PMA 2004
Reger Nachwuchs in Canons PowerShot- und Digital-Ixus-Klasse
2004-02-10 An die 20 Kompaktdigitalkameras hat uns Canon für dieses Jahr versprochen (siehe digitalkamera.de-Meldung vom 31.12.2003) und seit gestern weiß man, dass Canon es nicht bei der Absichtserklärung belassen will. Die Ankündigung der PowerShot-Modelle Pro1, S1 IS, A75 und A310 sowie der Digital Ixus-Modelle 500, 430 und Ixus IIs ist Beweis genug, dass der Tatendrang bei Canon wohl sehr ausgeprägt ist. (Yvan Boeres)
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Highlights der gestrigen Ankündigung sind sicherlich die beiden völlig
neuen Modelle PowerShot Pro1 und PowerShot S1 IS. Beide Kameras verfügen
über einen ausgedehnten Brennweitenbereich, haben aber unterschiedliche
Ambitionen. Während die PowerShot Pro1 auf eine möglichst hohe Auflösung (8
Megapixel), Kompatibilität zu den Systemblitzgeräten der Speedlite-EX-Serie
und zugunsten von mehr Weitwinkel und höherer Lichtstärke auf ein
7-fach-Zoomobjektiv (28-200 mm/F2,4-3,5 entspr. KB) setzt, wartet die
PowerShot S1 IS mit einem 10-fach-Zoomobjektiv (38-380 mm/F2,8-3,1 entspr.
KB) und eingebautem Bildstabilisator, einer deutlich geringeren Auflösung
von 3,2 Megapixel und der VGA-Highspeed-Videoaufnahme (30 Bilder/s) auf.
Gemeinsam haben die Pro1 und S1 IS u. a. den Dreh- und Schwenkmechanismus
des LC-Farbbildschirms, den LC-Farbsucher, die Mehrfeldmessung für
Belichtung und Scharfstellung (frei beweglicher Fokuspunkt) und vor allem
den Ultraschallmotor (kurz: USM). Dieser treibt, im Gegensatz zu den in den
Objektiven der EF-Serie eingebauten USMs, nicht den Autofokus, sondern den
Zoommechanismus an. Das soll die Brennweitenverstellung, die bei der Pro1
über einen Dreh am Zoomring und bei der S1 IS über einen Wippschalter in
Kraft gesetzt wird, deutlich beschleunigen und nahezu geräuschlos machen;
nichtsdestotrotz soll auch der Autofokus (vor allem bei der Pro1 dank
Hybrid-AF) bei beiden Kameras nicht zu den langsamsten gehören. Von den
EF-Objektiven übernommen wurde nicht nur der USM-Motor, sondern bei der Pro1
auch noch die L-Güteklasse. Objektive der L-Klasse zeichnen sich
üblicherweise durch eine kompromisslose Abbildungsqualität ab, die durch den
Einsatz von Fluorit- und UD-Glas (UD steht für "Ultra-low Dispersion")
gewährleistet werden soll. Das soll sich laut Canon vor allem auf
chromatische Aberrationen auswirken – und löst bei den Freaks in der
Digitalkamera-Szene, die jede neue Digitalkamera bzw. deren Bilder nach
Bildrauschen und chromatischen Aberrationen untersuchen und bewerten, den
Pawlowschen Reflex aus. Die PowerShot Pro1 und PowerShot S IS
speichern beide ihre Fotos auf CompactFlash-Karten des Typs I oder II (inkl.
Microdrive) ab; die Pro1 sogar wahlweise im JPEG- oder RAW-Format (die S1 IS
ausschließlich im JPEG-Format). Weitere Details zu den beiden USM-Boliden
von Canon gibt es in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern.
