Neues Gehäuse, verfeinerte Technik
Ricoh peppt die CX3 zur CX4 auf
2010-08-19 Etwa alle sechs Monate präsentiert Ricoh eine neue Kamera der CX-Serie. Entsprechend dem schnellen Produktzyklus fallen die technischen Fortschritte zwar eher gering aus, aber die Serie bleibt immer "up-to-date". Bei der CX4 hat Ricoh sich vor allem das Gehäuse vorgenommen, das nun nicht mehr so eckig, sondern viel runder daher kommt. Das Design, wie Ricoh in der Pressemitteilung schreibt, soll die Kamera leichter in die Tasche gleiten lassen. Technisch wurde der Bildstabilisator des 10,7fach-Zooms (28-300 mm KB) verbessert, zusätzlich gibt es ein paar neue Funktionen. (Benjamin Kirchheim)
Am 10 Megapixel auflösenden BSI-CMOS-Bildsensor (rückseitig belichtet) hält Ricoh fest, will aber die Rauschunterdrückung nochmal verbessert haben. In der Einstellung "MAX" für die Rauschunterdrückung kommt eine Varianzschätzungs-Methode zum Einsatz, bei der die Streuung des Rauschens innerhalb der Sensor-Bildinformationen analysiert wird. Die optimale Signalverarbeitung findet dabei passend zu den verschiedenen Bildbereichen statt. Der Sensorshift-Bildstabilisator soll nun bis zu 3,7 EV längere Belichtungszeiten erlauben als ohne Bildstabilisator. Am Objektiv mit "Retracting Lens System" hält Ricoh fest, dank diesem "Faltmechanismus" kann es im 29,4 mm dicken Gehäuse "verstaut" werden. Mit 28-300 mm Kleinbild-Brennweitenbereich eignet es sich für ein breites Spektrum an Motiven, zumal es eine ausgezeichnete Makrotauglichkeit besitzt. In Telestellung kann man sich dem Motiv bis auf 28 cm ab Frontlinse nähern, im Supermakromodus beträgt die minimale Aufnahmedistanz ab Frontlinse sogar nur 1 cm, die Brennweite entspricht dabei 31 mm einer Kleinbildkamera.
Den Autofokus hat Ricoh um eine Tracking-Funktion erweitert, womit dieser einem einmal scharf gestellten Motiv über das Bildfeld folgen kann. Damit sollen vor allem Actionaufnahmen besser gelingen. Serienbilder nimmt die CX4 mit 5 Bildern/s auf, nach etwa 12 Bildern soll die Geschwindigkeit auf 3 Bilder/s sinken, sofern man eine schnelle SDHC-Speicherkarte einsetzt. Dann sind maximal 999 Aufnahmen am Stück möglich. Wer sich gerne an Effekten versucht, kommt mit der neuen CX4 ebenfalls auf seine Kosten. Neu sind Weichzeichner, Cross-Entwicklung und Spaß-Effekt-Kamera. Letzteres sorgt für übersteuerte Farben, überhöhte Kontraste, starke Verzeichnung und Vignettierung, um so den Effekt billiger Spaßkameras nachzuahmen. Funktionen wie "Doppelaufnahme mit dynamischem Bereich", "Minituarisieren" und "S/W mit hohem Kontrast" hat Ricoh von der CX3 übernommen.
Bewährte Funktionen zur Erhaltung von Zeichnung in Lichtern oder etwa die dynamikerweiternde Doppelaufnahme hat Ricoh ebenfalls beibehalten, dazu zählt auch der zuverlässige Multi-Pattern-Weißabgleich, der bei Mischlicht für einen natürlicheren Bildeindruck sorgen soll. Zu den Motivprogrammen gesellt sich ein neues, das bei Nachtaufnahmen vier Fotos miteinander kombiniert, um das Rauschen zu reduzieren. Auch Verwackelungen bzw. Bewegungsunschärfen sollen so reduziert werden, um dem Fotografen den Einsatz eines Stativs zu ersparen. Die bewährte Motivprogrammautomatik hingegen nimmt dem Fotografen sämtliche "Handarbeit" ab, indem sie das Motiv analysiert und das passende Aufnahmeprogramm automatisch wählt. Als visuelle Schnittstelle zum Fotografen dient der 3" (7,6 cm) große Bildschirm, der mit 920.000 Bildpunkten äußerst fein auflöst. Dieses wird auch im Menü reichlich genutzt, um mehr Menüeinstellungen auf einmal anzeigen zu können als manche andere Digitalkamera. Wer neben Fotos gerne auch mal einen Film dreht, kommt in den Genuss von HD-Videoaufnahmen mit 1.280 x 720 Pixeln Auflösung bei 30 Bildern/s, allerdings mit etwas angestaubter Motion-JPEG-Komprimierung.
Die Ricoh CX4 soll im September 2010 in den Gehäusefarben Schwarz, Silber und Pink auf den Markt kommen, einen Preis nannte Ricoh hingegen noch nicht. Weitere Details sind dem digitalkamera.de-Datenblatt zu entnehmen.