Dynamisch und kontrastreich
Ricoh bringt CX1 mit 12 Blendenstufen Dynamikumfang
2009-02-19 Ricoh will mit der CX1 den Dynamikbereich auf 12 Blendenstufen erweitert haben. Die Digitalkamera mit bildstabilisiertem 7-fach-Zoom von umgerechnet 28-200 mm Brennweite verwendet dafür einen neuen CMOS-Sensor mit effektiv 9,3 Megapixeln, der eine "Doppelbelichtung" erlaubt – HDR-Funktion sozusagen integriert. Doch auch bei der weiteren technischen Ausstattung hat die Kamera einiges zu bieten, z. B. den 3" (7,6 cm) großen, VGA auflösenden (922.000 Bildpunkte) Monitor. (Benjamin Kirchheim)
In der Ricoh CX1 ist ein spezieller Highspeed-CMOS-Sensor verbaut, der physikalisch 10,29 Megapixel auflöst, von denen effektiv 9,29 Megapixel genutzt werden. Dem stehen ein neuer Prozessor namens "Smooth Imaging Engine IV" und ein anwendungsspezifischer Schaltkreis mit einem speziellen Interpolationsalgorithmus zur Seite. Der neue Bildprozessor soll u. a. für eine bessere Detailauflösung bei reduziertem Rauschen bei höheren Empfindlichkeiten sorgen. Der anwendungsspezifische Schaltkreis soll den Dynamikbereich durch eine spezielle Pixel-Interpolation um eine Blendenstufe erhöhen. Noch mehr Dynamikumfang, nämlich 12 Blendenstufen, verspricht Ricoh mittels einer Doppelaufnahme, die direkt in der Kamera verrechnet wird. Damit ist eine HDR-Funktion direkt verbaut. Zusätzlich zum HDR-Bild kann die Kamera auch ein normales Bild zum Vergleich speichern. Eine so schnelle Doppelaufnahme ist durch den Highspeed-Sensor möglich. Bei normalen Serien sind 4 Bilder/s möglich. Bei 2 Megapixeln kann die Kamera hingegen mit dem Auslösen 30 Bilder der vergangenen 1 oder 2 Sekunden aufzeichnen (entspr. 30 bzw. 15 Bilder/s). Begnügt man sich mit VGA-Auflösung, sind sogar 120 Bilder in 1 oder 2 s möglich, was dann 120 bzw. 60 Bildern/s entspricht.
Gespeichert werden die Bilder in den beiden schnellen Serienbildmodi im neuen Multi-Picture-Format, das erst kürzlich von der CIPA verabschiedet wurde (siehe weiterführende Links). Damit ist die Ricoh CX1 die erste Digitalkamera, die dieses Format nutzt. Bereits in der Kamera ist es möglich, einzelne Bilder des Multi-Picture als JPEG zu speichern. Für eine andere spezielle Funktion nutzt die Kamera ebenfalls dieses neue Bildformat: Sie kann das Motiv analysieren und sieben Bilder mit verschiedenen Schärfepunkten speichern. Das ist besonders bei Makroaufnahmen mit geringer Schärfentiefe nützlich, da man sich so im Nachhinein aussuchen kann, wo man die Schärfe am liebsten hätte. Zudem wäre es theoretisch mit entsprechender Software möglich, alle sieben Bilder zusammen zu rechnen und damit eine größere Schärfentiefe zu erreichen. Der Makromodus beeindruckt dabei mit einer Naheinstellgrenze von 2 cm im Weitwinkel und 25 cm bei Telebrennweite.
Daneben verfügt die CX1 aber auch noch über andere Highlights. Das Objektiv mit 7,1-fachem Zoomfaktor von auf Kleinbild bezogen 28-200 mm Brennweite verschwindet bei abgeschalteter Kamera dank zwei seitlich ausschwenkender Linsenelemente komplett im 28 mm flachen Gehäuse. Zudem ist der Sensor beweglich gelagert, was der Bildstabilisierung dient. Neben einer Gesichtserkennung verfügt die Ricoh CX1 über einen verbesserten Weißabgleich, der mit Mischlichtsituationen besonders gut zurecht kommen soll, indem verschiedene Bildbereiche berücksichtigt werden (so genannter Multi-Pattern-Weißabgleich).
Der Monitor auf der Kamerarückseite beeindruckt nicht nur mit seiner Größe (3" entspr. 7,6 cm) und Auflösung (922.000 Bildpunkte bzw. VGA 640 x 480 Pixel), sondern auch durch seine kontrastreiche Wiedergabe mit hohem Betrachtungswinkel und eine Schmutz abweisende (durch Fluor-Beschichtung), kratzfeste (Hartvergütung) Antireflexbeschichtung. Schließlich verfügt die CX1 noch über eine elektronische Wasserwaage und einen Easy-Modus, der kinderleichtes Fotografieren ermöglichen soll. Die Markteinführung ist für Mitte März 2009 geplant, die CX1 wird dann in Schwarz, Silber und Champagner-Rosé für rund 370 EUR verkauft.
Ein Datenblatt ist in Vorbereitung und wird im Laufe des Nachmittags veröffentlicht.