Schlag auf Schlag

Ricoh Caplio GX100 bekommt erneut neue Firmware (Version 1.13)

2007-05-11 Kaum hat man die Steuersoftware bzw. das "Betriebssystem" seiner Ricoh-Kameras auf den neuesten Stand gebracht, schon wartet die nächste Firmware darauf, eingespielt zu werden. So unstet geht es bei keinem anderen Kamerahersteller zu: Hatte Ricoh erst vor gut einer Woche (am 03.05.2007) eine neue Firmware mit der Versionsnummer 1.12 für das gerade erst lieferbare Caplio-Modell GX100 zum freien Herunterladen und Selbstaufspielen freigegeben, ist diese schon nicht mehr aktuell und wurde heute morgen durch die Version 1.13 ersetzt.  (Yvan Boeres)

 Auch wenn man sich darauf freut, seiner Kamera ein paar lästige Fehlfunktionen auszutreiben und u. U. neue Funktionen beizubringen bzw. sie leistungsfähiger zu machen, ärgern sich mittlerweile viele über die sehr kurzen Kadenzen, in welchen Ricoh eine Firmware-Version nach der anderen herausbringt. Böse Zungen behaupten, dass man mehr Zeit damit verbringt, seine Kamera auf den neuesten (Firmware-)Stand zu bringen als damit zu fotografieren; viel länger als zwei Minuten dauert der Update-Vorgang jedoch nicht. Die neue Firmware 1.13 für die Caplio GX100 dient hauptsächlich der Korrektur einiger Fehlfunktionen. So wird zum Beispiel ein Fehler korrigiert, der die Kamera zum Absturz brachte, wenn man vergessen hatte, den Objektivdeckel abzunehmen und der nach ein paar Sekunden auf dem Bildschirm eingeblendeten Anweisung "Objektivkappe entfernen und Wiedergabetaste drücken" (zuerst erscheint die Meldung "Objektivkappe entfernen") folgte. Ebenfalls behoben wird ein Fehler, der die GX100 gelegentlich dazu bringen kann, ein Bild nicht korrekt aufzuzeichnen, wenn man im RAW-Modus mit Belichtungszeiten von 15 Sekunden oder länger fotografiert. An der GX100, die uns mittlerweile als Testgerät zur Verfügung steht, konnten wir dieses Phänomen nicht reproduzieren, so dass man davon ausgehen muss, dass es nicht systematisch auftritt. Gleiches gilt für die spontane Deaktivierung der Stufenzoom-Funktion (damit bringt man die Kamera normalerweise dazu, vom stufenlosen Zoomen in einen Betrieb mit fünf Brennweitenstufen umzuschalten) beim Wechsel des Aufnahmemodus, die auch mit der neuen Firmware nicht mehr geschehen soll, die wir aber auch mit der "alten" Firmware 1.12 nicht erlebten. Zu guter Letzt soll mit der Firmware 1.13 noch die "Stabilität" der Objektivsteuerung im normalen Autofokus-Betrieb verbessert werden; was genau damit gemeint ist, können wir nicht ganz nachvollziehen. Wer aber da nach dem Update eine Verbesserung verspürt, wird die Aktualisierung seiner Kamera als lohnende Operation ansehen.

Der Update-Vorgang erfolgt nach gewohntem Ricoh-Prozedere unter Beachtung der üblichen Sicherheitsvorkehrungen. Zunächst sollte man prüfen, ob man nicht schon die neue Firmware auf seiner Kamera hat, wobei die Wahrscheinlichkeit dafür eher gering ist, wenn man zu den Wenigen gehört, die bereits eine GX100 ihr Eigen nennen können. Den aktuellen Stand bekommt man angezeigt, indem man die Kamera ausschaltet, das zentrale Einstellrad auf das Kamerasymbol (Videoaufnahme) stellt und die GX100 mit niedergehaltener Wiedergabe- und Makro-Taste (Steuertaste unten) einschaltet. Es sollte daraufhin auf dem LCD-Bildschirm eine – etwas kryptische – Status-Zeile erscheinen. Von Bedeutung ist allein die erste Zeile. Wird unter "Main:" die aktuelle Firmware-Version angegeben, ist die Kamera schon auf dem neuesten Stand, und das Firmware-Update ist überflüssig. Andernfalls kann man das Firmware-Update durchführen.

Dazu lädt man zuerst das Firmware-Update auf seinen Rechner und entpackt die zu seinem Betriebssystem passende Datei (GX100-113.EXE für Windows-Rechner und GX100-113.HQX für Macintosh-Computer) durch einen Doppelklick auf das – mikrowellenherdähnliche – Programmsymbol. Beim Ausführen wird ein neuer Ordner mit dem Namen "Caplio GX100 Update" angelegt. Die in diesem Ordner befindlichen Firmware-Dateien slaunch3 und slaunch7 kopiert man dann am besten mittels eines Kartenlaufwerks in das Hauptverzeichnis einer frisch formatierten SD/SDHC-Karte. Alternativ kann man die Kamera auch über das USB-Kabel mit dem Rechner verbinden und die Datei FirmUpdate.exe ausführen, die dasselbe bezweckt. Bevor man jetzt zum Firmware-Update selbst übergeht, sollte man sich noch vergewissern, dass die Kamerabatterien ganz voll sind, oder die Kamera während des Update-Vorgangs über ein Netzteil mit Strom versorgen. Bricht nämlich der Update-Vorgang wegen zu schwacher Batterien ab, kann das zu ernsten Komplikationen führen und im Extremfall die Kamera vollständig unbrauchbar machen. Das Update erfolgt also ausschließlich auf eigene Verantwortung. Wer sich nicht traut, diese – nicht ganz risikofreie – Operation selbst durchzuführen, sollte die Firmware nur dann wechseln, wenn man wirklich Verwendung dafür hat bzw. die beschriebenen Probleme an der Kamera auftreten, oder das Update von einem Händler bzw. einer Ricoh-Servicestelle vornehmen lassen.

Sind alle Vorbereitungs- und Vorsichtsmaßnahmen getroffen, kann das Update stattfinden. Hierfür schiebt man die "präparierte" Speicherkarte in die ausgeschaltete Kamera. Dann stellt man wieder das Haupt-Einstellrad auf Videoaufnahme. Diesmal hält man die Wiedergabetaste und die Mode-Taste (Steuertaste oben) zum Einschalten gleichzeitig gedrückt. Hat man seine Finger erfolgreich verrenkt, erscheint eine Meldung auf dem LCD-Bildschirm ("Execute?"), die dazu auffordert, den Start des Update-Vorgangs zu bestätigen. Diese Frage beantwortet man mit "Yes". Daraufhin meldet die Kamera zuerst, dass sie die neue Firmware überprüft ("Checking Rewrite File"). Hat die Kamera nichts zu beanstanden, geht der eigentliche Update-Vorgang los ("Rewriting Program"). Während der gesamten Zeit des Updates blinken die grüne und die rote LED neben dem Sucher abwechselnd; man sollte sich nicht davon verwirren lassen. Der Vorgang darf keinesfalls unterbrochen werden. Nach abgeschlossenem Update-Vorgang kann man mit der am Anfang des Artikels beschriebenen Methode noch überprüfen, ob das Update erfolgreich war und die neue Version angezeigt wird; ist dies der Fall, sollte die Firmware der Kamera auf dem neuesten Stand sein.

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