Firmware-Duett
Ricoh veröffentlicht neue Firmware für GR Digital und Caplio R5
2006-11-22 Bei Ricoh haben die rastlosen Programmiererlein wieder mal ein paar Sonderschichten geschoben und bescheren diesmal die Caplio-R5- und GR-Digital-Besitzer gleichzeitig mit jeweils einer neuen Firmware-Version für ihre Kamera. Diese können ihr liebstes Werk- bzw. Spielzeug selbst auf den neuesten Stand bringen; während die Firmware mit der Versionsnummer 2.20 die GR Digital um viele neue Einstellmöglichkeiten erweitert, muss sich die Caplio R5 damit begnügen, dass die Firmware 1.53 den Schreibvorgang auf SD-Karten fehlerfreier gestaltet. (Yvan Boeres)
Bei der GR Digital sorgt die neue Firmware mit der Versionsnummer 2.20 zuerst einmal dafür, dass man bei der Aufzeichnung von Rohbilddaten (RAW) mit JPEG-Kopie die Größe für letztere festlegen kann. Zusätzlich zur bisherigen, festen Einstellung von 3.264 x 2.448 Bildpunkten mit geringer Komprimierung (F3264-Modus) stehen einem nach dem Update die zwei weiteren Einstellungen N3264 und N640 zur Auswahl, wo die Bilder bei einer Bildgröße von 3.264 x 2.448 bzw. 640 x 480 Bildpunkten einer "normalen" d. h. mittelstarken Komprimierung unterzogen werden. Ebenfalls durch die Aktualisierung der Kamera-Firmware erweitert werden die Einstellmöglichkeiten bei der Aufnahme von Bildern im klassischen 3:2-Seitenformat. Zu den bisherigen Einstellungen RAW3:2 und F3:2 (Rohbilddaten oder gering komprimierte JPEG-Bilder mit einer Bildgröße von 3.264 x 2.176 Bildpunkten) gesellt sich nach dem Update die zusätzliche Einstellung N3:2 bei der die Bildgröße auf 3.260 x 2.176 Bildpunkte festgelegt ist und die Komprimierung normal/mittelstark ausfällt. Zu guter Letzt bewirkt die neue Firmware noch, dass man bei Belichtungsreihen mit der so genannten Auto-Bracket-Funktion Belichtungsabstände von einer halben Blende (wie bisher) oder einer Drittelblende (als Neuheit) auswählen kann; "ganz nebenbei" soll durch das Update auch die Geschwindigkeit und die Präzision des Autofokus bei Nahaufnahmen verbessert werden.
Vergleichsweise bescheiden fallen die Neuerungen bzw. Verbesserungen für die Caplio R5 aus. Hier bringt die Firmware in der Version 1.53 lediglich Verbesserungen beim Schreibvorgang auf SD-Karten mit sich; angesichts der Tatsache, dass die schon das dritte Firmware-Update in zwei Monaten für die R5 ist, dürfte die Enttäuschung darüber nicht zu groß ausfallen.
Die neue Firmware eigenhändig aufzuspielen, gestaltet sich in beiden Fällen (sowohl bei der GR Digital als auch bei der Caplio R5) relativ einfach. Nachdem man die für seine Kamera und für sein Betriebssystem passende Update-Datei von der unten angegebenen Seite (siehe weiterführende Links) herunter geladen hat und u. U. noch die (englischsprachigen) Informationen zum Update zur Kenntnis genommen hat, genügt es, die eigentliche Firmware-Datei durch einen Doppelklick auf das – mikrowellenherdförmige – Programmsymbol zu entpacken. Dabei wird ein neuer Ordner angelegt, in dem man dann die neue Firmware findet. Die entsprechenden Kerndateien (rlaunch3 und rlaunch7 bei der Caplio R5 bzw. qrflect3 und qrflect7 bei der GR Digital) kopiert man dann am besten mittels eines Kartenlaufwerks in das Hauptverzeichnis einer, vorzugsweise zuvor formatierten, Speicherkarte; alternativ kann man auch die Kamera über das USB-Kabel mit dem Rechner verbinden und die Datei FirmUpdate.exe ausführen, die dasselbe bezweckt. Die so "präparierte" Speicherkarte steckt man dann in die Kamera ein, setzt diese über den/das entsprechende(n) Schalter/Einstellrad in den Videoaufnahme-Modus und schaltet die Kamera mit einer speziellen Tastenkombination ein. Bei der GR Digital muss man dafür die Blitz-Taste (Steuertaste nach oben), die obere Zoom-Taste sowie die Wiedergabe-Taste beim Einschalten der Kamera gleichzeitig gedrückt halten, während es bei der Caplio R5 die Mode-Taste (Steuertaste nach oben) und die Wiedergabe-Taste sind, die zusammen mit dem Einschaltknopf betätigt werden müssen.
Hat man seine Finger erfolgreich verrenkt, erscheint eine Meldung auf dem LCD-Bildschirm, die dazu auffordert, den Start des Update-Vorgangs zu bestätigen. Diese Frage beantwortet man mit "Yes". Daraufhin meldet die Kamera zuerst, dass sie die neue Firmware überprüft. Hat die Kamera nichts zu beanstanden, geht der eigentliche Update-Vorgang los. Der Vorgang darf keinesfalls unterbrochen werden; die Kamera signalisiert schon, wenn das Update zu Ende ist. Wie immer sei darauf hingewiesen, dass das Update in Eigenregie ausschließlich auf eigene Verantwortung erfolgt – auch unter Einhaltung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen (Update nur im Netzbetrieb oder mit voll geladenem Akku). Eine Unterbrechung der Stromversorgung, z. B. wegen eines erschöpften Akkus/Batterien, kann im schlimmsten Fall zu einem Totalausfall der Kamera führen, bei dem dann nur noch der Kundenservice des Herstellers als letzte Hoffnung für eine schnelle Kameragenesung bleibt. Wem die ganze Sache zu heikel ist und sich nicht traut, diese – nicht ganz risikofreie – Operation selbst durchzuführen, sollte die Firmware nur bei wirklichem Bedarf wechseln oder das Update von einem Händler bzw. von einer Ricoh-Servicestelle vornehmen lassen.