Typische Canon-Technologien wie der DiG!C-Signalprozessor oder die
iSAPS-Motiverkennung kommen nicht nur in der PowerShot Pro1 und PowerShot
S1 IS, sondern auch in den weiteren PMA-Neuheiten von Canon zum Einsatz, zu
denen auch seit gestern digitalkamera.de-Datenblätter existieren. Bei der
PowerShot A75, PowerShot A310, Digital Ixus 500, Digital Ixus 430 und
Digital Ixus IIs handelt es sich allerdings um Weiterentwicklungen
bestehender Kameramodelle. Gemeinsam haben alle neuen Modelle (inkl. der
Pro1 und S1 IS) die Unterstützung des USB-Direktdrucksstandards PictBridge
(ergänzend zum Canon-eigenen Direktdruckstandard), die ID-PhotoPrint- und
Movie-Print-Funktionen sowie – die Pro1 und S1 IS ausgeschlossen – der "Print & Share"-Knopf.
Dieser leuchtet auf, sobald man eine dieser Kameras mit einem Computer oder
direkt mit einem Drucker verbindet; danach reicht die Betätigung dieses
Knopfes, um das gerade angezeigte Bild automatisch auf den Rechner zu
übertragen bzw. um es zu drucken. Die ID-PhotoPrint-Funktion erlaubt
ihrerseits den Direktdruck von Porträts/Passfotos mit 28 verschiedenen
Formatvorlagen, während die Movie-Print-Funktion den Direktdruck von
Einzelbildern aus einer Videosequenz heraus gestattet. Zu den
modellspezifischen Eigenschaften und Neuerungen im Vergleich zu den
Vorgängermodellen gehören bei der PowerShot A75, auf Basis der A70, der neue
LC-Farbbildschirm mit größerer Bildfläche (1,8" vs. 1,5") und die höhere
Auflösung (110.000 vs. 78.000 Pixel), die Erweiterung des AiAF von 5 auf 9
Messfelder sowie neu dazu gekommene Motivprogramme (Innenräume, Laub,
Strand/Schnee, Feuerwerk, Unterwasser). Bei der PowerShot A310 (auf Basis
der A300) sind es eine Histogrammanzeige im Wiedergabemodus und ein etwas
höher auflösender (78.000 vs. 67.000 Pixel) LC-Farbbildschirm. Die Digital Ixus IIs
unterscheidet sich vom Vorgängermodell Ixus II durch die neue silberweiße
Gehäuseoberfläche (silbermatt bei der Ixus II) und durch die neu
dazugekommene, von der Digital Ixus i bekannte, QuickShot-Funktion zur
Verkürzung der Auslösezeit.
Die PictBridge-Unterstützung, der "Print & Share"-Knopf sowie die
Photo-Print- und Movie-Print-Funktionen gehören auch zu den
Ausstattungsmerkmalen der Digital Ixus 430. Das ist auch alles, was die
Digital Ixus 430 vom Vorgängermodell Digital Ixus 400 unterscheidet. Dafür
gibt es die Digital Ixus 400/430 nun auch in einer Ausführung mit 5
Megapixel als Digital Ixus 500. Über den Funktions- und Ausstattungsumfang
der Digital Ixus 430 hinaus bietet die Digital Ixus 500 nicht nur die höhere
Auflösung, sondern auch ein etwas stärkeres Digitalzoom (4,1- statt
3,6-fache Vergrößerung) und die Videoaufnahme in VGA-Auflösung mit 10
Bildern/s und einer maximalen Länge von 30 Sekunden. Nur die
Serienbildgeschwindigkeit ist im Highspeed-Modus bei der Digital Ixus 500
nicht so schnell wie bei der Digital Ixus 400/430, da aufgrund der größeren
Datenmenge diese von 2,5 Bildern pro Sekunde auf 2,2 Bilder pro Sekunde
sinkt. Natürlich tut sich auch an den Preisen etwas. Bei den PMA-Neuheiten
von Canon sehen diese wie folgt aus: PowerShot Pro1 rund 1.200 EUR,
PowerShot S1 IS rund 600 EUR, PowerShot A75 rund 330 EUR, PowerShot A310
rund 200 EUR und Digital Ixus IIs rund 350 EUR. Bei der Digital Ixus 430 und
Digital Ixus 500 ist die unverbildliche Preisempfehlung jeweils mit der
Typenbezeichnung identisch: sie kosten demnach rund 430 bzw. 500 EUR. Alle
Canon-Neuheiten sollen ab März im Handel verfügbar sein.