GX-1S-"Eskorte"

Samsung GX-1L und Digimax-Modelle i6/S500/S600/S800 vorgestellt

2006-01-18 Nicht eine, sondern gleich zwei neue digitale Spiegelreflexkameras hat Samsung letztendlich vorzustellen gehabt. Um ein paar Stunden versetzt hat der koreanische Kamerahersteller nach der GX-1S das Schwestermodell GX-1L angekündigt. Begleitet wird sie von vier neuen Kompaktdigitalkameras, die dem amerikanischen Publikum schon vorletzte Woche auf der Unterhaltungselektronik-Messe CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas gezeigt wurden. Dies sind die Digimax-Modelle i6 (PMP), S500, S600 und S800.  (Yvan Boeres)

Samsung GX-1L [Foto: Samsung]Während die gestern von uns präsentierte Samsung GX-1S (siehe entsprechende digitalkamera.de-Meldung unter den weiterführenden Links) praktisch identisch mit der *istDS2 des Kooperationspartners Pentax, hat die GX-1L schon etwas mehr "Persönlichkeit". So sind zwar auch hier das Aussehen und die technischen Daten weitgehend mit dem Pentax-Pendant ähnlich, doch es gibt zwei nicht ganz unwichtige Details in denen sich die GX-1L von der *istDS2 bzw. vom Schwestermodell GX-1S unterscheidet: die Zahl der AF-Messfelder und der Sucher. Während das Autofokus-System der digitalen Spiegelreflexkameras von Pentax je nach Kameramodell entweder 3 (*istDL) oder 11 (*istD, *istDS, *istDS2) Messfelder besitzt, kommt der AF der GX-1L mit 5 Messfeldern daher. Es ist davon auszugehen, dass die GX-1L dasselbe AF-Modul wie die GX-1S und die baugleiche Pentax *istDS2 verwendet, aber dass ein Teil der Messfelder "abgeschaltet" wurde.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal besitzt die Samsung GX-1L in Form eines leicht modifizierten Suchers. Die Bildfeldabdeckung von 96 Prozent und die 0,85-fache Sucherbildvergrößerung findet man bei keiner anderen Samsung- oder Pentax-DSLR wieder, so dass die GX-1L auch hier Mut zur Eigenständigkeit zeigt. Ansonsten konnten wir beim Vergleich der technischen Daten keine weiteren, nennenswerten Unterschiede zwischen der GX-1L, der GX-1S und den Pentax-Kameras finden. Demnach ist die GX-1L ebenfalls eine besonders kompakte und leichte digitale Spiegelreflexkamera der 6-Megapixel-Klasse mit 2,5"-Farb-LCD, Steckplatz für SD-Karten, USB-2.0-Highspeedschnittstelle, konventioneller Stromversorgung (d. h. mit vier Standard-AA/Mignon-Zellen bzw. zwei CR-V3-Lithium-Einwegzellen), Lichtempfindlichkeitsstufenbereich bis ISO 3.200, Hochgeschwindigkeitsverschluss (bis 1/4.000 s) und schnellem Serienbildmodus (2,8 Bilder/s). Weitere Gemeinsamkeiten gibt es u. a. bei der Belichtungsmessung (16-Feld-Matrixmessung, mittenbetonte Integralmessung, mit AF-Feld verknüpfbare Spot-Messung), der Belichtungssteuerung (P/S/A/M + Vollautomatik + Motivprogramme), dem eingebauten Miniaturblitz (LZ 15,6), dem Wechselobjektivanschluss (Pentax KAF/KAF2/KA/K), dem TTL-Blitzsystem, dem verwendeten RAW-Format und der Sensorgröße (23,5 x 15,7 mm für einen 1,55-fachen Brennweitenverlängerungsfaktor bzw. Bildwinkelverkleinerungsfaktor). Die Samsung GX-1L für die es selbstverständlich ein eigenes digitalkamera.de-Datenblatt gibt, ist mit einem offiziellen Listenpreis von knapp 700 EUR (inkl. Set-Objektiv Schneider D-Xenon 18-55mm F3,5-5,6) rund 100 EUR günstiger als das Schwestermodell GX-1S in ähnlicher Konfiguration. Die Markteinführung der Kamera findet im April (2006) statt.

Samsung Digimax i6 [Foto: Samsung]Anlässlich der CES hatten wir schon das ausführliche digitalkamera.de-Datenblatt zu einer weiteren Samsung-Neuheit veröffentlicht (siehe entsprechende digitalkamera.de-Meldung unter den weiterführenden Links). Mit der Digimax i6 PMP präsentiert Samsung die weltweit erste Ultrakompaktkamera mit so genannter PMP-Funktion. Das Kürzel PMP steht für "Portable Media Player" und deutet darauf hin, dass die Kamera nicht nur – wie manch andere Kompaktdigitalkameras – Sprachnotizen (max. 10 s pro Bild) aufzeichnen und als Diktiergerät eingesetzt werden (Aufnahmezeit von max. 1 h) kann, sondern neben ihrer Funktion als digitale Fotokamera noch Musik im MP3-Format und Videos bzw. Filme im MPEG-4-Format aufnehmen und/oder abspielen kann. Mit der mitgelieferten Samsung-Software Digimax Converter SW können Filme (sofern der Speicher reicht und sie nicht kopiergeschützt sind) ins richtige Format umgewandelt werden; der 2,5" bzw. 6,35 cm breite LC-Farbbildschirm (mit 230.000 Bildpunkten) der Digimax i6 fällt groß genug aus, um die Filme nicht mit einer Lupe ansehen zu müssen.

