber wer den Mut und den Ehrgeiz hat, eine etablierte und ausgereifte Software durch ein neues Produkt zu ersetzen, wird sich auch den neuen Anforderungen stellen – und sie wahrscheinlich auch bewältigen. Trotz aller "Mäkelei" ist Designer 1.0 ein empfehlenswertes Allroundprogramm mit den wohl umfangreichsten Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Druckqualität unseres Testbuches im RGB-Farbmodus (CMYK-Druck nicht mehr verfügbar) ist überzeugend. Es werden ausschließlich Hardcover-Bücher angeboten, die mit der eigens entwickelten Airstitch-Bindung (spezielles Klebeverfahren) gefertigt werden. Dieses hochwertige Verfahren nimmt in der Produktion zwar etwas Zeit in Anspruch, entschädigt aber mit Langlebigkeit und sauberer Verarbeitung. Die Farben sind brillant, große Farbflächen werden einwandfrei ohne Raster oder Linien gedruckt, und die Schärfe ist nicht zu beanstanden.