"Visagistin"

Ricoh Caplio R6 mit Gesichtserkennung und mehr

2007-03-05 Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten praktisch ein Kamerahersteller nach dem anderen die Gesichtserkennungstechnologie für seine Kameras entdeckt hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Ricoh folgen würde. Das ist jetzt mit der heute offiziell vorgestellten Caplio R6 geschehen. Doch damit ist es nicht getan, denn auch sonst hat die weiterhin sehr flache 7,2-Megapixel-Kamera mit 7,1-fach-Zoomoptik und mechanischem Bildstabilisator bzw. CCD-Shift-System ein paar Extras mehr auf Lager als ihre Vorgängerin (die Caplio R5).  (Yvan Boeres)

Ricoh Caplio R6  [Foto: Ricoh] Im Zuge der Modellpflege hat Ricoh der Caplio R6 unter anderem einen neuen, leistungsstärkeren Signalverarbeitungsprozessor (Smooth Image Engine II) spendiert. Dessen Rechenkraft war wohl auch nötig, um die hinzugekommene Gesichtserkennung in angemessener Geschwindigkeit auszuführen – bei anderen Herstellern ging die Adoption einer Gesichtserkennungsfunktion ebenfalls mit der Einführung eines neuen Prozessors einher. Die R6 kann bis zu vier einzelne Gesichter auseinander halten und berücksichtigt dann deren Position bei der Belichtung und Scharfstellung. Der Benutzer braucht sich dann nur noch um die Festlegung des Bildausschnitts zu kümmern, wobei das Zoomen nun über eine praktische Ringwippe rund um den Auslöser erfolgt.
Die neue Caplio R6 ist mit einer Gehäusetiefe von nur 23,3 mm (stellenweise sogar 20,6 mm) noch ein paar Millimeter flacher als ihre ohnehin schon sehr flache Vorgängerin. Erreicht wurde das durch eine Überarbeitung der z. T. einschwenkbaren 7,1-fach-Zoomoptik (28-200 mm entspr. KB) und durch einen kompakteren Lithiumionen-Akku (neuerdings vom Typ DB-70); dies hat allerdings auch eine etwas lichtschwächere Tele-Position des Objektivs (F5,2) und eine minimal geringere Akkulaufzeit (Bildausbeute: ca. 330 Aufnahmen im CIPA-Standardtestverfahren) zur Folge. Wegen des breiteren 6,8cm-Monitors (2,7"-TFT-LCD mit 230.000 Bildpunkten) geht das Gehäuse der R6 auch geringfügig stärker in die Breite (99,6 mm) als die R5, bringt es aber trotzdem fertig, zirka 5 Gramm leichter (135 g) zu sein.

Konnte die R5 schon per Firmware-Update SDHC-kompatibel gemacht werden, unterstützt die neue R6 den neuen Speicherkarten-Standard bereits ab Werk. Gewöhnliche SD-Karten und MultiMedia-Cards (MMC) können selbstverständlich weiter verwendet werden; die Größe des internen Speichers wächst von 26 MBytes (R5) auf 54 MBytes (R6). Keine Änderung gibt es bei der Auflösung. Die R6 ist nach wie vor mit einem 7,41-Megapixel-CCD (7,2 MP netto) bestückt, der Verwacklungen durch gegenläufige Eigenbewegungen ausgleichen kann (CCD-Shift-Technologie) – neu ist aber die Funktion zur simultanen Aufnahme von zwei unterschiedlich großen Bildern. Weitere Errungenschaften gibt es in Form eines stärkeren Digitalzooms (4,8-fach), einer auflösungsgebundenen Digitalzoom-Variante (bei Ricoh "Auto-Resize Zoom" genannt), einer Bildwiederherstellungsfunktion für versehentlich gelöschte Bilder, einer Bildlöschfunktion für ganze Bildgruppen (jeweils zehn Bilder), einer neuen Wiedergabefunktion (mit der man jeweils zehn Bilder überspringen kann), einer Überbelichtungswarnung (visuelle Hervorhebung der Spitzlichter), einer stärkeren Bildlupe (16-fach) im Wiedergabemodus, eines Sepia-Modus (alternativ zum bisherigen S/W-Modus) und einer Begrenzungsfunktion für die automatische Empfindlichkeitsstufenwahl (bis zur höchsten Empfindlichkeit von entspr. ISO 1.600).

Schon von der R5 her bekannt sind solche Features wie u. a. die Zoom-Makro-Funktion (die Brennweite wird dann im Makro-Modus automatisch so gewählt, dass das Motiv so formatfüllend/groß wie möglich aufgenommen wird), die zwei Benutzerspeicher (My Setting 1 + 2), die automatischen Belichtungs- oder Weißabgleichreihen (AE-/WB-Bracketing), die zwei Multibild-Modi S und M (für bis zu 16 Einzelaufnahmen auf einem Bild), die Perspektivenkorrektur-Funktion (zum Korrigieren trapezförmiger Verzerrungen bzw. stürzenden Linien) oder schließlich noch der Videomodus mit Ton und ohne feste Zeitbegrenzung (max. 640 x 480 Pixel bei 30 Bildern/s). Weitere kleinere Unterschiede zwischen der R5 und R6 gibt es nur bei der Blitzreichweite; weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung der R6 (siehe weiterführende Links) und ihrer Vorgängerin finden interessierte Leser in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern. Die Ricoh Caplio R6 kommt noch diesen Monat (März 2007) mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 350 EUR auf den Markt.

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