Die Digimax i6 PMP ist nur 1,85 cm "dick" und integriert neben 45 MByte an fest eingebautem Speicher (über SD/MMC-Karten erweiterbar) eine 3-fach-Zoomoptik in Periskopbauweise (entspr. 39-117 mm/F3,5-4,5 bei Kleinbild). Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen und Funktionen der 6-Megapixel-Kamera gehören u. a. ein extra Belichtungsprogramm gegen Verwacklungen (Advanced Shake Reduction bzw. ASR), eine Automakro- und Supermakro-Funktion (automatische Umschaltung des Scharfstellbereiches bzw. Umstellung auf eine Naheinstellgrenze von bis zu 1 cm), die elektronische Erkennung und Retusche roter Augen, ein hoch auflösender (max. 640 x 480 Bildpunkte bei einer Bildwiederholrate von bis zu 30 B./s) und zeitlich unbegrenzter Videomodus mit Tonaufnahme und elektronischer Bildstabilisierung, 10 Motivprogramme (davon ein Dokumentaufnahme-Modus für die nachträgliche Texterkennung mit der mitgelieferten Digimax-Reader-Software), zahlreiche (Vor-)Einstellungen für Belichtung und Weißabgleich, eine PictBridge-kompatible USB-2.0-Schnittstelle (nicht weiter spezifiziert), ein integrierter Multifunktionsblitz, digitale Effektfilter und Bildparametereinstellungen sowie eine Diaschau-Funktion mit wählbarer Hintergrundmusik (im MP3-Format). Die Stromversorgung erfolgt über ein, den kompakten Kameramassen entsprechend flacher, Lithiumionenakku vom Typ SLB-0837 (3,7 V bei 860 mAh); als optionales Zubehör erhältlich ist eine Samsung Digimax S800 [Foto: Samsung]kleine Docking-Station, die den Bilddatentransfer und das Aufladen des Akkus bequemer gestaltet. Die Samsung Digimax i6 PMP kommt im März (2006) zu einem offiziellen Listenpreis von rund 350 EUR in den Handel.

Das neue Einsteigersegment in der Digimax-Produktfamilie repräsentieren die – sich praktisch nur von der Auflösung unterscheidenden – Kompaktdigitalkameramodelle S500 (5 Megapixel), S600 (6 Megapixel) und S800 (8,1 Megapixel). Alle drei Kameras steuern eine 3-fach-Zoomoptik (35-105 mm entspr. KB) an, die über ein Autofokus-System scharf gestellt wird. Dank Automakro-Funktion erfolgt die Umstellung vom Normal- in den Nahbereich automatisch; im Supermakro-Modus geht die Naheinstellgrenze (d. h. der Mindestabstand zum Motiv) bis auf 4 cm (S800) bzw. 5 cm (S500, S600) herunter. Gemeinsame Merkmale gibt es u. a. noch in Form eines 2,4" (= 6,1 cm) großen LC-Farbbildschirms mit 112.000 Bildpunkten, einer Belichtungsreihenfunktion, 10 Motivprogrammen, einer manuellen Belichtungssteuerung (als Alternative zu den Belichtungsautomatiken), eines integrierten Miniaturblitzes, einer Sprachnotiz- und Diktiergerätfunktion (10 s pro Bild oder 1 h), einer eigenen Taste zum direkten Zugriff auf die eingebauten digitalen Effektfilter (Sepia, S/W, RGB, Fotorahmen, Bildmontage usw.), schnellen Reaktionszeiten (laut Samsung), eines eingebauten 20-MByte-Speichers (über SD/MMC-Karten erweiterbar), der Stromversorgung über 2 handelsübliche AA/Mignon-Zellen sowie einer PictBridge-kompatiblen USB-2.0-Fullspeed-Schnittstelle. Die – auf Wunsch elektronisch stabilisierte – Filmaufnahme erfolgt bei der S500, S600 und S800 in theoretisch unbegrenzter LänSamsung Digimax S500  [Foto: Samsung]ge (maßgebend ist die verbleibende/verfügbare Speicherkapazität) und mit Ton bei einer Maximalauflösung von 640 x 480 Bildpunkten (Bildwiederholrate von 30 Bilder/s); die S800 komprimiert die Filme sogar in MPEG4-Qualität.

Aufgrund des unterschiedlich großen CCD-Sensors (1/2,5" bei der S500 und S600 vs. 1/1,8" bei der S800) sowie der größeren Auflösungsreserven der S800 fällt die Stärke des Digitalzooms bei der S800 etwas stärker als bei den beiden anderen Modellen aus (10-fach statt 5-fach), während die Lichtstärke im Telebereich von F4,9 (S500, S600) auf F5,1 (S800) fällt. Natürlich unterscheiden sich die drei Digimax-Modelle der "S-Klasse" auch im Preis, sie kosten jeweils knapp 200 EUR (S500), 250 EUR (S600) und 350 EUR (S800). Die Kameras werden ab Februar (S500 und S600) beziehungsweise März (S800) in den Farben Silber und (evtl. etwas später) Schwarz erhältlich sein. Weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung des Trios gibt es wie gewohnt in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern nachzulesen.

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