RasantiX
Ricoh Caplio RX schneller und (zoom-)stärker
2004-03-11 Die neue Weitwinkel-Kompaktdigitalkamera Ricoh Caplio RX, über die wir aus organisatorischen bzw. redaktionsinternen Gründen bisher nur in einer digitalkamera.de-Kurzmeldung und in Form eines Datenblattes berichten konnten, wollen wir nun ausführlich auf unseren Seiten vorstellen. (Yvan Boeres)
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Während im High-End-Bereich (u. a. Sony DSC-F828, Minolta Dimage 7- und
A-Serie, Canon PowerShot Pro1, Nikon Coolpix 5700, Olympus C-5060/8080 Wide
Zoom) Digitalkameras mit einer Anfangsbrennweite von 28 mm oder kürzer
mittlerweile gut vertreten sind, sind weitwinkeltaugliche Digitalkameras im
unteren Preisbereich rar. Löbliche Ausnahme ist da die letztes Jahr auf dem
Markt eingeführte Ricoh Caplio G4 Wide, die neben einem interessanten
Brennweitenbereiches (28-85 mm Kleinbild-äquivalent) auch noch andere
positive Eigenschaften, wie zum Beispiel kurze Reaktionszeiten, aufzeigen
kann und inzwischen preislich deutlich unter die offiziell angesetzte
300-EUR-Marke gerutscht ist. Vom Erfolg der Caplio G4 Wide beflügelt, hat
Ricoh deren Brennweitenbereich nach oben erweitert, die Reaktionszeiten
weiter verkürzt und das Gehäuse verkleinert und als Resultat die Caplio RX
jetzt herausgebracht.
Den Auflösungssprung in die nächst höhere Auflösungsklasse schafft die
Ricoh Caplio RX zwar noch nicht, so dass man sich weiterhin mit einem
3,2-Megapixel-CCD bzw. einer maximalen Bildgröße von 2.048 x 1.536
Bildpunkten begnügen muss. Dafür reicht das Objektiv der Caplio RX nun
weiter in den Telebereich hinein. Blieb das 3-fach-Zoom der Caplio G4 Wide
beim Heranzoomen bei 85 mm (entspr. Kleinbild) stehen, ist bei der Caplio RX
erst bei 100 mm Schluss. Das für die Caplio RX neu entwickelte Zoomobjektiv
besteht aus acht Linsenelementen, die in acht Linsengruppen angeordnet sind,
wovon eine 3er-Gruppe allein für die Brennweitenverstellung verantwortlich
ist und nicht weniger als drei Linsen eine asphärische Form besitzen. Der
Brennweitenbereich der Caplio RX erstreckt sich also von 28 mm bis 100 mm
(umgerechnet auf Kleinbild-Verhältnisse); was einen Zoomfaktor von 3,6x
ergibt. Doch Ricoh hat auch an der Verkürzung der – ohnehin schon bei der
Caplio G4 Wide kurzen – Reaktionszeiten gearbeitet. War die G4 Wide
innerhalb von 1,9 Sekunden betriebs- bzw. "schuss"-bereit, braucht die RX
nur noch 0,9 Sekunden zum Aufwachen. Auch dem Autofokus konnte noch ein
bisschen Beine gemacht werden. Sorgte bereits bei der G4 Wide ein
Hybrid-Autofokus für eine ultrakurze Auslöseverzögerung, die Ricoh mit 0,14
Sekunden (Scharfstellung + Auslösung) angab, soll bei der RX die gesamte
Auslöseverzögerung 0,12 Sekunden betragen. Und auch die Bildfolgezeit im
Serienbildmodus soll bei der Caplio RX mit 0,9 Sekunden kürzer ausfallen als
bei der Caplio G4 Wide (1,57 s).
Ansonsten wartet die neue Caplio RX mit einem hohen Funktions- und
Ausstattungsumfang auf, wie man ihn zum größten Teil schon von der Caplio G4 Wide
her kennt. Dazu gehören unter anderem die Nahgrenze von bis zu 1 cm im
Makro-Modus (Objektiv in WW-Stellung), die benutzerfreundliche
Stromversorgung, wahlweise über AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder
Akkus) oder über einen leistungsstarken Lithiumionenakku (400 Aufnahmen und
mehr mit einer Ladung), der Flächen-Autofokus, eine Handvoll Motivprogramme
(u. a. ein Hochempfindlichkeitsmodus für Aufnahmen unter schwachen
Lichtverhältnissen) und die Matrix- bzw. Mehrfeldmessung (über 256
Messfelder). Erwähnenswert wären zum Beispiel auch die Bracketing-Funktion
(für Belichtung oder Weißabgleich), der eingebaute 8-MByte-Speicher
(erweiterbar über SD/MMC-Speicherkarten), der ausgedehnte
Empfindlichkeitsbereich (ISO 64/100/200/400/800), die Selbstauslöser- (2
oder 10 s Vorlaufzeit) und Intervall-Funktion, die QVGA-Videoaufnahme mit
Ton und der so genannte Synchro-Monitor-Modus. Letzterer sorgt dafür, dass
der LC-Farbbildschirm (1,8" mit 85.000 Bildpunkten) so lange ausgeschaltet
bleibt, wie der Auslöser nicht angetippt wird, um auf diese Weise Strom zu
sparen. Am mit der Caplio G3 eingeführtem Design-Konzept der Kamera wurde
kaum etwas geändert, allerdings ist das neue Gehäuse noch keiner und
hochwertiger verarbeitet. Das im ausgeschalteten Zustand nur 29 Millimeter
"dicke" Gehäuse der Caplio RX besteht aus einer Aluminium-Legierung und
bringt an Schnittstellen einen USB 1.1-Anschluss (PictBridge-kompatibel),
einen Audio/Video-Ausgang (mit umschaltbarem PAL/NTSC-Signal) und einen
Netzeingang mit. Die beste Nachricht noch am Ende: Trotz größerem
Brennweitenbereich wird die Ricoh Caplio RX bei ihrer Markteinführung nicht
teurer sein als die Caplio G4 Wide vor einem Jahr (beide rund 300 EUR) und
man darf die Caplio RX bereits Ende dieses Monats erwarten. Weitere Infos
und Details zur Ricoh Caplio RX gibt es wie üblich im entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblatt.