Hart im Nehmen

Robuste Ricoh G700 für den Berufseinsatz

2010-08-24 Ricoh pflegt mit der G700 seine Serie an robusten Digitalkamera für den harten Berufseinsatz. Anders als bei den wasserdichten ultrakompakten Digitalkameras anderer Hersteller ist die Ricoh für die Bedienung mit großen Händen oder sogar Handschuhen ausgelegt. Dabei übersteht die G700 nicht nur nach "MIL Standard 810F" des US-Verteidigungsministeriums Falltests aus 2 m Höhe auf 26 unterschiedlichen Flächen, sondern ist auch nach JIS/IEC-Schutzgrad 8 wasserdicht, d. h. man kann 2 Stunden lang etwa 5 m tief damit tauchen.  (Benjamin Kirchheim)

Die Staubdichtigkeit ist nach JIS/IEC-Standard 6 gewährleistet, der Betriebstemperaturbereich geht von -10 °C bis +40 °C und die G700 ist gegenüber chemischen Stoffen beständig, so dass sie nicht nur mit Wasser abgewaschen, sondern auch mit Ethanol oder Hypochlorsäure desinfiziert werden kann, wie es in medizinischen und kosmetischen Bereichen nötig ist. Für den beruflichen Einsatz in speziellen Umgebungen sprechen auch die Motivprogramme, die nicht etwa Porträt, Landschaft und Blumen, sondern Feuerbekämpfung, hohe Empfindlichkeit, Perspektive-Entzerrung, Text und Zoom-Makro umfassen.

Der CCD-Bildsensor löst 12 Megapixel auf und das optische 5fach-Zoom reicht von 28-140 mm (KB), dem allerdings ein optischer Bildstabilisator fehlt. Das Objektiv nutzt dabei ein Prisma, um den Strahlengang ähnlich einem Periskop im Inneren um 90° seitlich umzulenken, wodurch die Konstruktion ohne ausfahrende Objektivelemente ermöglicht wird. Über das 37mm-Filtergewinde lässt sich Zubehör anschließen, z. B. bietet Ricoh einen 0,8fach-Weitwinkelkonverter DW-5 an, mit dem die G700 eine Brennweite von 22 mm (KB) erreicht. Auch dieser ist robust, so dass die Kamera mit Weitwinkelkonverter Falltests immerhin noch aus 1,5 m Höhe überstanden hat. In der Makrofunktion kann man sich dem Motiv bis auf 1 cm (Weitwinkel oder Zoom-Makro mit 33 mm entspr. Kleinbild) oder 15 cm (Tele) nähern – ab Objektivvorderkante versteht sich.

Die ISO-Empfindlichkeit reicht bis ISO 3.200, was bei Blitznutzung eine Reichweite von 10 m (Weitwinkel) bzw. 6,2 m (Tele) bedeutet, denn die Lichtstärke nimmt von F3,5 im Weitwinkel auf F5,5 im Tele ab. Über einen Mittenkontakt-Standardblitzschuh lässt sich ein externes Blitzgerät anschließen, dessen Leistung allerdings nicht per TTL-Messung von der Kamera geregelt wird. Auch der Bildschirm kann sich mit 3" Diagonale (7,6 cm) und feinen 920.000 Bildpunkten Auflösung sehen lassen. Dank Sensor wird die Helligkeit des Bildschirms automatisch an das Umgebungslicht angepasst. Außerdem nützlich ist die elektronische Ausrichtanzeige, damit die Fotos auch gerade aufgenommen werden. Videos werden maximal in HD-Auflösung (720p) aufgezeichnet.

Die Ricoh G700 ist nicht nur äußerst hart im Nehmen, sondern bietet auch einige Sicherheitsfeatures. So werden die WORM-Speicherkarten von SanDisk unterstützt (siehe weiterführende Links), und die Kamerabedienung lässt sich auf bestimmte Funktionen einschränken, so dass bspw. die Bildwiedergabe gesperrt ist oder andere Kameraeinstellungen gesperrt werden. Zudem lässt sich über die mitgelieferte Software EC1 feststellen, ob die Bilder nachträglich digital manipuliert wurden, sofern die entsprechende Sicherungsfunktion in der Kamera aktiviert ist. Nützlich ist auch die Memo-Funktion, über die sich Bilder mit zusätzlichen Notizen versehen lassen. Dabei kann die Kamera sogar ein- und zweidimensionale Barcodes (auch QR-Codes genannt) lesen und als Memo zum Bild speichern. Die Mitgelieferte Software wiederum ist in der Lage, die Bilder automatisch nachträglich nach bestimmten Kriterien der Memos umzubenennen.

Trotz ihrer Robustheit ist die G700 mit 118,8 x 71 x 41 mm und 280 g Leergewicht relativ kompakt und leicht. Zur Stromversorgung dient der mitgelieferte Li-Ion-Akku, der für 360 Fotos pro Aufladung (nach CIPA-Prüfstandard) reichen soll. Zur Not kann sie aber auch mit zwei AAA-Microzellen betrieben werden, die für etwa 40 Aufnahmen (ebenfalls gem. CIPA) reichen. Die G700 soll ab September 2010 lieferbar sein, einen Preis nannte Ricoh noch nicht (das Vorgängermodell G600 kostete etwa 500 EUR).

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