Keine "Zehnsation"
Ricoh R10 mit vergrößertem Bildschirm, Speicher und mehr
2008-08-19 Heute gibt es von Ricoh zur Abwechslung mal kein Firmware-Update, sondern tatsächlich eine neue Digitalkamera. Das Kompaktdigitalkameramodell R10 ist wie das bereits auf dem Markt erhältliche Modell R8 mit einem optischen 7,1-fach-Zoom ausgestattet und löst ebenfalls mit rund 10 Megapixeln auf, gestattet sich aber einen größeren 7,6cm-Bildschirm und einen mehr als doppelt so großen 54-MByte-Speicher. Dazu kommen noch ein paar neue Funktionen und Ausstattungsmerkmale wie die elektronische Ausrichtungshilfe, der Easy-Modus und die Fn-/Funktions-Taste – und fertig ist die Modellpflege! (Yvan Boeres)
Bereits vom Äußeren her unterscheidet sich die neue Ricoh R10 von der "altbekannten" R8. Auffällig ist die neu gestaltete Form des Griffstegs; wenn man die Kamera umdreht, fällt einem sofort der größere Bildschirm auf. Dieser weist jetzt eine Bildschirmdiagonale von 3" bzw. 7,6 cm auf; die Bildschirmauflösung bleibt nach wie vor bei ordentlichen 460.000 Pixeln. Von der R8 übernimmt die R10 das Objektiv und den Bildsensor. So wird mit dem optischen 7,1-fach-Zoom weiterhin ein Brennweitenbereich von umgerechnet 28 bis 200 Millimeter (entspr. Kleinbild) bei einer variablen Lichtstärke von F3,3 (am Weitwinkel-Ende) bis F5,2 (am Tele-Ende) abgedeckt, und der 1/2,3"-CCD erzeugt immer noch Fotos mit maximal 3.648 x 2.736 Bildpunkten.
Auch sonst bleibt so ziemlich alles beim Alten. Der CCD-Shift-Mechanismus der Kamera gleicht die Zitterbewegungen der Fotografenhand durch gegenläufige Bewegungen des Bildsensors aus, die Lichtempfindlichkeitsstufen werden unter schlechten Lichtbedingungen automatisch erhöht, um auch Bewegungen des Motivs scharf festzuhalten, die eingebaute Gesichtserkennungstechnologie erkennt bis zu vier einzelne Gesichter und passt Scharfstellung sowie Belichtung entsprechend an und als Kamera-/Bildprozessor kommt Ricohs Smooth Image Engine III zum Einsatz. Ebenfalls von der R8 bekannt und auch bei der R10 wieder mit dabei: die Step-Zoom-Funktion (als Alternative zur stufenlosen Brennweitenverstellung), die Auto-Resize-Zoom-Funktion (als auflösungsgebunde Alternative zum normalen Digitalzoom), die guten Makro-Fähigkeiten (Naheinstellgrenze von nur 1 cm), der Autofokus mit frei platzierbarer Messfeldmarkierung (als Alternative zur Scharfstellung mit Gesichtserkennung), die 1:1-Bildformateinstellung für quadratische Bilder, die automatische Farbreihenfunktion (Color-Bracketing für ein Farbbild, ein Graustufen- bzw. S/W-Bild und ein Sepiabild mit nur einer Auslösung), die Blitzbelichtungskorrekturfunktion, der Selbstauslöser mit individuell einstellbarer Vorlaufzeit, die erweiterten Weißabgleich-Einstellungen (Diagramm-Einstellung, automatische Weißabgleich-Reihen usw.), die benutzerdefinierten Einstellungen (mySetting) – und noch vieles mehr.
Was gibt es denn außer dem größeren Bildschirm und dem leicht veränderten Design sonst Neues an der R10? Zuerst einmal wäre das der von 24 MBytes (R8) auf 54 MBytes angewachsene interne Speicher, der natürlich über SD/SDHC-Karten erweiterbar bleibt. Neu ist auch die Anzeige der Naheinstellgrenze (Mindestabstand zum Motiv je nach Zoomstellung) auf dem Kamerabildschirm. Von anderen Ricoh-Kameras wie der GR Digital II oder der GX200 übernimmt die R10 die elektronische Ausrichtungshilfe: Eine Pegelanzeige und Signaltöne signalisieren, ob die Kamera gerade ausgerichtet ist. Konnte die R8 beim Fotografieren kontrastreicher Motive per Auto-Level-Compensation-Funktion schon die so genannte Tonwertkurve anpassen, um den Kontrast und die Helligkeit der Bilder zu korrigieren (als einfache Form der Schattenaufhellung), zeigt die R10 die Stärke der Korrektur an. Ebenfalls auf der Liste der Neuerungen: ein mit der Vollautomatik mancher Kameras vergleichbarer Easy-Modus auf dem Programmwahlrad, in welchem der Benutzer nur die Auflösung/Bildgröße einstellen sowie die automatische Gegenlichtkorrektur ein- und ausschalten kann und die Kamera sich um die restlichen Einstellungen kümmert. Dann gibt es noch die neue frei belegbare Fn-Taste, mit der sich auch schnell zwischen verschiedenen Funktionen oder Einstellungen umschalten lässt. Im Wiedergabemodus dient die neue Fn-Taste der sofortigen Anzeige zuvor für diese Art der Schnellwiedergabe markierter Bilder. Bis zu drei Bilder können mit der – ebenfalls neuen – Markierungsfunktion für die Schnellwiedergabe ausgewählt werden.
Die Ricoh R10 bedient sich des gleichen Lithiumionenakkus (Typ: DB-70) wie die R8 und kommt damit auf zirka 300 Aufnahmen pro voller Akkuladung. Irgendwelche HD-Fähigkeiten hat Ricoh der R10 nicht als Neuheit spendiert; Videos werden unverändert im AVI-Format mit VGA- oder QVGA-Auflösung (640 x 480 bzw. 320 x 240 Bildpunkte) aufgenommen, und beim Audio/Video-Ausgang handelt es sich um einen klassischen Komponenten-Ausgang mit PAL/NTSC-Fernsehsignal. Die PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle ist hingegen bei Kameras aller Marken und Klassen Standard; weitere Infos zu Technik, Funktion und Ausstattung der Kamera finden interessierte Leser im ausführlichen digitalkamera.de-Datenblatt, das über die weiterführenden Links unten direkt aufgerufen werden kann. Ob, wann und zu welchem Preis die Ricoh R10 auf den deutschen Markt kommt, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch ungewiss. Den Aussagen der PR-Agentur von Ricoh zufolge ist noch nicht entschieden, was mit der R10 geschieht, so dass das Datenblatt sich vorerst nur zum Befriedigen der Neugier technikinteressierter digitalkamera.de-Besucher eignet.