Tschüß optischer Sucher, willkommen klassenbester EVF!
Premium-Kompakte Fujifilm X30 mit schnellen Autofokus angekündigt
2014-08-26 Drei Wochen vor Beginn der Photokina in Köln stellt Fujifilm mit der X30 ein stark modernisiertes Nachfolgemodell der X20 vor. Unter anderem musste der optische Sucher einem EVF weichen, doch nicht irgendeinem, sondern dem größten, höchstauflösendsten und schnellsten elektronischen Sucher seiner Klasse. Ebenfalls kräftig beschleunigt wurde der Autofokus, bei dem nun eine Hybridtechnologie aus Kontras- und Phasenvergleichs-Autofokus zum Einsatz kommt. (Benjamin Kirchheim)
Die Fujifilm X30 besitzt keinen optischen Sucher mehr, sondern einen großen, schnellen und hoch auflösenden elektronischen. [Foto: Fujifilm]
Der klappbare 7,6-cm-Bildschirm der Fujifilm X30 erlaubt Aufnahmen auch aus tiefen oder hohen Positionen. [Foto: Fujifilm]
Eingebauter Blitz und Blitzschuh sind der Fujifilm X30 erhalten geblieben. Neu ist ein hinter dem manuellen Zoom gelegener elektronischer Steuerring. [Foto: Fujifilm]
Der Autofokus soll unter Idealbedingungen lediglich 0,06 Sekunden zum Fokussieren brauchen, womit er zu den schnellsten der Kompaktkameraklasse gehört. Erreicht wird das wie schon bei den X-Systemkameras mit auf dem Sensor integrierten Pixeln zur Phasenvergleichs-Messung. Dieser zur Seite steht weiterhin ein Kontrastautofokus für die Feinjustierung. Je nach Situation und Licht entscheidet die Kameraelektronik, welcher Autofokus zum Einsatz kommt. Beim 2/3"-Sensor handelt es sich um einen X-Trans CMOS II mit 12 Megapixeln Auflösung. Dank der speziellen Farbfilteranordnung, die das zufällig verteilte Filmkorn nachahmt, ist kein auflösungsreduzierender Tiefpassfilter nötig, um Moirés zu unterdrücken. Des Weiteren ist die Farbauflösung gegenüber den üblichen Bayer-Sensoren besser, da in jeder Zeile und Spalte jede Farbinformation vorhanden ist. Dem CMOS-Sensor zur Seite steht der schnelle EXR Prozessor II, das Gespann erreicht zwölf Serienbilder pro Sekunde und zeichnet Full-HD-Filme mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Wahlweise können die Filme aber auch mit Bildwiederholraten von 50, 30, 25 oder 24 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden, die Speicherung mit 36 Mbit/s sorgt für eine hohe Qualität. Ebenfalls besonders schnell sind die Bildfolge von 0,3 Sekunden und die Einschaltzeit von 0,5 Sekunden.
Der elektronische Sucher besitzt einen Vergrößerungsfaktor von 0,65 bezogen auf Kleinbild, bietet ein 2,36 Millionen Bildpunkte auflösendes OLED-Display und ist mit 0,005 Sekunden praktisch verzögerungsfrei. Die Sucherhelligkeit wird automatisch an das Umgebungslicht angepasst, kann aber auch manuell geregelt werden. Der rückwärtige 7,6 Zentimeter große Bildschirm (3") löst 920.000 Bildpunkte auf und ist nach oben und unten klappbar, was Aufnahmen aus der Frosch- oder Vogelperspektive erleichtert. Auf dem Bildschirm lassen sich Hilfslinien sowie eine elektronische Wasserwaage einblenden. Beim manuellen Fokussieren wird der Fotograf vom Fokus-Peaking unterstützt, das (scharfe) Kontrastkanten hervorhebt.
Beim Objektiv handelt es sich weiterhin um ein 4-fach-Zoom von 28 bis 112 Millimeter entsprechend Kleinbild, die Lichtstärke reicht von F2,0 im Weitwinkel bis F2,8 Anfangsöffnung in Telestellung. Es besteht aus 11 Glaselementen, davon drei asphärische Linsen sowie zwei ED-Glaselemente, alle Linsen sind mit der HT-EBC-Mehrschichtvergütung versehen, um Reflexionen und Streulicht zu minimieren. Außerdem ist das Objektiv mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet. Eingeschaltet wird die Kamera über den manuellen Zoomring am Objektiv, der gleichzeitig den Objektivmechanismus ausfährt. Zusätzlich ist hinter dem manuellen Zoomring ein elektronischer verbaut, mit dem sich Einstellungen wie Blende, ISO, Belichtungszeit und Filmsimulationsmodi einstellen lassen. Neu hinzugekommen ist dabei der "Classic Chrome". Mit der Filmsimulation soll die Kamera klassische Negativ- und Diafilme nachahmen. Zusätzlich gibt es Filtereffekte wie "Pop Farbe", "Lochkamera", "High-tone", "Dynamische Farbtiefe" und noch einige mehr. Die Belichtung übernimmt wahlweise eine Vollautomatik mit Motiverkennung oder aber klassische Belichtungsprogramme mit mehr manuellen Eingriffsmöglichkeiten bis hin zu Halbautomatiken und einer manuellen Belichtung für Experten beziehungsweise Experimentierfreudige. Die Bedienung lässt sich mit sechs individuell belegbaren Tasten an die Vorlieben des Fotografen anpassen, zusätzlich sorgt das Q-Menü für einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen.
Die Fujifilm X30 bietet weiterhin ein 4-fach-Zoom von 28-112 mm (KB) bei F2-2,8 sowie einen 12 Megapixel auflösenden 2/3"-Sensor mit X-Trans-Technologie. [Foto: Fujifilm]
Die Fujifilm X30 soll ab Oktober 2014 für knapp 550 EUR in Schwarz sowie Silber-Schwarz erhältlich sein. [Foto: Fujifilm]
In der Fujifilm X30 kommt der Akku NP-95 zum Einsatz, der eine 1,8-fach höhere Kapazität gegenüber des Akkus der X20 bietet, die Akkulaufzeit beträgt 470 Bilder nach CIPA-Standard (u. a. mit Nutzung des integrierten Blitzes bei jeder zweiten Aufnahme). Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, den Akku per USB aufzuladen. Des Weiteren ist die X30 mit einem integrierten WLAN-Modul ausgestattet, das eine Übertragung der Bilder auf mobile Geräte erlaubt. Alternativ kann die Kamera von diesen per App ferngesteuert werden, das Livebild wird dabei auf dem Mobilgerät angezeigt. Unterstützt werden dabei iOS und Android.
Ab Oktober 2014 soll die Fujifilm X30 in Silber-Schwarz sowie in Schwarz für knapp 550 EUR erhältlich sein. Als Zubehör bietet Fujifilm beispielsweise die Ledertasche LC-X30 für knapp 100 EUR an. Außerdem hat der japanische Hersteller eine Sonnenblende, externe Blitzgeräte, ein Stereomikrofon sowie ein Fernauslöser für die X30 im Zubehörsortiment.