Jetzt mit 24 Megapixeln und Bildstabilisator

Ricoh kündigt die Entwicklung der APS-C-Sensor-Kompaktkamera GR III an

2018-09-25 Ricoh modernisiert mit der GR III seine Reportagekamera. Sie besitzt nun einen über drei Achsen stabilisierten, 24 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor mit Hybrid-Autofokus. Die Brennweite der überarbeiteten, F2,8 lichtstarken Festbrennweite beträgt weiterhin 18,3 mm, was einem Kleinbildäquivalent von 28 mm entspricht. Altbacken geblieben sind hingegen das Design und die Videofunktion.  (Benjamin Kirchheim)

Die Ricoh GR III ist eine besonders kompakte Festbrennweiten-Kamera, die mit ihrem großen APS-C-Sensor und dem F2,8 lichtstarken 28mm-Objektiv (entsprechend Kleinbild) eine sehr gute Bildqualität verspricht. Man kann sie immer dabei haben und unauffällige Reportagefotografie betreiben. In der dritten Generation bringt Ricoh die GR, zumindest teilweise, auf den aktuellen technischen Stand. So steigt die Auflösung des CMOS-Sensors von 16 auf nunmehr 24 Megapixel, auf einen Tiefpassfilter verzichtet Ricoh. Neu ist zudem der Bildstabilisator, der mittels beweglich gelagertem Bildsensor realisiert wird. Dieser arbeitet allerdings im Gegensatz zu den großen Pentax-DSLRs nur mit drei statt fünf Achsen. Zur Reduzierung von Moiré kann der Sensor als Tiefpassfilteralternative in Mikroschwingungen versetzt werden.

Zusammen mit dem Bildstabilisator verpasst Ricoh der GR III auch die Staubschutzfunktion Dust Removal II, die Verunreinigungen vom Sensor abschütteln sollen. Da fragt man sich allerdings, wieso Ricoh der Kamera nicht einen Spritzwasser- und Staubschutz verpasst hat, wie es bei den Pentax-DSLRs Standard ist, schließlich würde dadurch gar nicht erst Staub auf den Sensor gelangen können. Das wäre auch ein super Verkaufsargument für eine solche Reportagekamera gewesen. Spätestens, wenn das Dust-Removal-II-System versagt, muss die Kamera zum Öffnen und Reinigen in eine Reparaturwerkstatt.

Der Autofokus der Ricoh GR III arbeitet nun nicht mehr nur kontrastbasiert, sondern wird von Phasen-Autofokus-Sensoren unterstützt, die sich direkt auf dem Bildsensor befinden. Das sollte den Autofokus zielgerichteter und vor allem bei bewegten Motiven schneller machen. Auch das Objektiv hat Ricoh überarbeitet. Es kommt nun mit sechs Elementen aus, die in vier Gruppen angeordnet sind. Zwei asphärische Linsen sollen optische Fehler minimieren. Das Objektiv der GR II besaß noch sieben Linsen in fünf Gruppen (ebenfalls inkl. zwei asphärischen Elementen).

Offenbar standen weder das albackene Design noch die für heutige Verhältnisse steinzeitliche Videofunktion im Fokus der Ricoh-Ingenieure. Über Design lässt sich sicherlich streiten, aber die fehlende 4K-Auflösung ist fakt. Gefilmt wird lediglich in Full-HD, aber immerhin mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Auch an ein Stereo-Mikrofon hat Ricoh gedacht.

Der leise Zentralverschluss bietet bis zu 1/4.000 Sekunde kurze Belichtungszeiten, bei Offenblende allerdings nur bis zu 1/2.500 Sekunde. Die längste Belichtungszeit beträgt 30 Sekunden, eine Zeitvorwahl bietet jedoch bis zu 20 Minuten lange Belichtungen und auch eine Bulb-Funktion fehlt nicht. Da es sich um eine Entwicklungsankündigung handelt, sind noch nicht alle Details bekannt, beispielsweise die Monitorauflösung oder die Serienbildrate. Einen integrierten Blitz sowie einen Blitzschuh bietet auch die GR III. Über letzteren lassen sich Aufstecksucher betrieben. Anfang 2019 soll die Ricoh GR III auf den Markt kommen, wobei der Preis noch nicht feststeht.


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