Taillengröße "extraschmal"

Ricoh stellt Photokina-Neuheiten Caplio R1 und RZ1 vor

2004-08-19 Ist die Magersucht beim Menschen eher gesundheitsschädlich, können Digitalkameras ihrem Schlankheits- bzw. Schönheitsideal ganz ohne Gesundheitsrisiken (abgesehen von dem erhöhten Verwacklungsrisiko) nachgehen. Dem Trend zu immer kleineren bzw. dünneren Digitalkameras folgt nun auch Ricoh mit den beiden neuen Caplio-Modellen R1 und RZ1, die beide 25 mm flach sind. Die Ricoh Caplio R1 bringt es sogar fertig, diese "Taillengröße" bei gleichzeitig vergrößertem optischem Zoomfaktor beizubehalten.  (Yvan Boeres)

 Ricoh Caplio R1 [Foto: Ricoh]
  
  
   Retracting Lens System [Foto: Ricoh]
 

Retracting Lens System

Es ist schon erstaunlich, welche Tricks sich die Digitalkamerahersteller einfallen lassen, um – möglichst ohne Zoomeinbußen – ihre Kameras möglichst klein und/oder flach zu halten. Während Casio und Pentax auf ein sich "verschachtelndes" Linsensystem setzen, verwenden andere Marken wie u. a. Konica Minolta, Sony, Sanyo oder Olympus eine "Periskoparchitektur", um so die Objektive horizontal oder vertikal (und nicht wie üblich in der Tiefe) im Kameragehäuse unterzubringen. Die Ricoh Co., Ltd. hat sich ebenfalls Gedanken über eine Schlankheitskur für ihre Kameras gemacht und das so genannte "Retracting Lens System" entwickelt. Hier wird beim Einfahren des Zooms eine Linsengruppe aus dem Strahlengang herausgeschwenkt (siehe Grafik); nur so ließ sich das 4,8-fach-Zoom (entspr. 28-135 mm bei Kleinbild) der Caplio R1 in dem nur 25 mm flachen und wahlweise in Schwarz oder Silber erhältlichen Aluminium-Gehäuse unterbringen. Trotz dieser innovativen Technik bleibt die Caplio R1 mit ihrem Listenpreis von nur etwa 300 EUR der Ricoh- Markenphilosophie treu, viel Leistung und Ausstattung zum kleinen Preis anzubieten. So gehört die Caplio R1 zu den preisgünstigsten 4-Megapixel-Markenkameras auf dem Markt und wartet auch sonst mit den von der G-Serie und von der Caplio RX bekannten Ausstattungsmerkmalen auf.

Dazu gehören unter anderem der eingebaute Speicher (12 MByte) mit Erweiterbarkeit über SD-/MMC-Speicherkarten, die ultrakurze Nahgrenze von 1 cm im Makromodus, die vielseitige Stromversorgung (man hat die Wahl zwischen zwei AA-/Mignon-Zellen, einem Lithiumionenakku oder Netzbetrieb), die Weitwinkel-Tauglichkeit und vor allem auch die kurze Auslöseverzögerung. So sollen zwischen der Fokussierbestätigung und der Bildbelichtung laut Ricoh nur 0,003 Sekunden vergehen; die gesamte Auslöseverzögerung gibt Ricoh mit maximal 0,1 Sekunden an. Die Einschaltzeit der Kamera beträgt Ricoh zufolge 0,8 Sekunden. Neben einem (Hybrid-)Autofokussystem bietet die Caplio R1 noch eine Mehrfeldbelichtungsmessung über 256 Messfelder (alternativ zur mittenbetonten Integralmessung und zur Spotmessung) an, ferner einen eingebauten Multifunktionsblitz (der bis auf 13 cm herab keine Überblitz-Effekte produzieren soll) mit zuschaltbarer Rote-Augen-Korrektur und Langzeitsynchronisation, einen erweiterten Lichtempfindlichkeitsstufenbereich (ISO 64/100/200/400/800), einen Film- und Serienbildmodus (letzterer mit wahlweiser Speicherung der ersten oder letzten Bilder einer Serie), zudem zahlreiche Motivprogramme sowie eine Sprachnotiz-Funktion. Eine USB-Schnittstelle und ein Audio/Video-Ausgang sind ebenso vorhanden wie eine manuelle Weißabgleichsfunktion (alternativ zur Weißabgleichsautomatik und zu den üblichen Weißabgleichsvoreinstellungen) und ein LC-Farbbildschirm (1,8"). Für eine gute Bildqualität, lange Akku-/Batterielaufzeiten und kurze Reaktionszeiten sorgt ein maßgeschneiderter Signalprozessor, der bei Ricoh den klangvollen Namen "Smooth Image Engine" trägt. Weitere Einzelheiten zur Ricoh Caplio R1 sind in unserem entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt nachzulesen, das zum Abruf bereit steht.

Ricoh Caplio RZ1 [Foto: Ricoh]
  
  

Ähnlich gut ausgestattet ist die Ricoh Caplio RZ1, die ebenfalls der 4-Megapixel-Klasse angehört und gleichfalls von der "Smooth Image Engine" Gebrauch macht, jedoch auf die "Einschwenkoptik" der R1 verzichtet. Folglich ist das Objektiv der RZ1 auch nicht ganz so zoomstark (35-105 mm entspr. Kleinbild); die Gehäusetiefe ist allerdings mit 25 mm identisch und der (Listen-)Preis der Kamera mit ca. 200 EUR entsprechend niedriger. Ansonsten sind ihre Gemeinsamkeiten mit der Ricoh Caplio R1 zahlreich: Die Größe des internen Speichers, die Makro-Nahgrenze und der oben für die R1 erwähnte Funktions- und Einstellungsumfang sind nahezu identisch. Nur das etwas "nüchternere" Design im Vergleich zur R1, das Kunststoffgehäuse und die fehlende Möglichkeit zur Tonaufnahme unterscheiden die Caplio RZ1 weiter vom Schwestermodell R1 (folglich fällt auch das "Audio" aus dem Audio/Video-Ausgang weg). Entsprechend decken sich auch die digitalkamera.de-Datenblätter zur Ricoh Caplio R1 und RZ1 in vielen Punkten. Wer sich selbst davon überzeugen will, findet unten die direkten Links zu den entsprechenden Datenblättern.

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