Hart im Nehmen
Ricoh Caplio 500G wide mit "Rundumschutz"
2006-05-11 Man kann sie unter Wasser halten, Temperaturen von bis zu -10° aussetzen, "Staub fressen" lassen und sogar aus einer Höhe von bis zu einem Meter zu Boden fallen lassen: All das soll die neue Ricoh Caplio 500G wide überleben, die im Juli nach Deutschland/Europa kommt, wie der digitalkamera.de-Redaktion von offizieller Seite bestätigt wurde. Die Nachfolgerin der Caplio 400G wide ist wie diese für den Einsatz unter Extrembedingungen gedacht – als Paradebeispiel nimmt Ricoh Baustellen, wo oft nicht gerade sehr kamerafreundliche Konditionen herrschen. (Yvan Boeres)
Von der Technik und von der Ausstattung her hat die neue Ricoh Caplio 500G wide viel mit der Caplio GX8 gemeinsam, die es schon seit gut einem Jahr auf dem Markt gibt. Gemeinsam haben die beiden Kameras unter anderem die 8-Megapixel-Auflösung, den eingebauten Blitzschuh, den internen 26-MByte-Speicher und die weitwinkelfreudige 3-fach-Zoomoptik (28-85 mm/F2,5-4,3 entspr. KB); Unterschiede zwischen den beiden Kameras gibt es bei der Größe und Auflösung des LC-Bildschirms (1,8" und 130.000 Pixel bei der GX8 gegen 2,5" und 153.000 Pixel bei der 500G wide) sowie vor allem in der Robustheit. Die Einhaltung des von der japanischen Industrie festgelegten JIS-7-Wasserschutzgrads erlaubt es der Caplio 500G wide, im Regen benutzt, unter dem Wasserhahn gewaschen und auch 30 Minuten lang unter Wasser (bei einer Tiefe von bis zu einem Meter) gehalten werden zu können. Beim Staubschutz erfüllt sie die JIS-Schutzklasse 6 und kann so in staubige bzw. sandige Umgebungen zum Fotografieren mitgenommen werden. Bei den "Crash-Tests" orientiert sich Ricoh hingegen an den Vorgaben des US-Militärs (MIL-STD-810F-Standard des US-Verteidigungsministeriums); die Caplio 500G wide soll so einen Sturz aus einer Höhe von bis zu einem Meter unbeschadet überleben.
Auch kalte Wintertage sollen der Caplio 500G wide nichts antun. Das Fotografieren soll mit ihr noch bei Temperaturen von bis zu -10 °C möglich sein; dabei braucht der Fotograf seine Hände auch nicht der Kälte auszusetzen, da die Bedienelemente der Kamera groß genug ausgelegt sind, damit sie auch mit Handschuhen bedient werden können. Scheint die Sonne hingegen, soll der LC-Bildschirm dank spezieller Antireflex-Vergütung, automatischer Bildschirmaufhellung und einstellbarer Bildschirmhelligkeit gut ablesbar bleiben. Nichtsdestotrotz bietet die Caplio 500G wide auch einen optischen Durchblicksucher an, der ergänzend oder alternativ zum LCD benutzt werden kann.
Das leichte Weitwinkelzoom der Caplio 500G wide liegt gut geschützt hinter einer Schutzscheibe aus verstärktem Glas. Aufnahmen sind damit im Makro-Modus ab einer Mindestentfernung von nur 1 cm (WW) bzw. 4 cm (Tele) möglich; bei Blitzaufnahmen ist im Makro-Modus ein Mindestabstand von 9 cm geboten, wenn die Motive nicht überblitzt werden bzw. überstrahlen sollen. Was den Blitz im Allgemeinen betrifft, soll dieser mit einer Reichweite von bis zu 10 Metern bei Weitwinkel-Aufnahmen und bis zu 6,5 Metern bei Tele-Aufnahmen besonders leistungsstark sein. Hier dreht die Kamera aber wohl stark an der Empfindlichkeitsschraube (der Empfindlichkeitsstufenbereich erstreckt sich bei manueller Einstellung von entspr. ISO 64 bis entspr. ISO 1.600), was sie sonst auch tut, um das Verwacklungsrisiko bei schwachem Licht durch Anpassung der Verschlusszeit (kürzere Belichtungszeiten = geringeres Verwacklungsrisiko) zu verringern.
Zu den weiteren Funktionen und Ausstattungsmerkmalen der Caplio 500G wide gehören u. a. noch verschiedene Sonderfunktionen zum Abfotografieren von Tafeln, Projektionsleinwänden, Plänen und Dokumenten (Perspektivenkorrektur- bzw. Entzerrungsfunktion, Text/Dokumentkopie-Modus, CALS-Modus), ein Motivprogramm für Brände bzw. Feuerplätze (speziell für den Feuerwehreinsatz o. ä.), ein Steckplatz für optional erhältliche SD/MMC-Wechselspeicherkarten, eine PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, drei Serienbildmodi (Normal, S-Modus, M-Modus), eine für ein möglichst sicheres und weitgehend baumelfreies Tragen der Kamera ausgelegte Gurthalterung, eine Memo-Funktion und eine wahlweise über einen Lithiumionenakku oder über zwei handelsübliche AA/Mignon-Zellen erfolgende Stromversorgung (ein Netzbetrieb ist natürlich auch möglich). Die Einschaltzeit der Caplio 500G wide gibt Ricoh mit 1,2 Sekunden an; die Auslöseverzögerung mit nur 0,10 s. Über den eingebauten Blitzschuh kann die Kamera noch mit einem leistungsstärkeren Blitz bestückt werden, während ein optional erhältlicher Objektivvorsatz (DW-5) ihre Weitwinkel-Fähigkeiten noch weiter verbessert. Weitere Informationen zu Technik, Funktion und Ausstattung der kleinen "toughen" Kamera finden Interessenten im zugehörigen digitalkamera.de-Datenblatt. Die Ricoh Caplio 500G wide kommt im August zu einem offiziellen Listenpreis von rund 600 EUR auf den deutschen Markt.