Nix Winterschlaf

Samsung feuert neue Kameramodelle L74 Wide, i7 und NV11 ab

2007-01-30 Aufgrund der relativ milden Temperaturen für diese Jahreszeit (dem Klimawandel sei "Dank") haben einige Tierchen dieses Jahr mal kurzerhand ihren Winterschlaf abgesagt. Ob es auch etwas mit dem Wetter zu tun hat, ist unwahrscheinlich, aber die zwischen Anfang Januar und Ende Februar bis Anfang März bzw. zwischen CES und PMA eigentlich ruhige Zeit ist in den zurück liegenden Tagen alles andere als ereignislos gewesen. Heute war Samsung an der Reihe, eine weitere Ladung Kompaktdigitalkameras abzufeuern: die L74 Wide, die i7 und die NV11.  (Yvan Boeres)

Samsung NV11 [Foto: Samsung]Auch wenn die NV11 vom Aussehen und von der Modellnummer her wie eine schlichte Modellpflege der von digitalkamera.de getesteten NV10 (siehe weiterführende Links) aussieht, hat sich Samsung hier nicht – wie so mancher Konkurrent – darauf beschränkt, ihr einen größeren LC-Bildschirm oder einen höher auflösenderen Sensor zu verpassen. Vielmehr scheint die NV11 ein Schwestermodell der NV10 mit zoomstärkerem Objektiv, größerem Bildschirm, höherer Maximalempfindlichkeit (entspr. ISO 1.600), neuen Einstellungen (u. a. einer Zeit- und Blendenautomatik), leistungsstärkerem Akku, zusätzlichem Motivprogramm für das Abfotografieren von Visitenkarten und neuen Technologien (Gesichtserkennung, Rot-Augen-Entfernung) zu sein. Geblieben ist das charakteristische Design, das einzigartige und pfiffige Bedienkonzept (die Bedienung erfolgt gestenartig mit streichenden Fingerbewegungen über eine horizontale und vertikale Reihe berührungs- und druckempfindlicher Tasten) sowie der 10,1-Megapixel-Sensor im 1/1,8"-Formfaktor. Die "neue" Fünffachzoom-Optik (die von den Eckdaten her stark an das Objektiv der Digimax L85 erinnert) der NV11 deckt einen Brennweitenbereich von umgerechnet 38 bis 190 Millimeter bei einer proportional ansteigenden Lichtstärke von F2,8 (am Weitwinkel-Ende) bis F4,4 (am Tele-Ende) ab und will aus dem Hause Schneider aus Kreuznach kommen. Die Scharfstellung erfolgt wie bei der NV10 über einen Mehrpunkt-Autofokus (zur Erfassung von Motiven, die sich außerhalb der Bildmitte befinden) mit automatischer Umschaltung zwischen Normal- und Nahbereich (Automakro-Funktion); neu hinzugekommen ist ein Super-Makro-Modus mit einer Nahgrenze von nur 1 cm (wohl zur Kompensierung des etwas größeren Mindestabstands im normalen Makromodus) und ein manueller Fokussiermodus. Unterstützt wird die Scharfstellung – wie auch die Belichtung – durch einen neuen Gesichtserkennungs-Algorithmus. Was die Belichtung betrifft, gesellen sich zur Programmautomatik (P) und zur manuellen Belichtungssteuerung (M) eine Zeitautomatik mit Blendenvorwahl (A) sowie eine Blendenautomatik mit Verschlusszeiten-Vorwahl (S) hinzu. Mit der NV11 traut sich Samsung an ein Lichtempfindlichkeitsstufenäquivalent von ISO 1.600 heran; bei der NV10 ging die Signalverstärkung "nur" bis entsprechend ISO 1.000 hoch. Dadurch steigt auch die Blitzreichweite bei automatischer ISO-Einstellung leicht an, wobei der Blitz nun zirka eine Sekunde länger braucht, um aufzuladen, und vom Blitz verursachte rote Augen werden neuerdings elektronisch erkannt und von der Kamera selbständig retuschiert. Eine weitere Neuerung gibt es in Form eines speziellen Motivprogramms namens "Biz" (englische Kurzfassung von "Business"). In diesem, für Geschäftsleute gedachten Programm nimmt die NV11 die zum Abfotografieren von Visitenkarten optimalen Einstellungen vor; die mitgelieferte Software Samsung Biz Reader wandelt die Visitenkarten-Fotos dann per Texterkennung in Kontaktdaten für die Adress-Datenbank zu Hause oder im Büro um. Unverändert bleibt die Größe des eingebauten Speichers (20 MBytes). Dafür ist die NV11 jetzt offiziell mit SDHC- und MMC-Plus-Karten (dem schnelleren und kapazitätsstärkeren Ableger der SecureDigital- bzw. MultiMedia-Card) kompatibel. Zu den weiteren Änderungen und Neuerungen (im Vergleich zur NV10) gehören u. a. noch ein größerer LC-Monitor (2,7" bei gleicher Auflösung von 230.000 Bildpunkten), ein zweiter Speicherplatz für den manuellen Weißabgleich (Custom 2), eine längere Aufnahmezeit im Diktiergerät-Modus (10 Std. statt 1 Std.), ein leistungsstärkerer Akku (1.100 mAh) vom Typ SLB-1137D und ganz leicht üppigere Gehäusemaße (106,6 x 64,2 x 21,9 mm bei einem Nettogewicht von 195,3 g), während andere Eigenschaften wie z. B. der ASR-Modus (dieser Doppelbelichtungs-"Trick" gegen Verwacklungen wird im NV10-Test ausführlicher erklärt) oder die MPEG-4-Videoaufnahme mit Ton und ohne feste Zeitbegrenzung (max. 640 x 480 Pixel) vom Schwestermodell mit übernommen wurden. Die neue Samsung NV11, deren technische Daten und weitere Spezifikationen wir im digitalkamera.de-Datenblatt (siehe weiterführende Links) zusammengefasst haben, soll in den nächsten Monaten (Frühjahr 2007) mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 400 EUR in den Handel kommen.

Samsung LV74 Wide [Foto: Samsung]Noch aparter ist die neue L74 Wide. Sie ist noch am engsten mit ihren Schwestermodellen L70 und L73 verwandt, doch die Liste der Unterschiede und Eigenarten ist lang genug, sodass man sie als eigenständiges Modell ansehen kann. Wie das Anhängsel "Wide" es im Produktnamen schon andeutet, ist die L74 Wide mit einem Weitwinkelzoom ausgestattet. Die 3,6-fach-Zoomoptik deckt einen Brennweitenbereich von umgerechnet 28 bis 100 mm (bei einer variablen Lichtstärke von F2,8 bis F5,8) ab; das sich als Samsung-Fabrikat identifizierende Objektiv soll dank einer speziellen SMCC-Mehrschichtenvergütung (Samsung Mega Concentrated Coating) Reflexe effizient verhindern und beste Kontraste im Bild produzieren, während asphärische Linsenelemente ebenfalls hohe optische Abbildungsleistungen gewähren sollen. Auch hier ist die 7,2-Megapixel-Kamera in der Lage, mittels Gesichtserkennungs-Technologie gezielt auf Gesichter scharf zu stellen und die Belichtung auch entsprechend zu gewichten. Ein Multipunkt-AF mit Makro- und Automakro-Funktion (ab 5 cm Entfernung) ist ebenfalls mit von der Partie; der eingebaute Miniaturblitz der L74 Wide kann in einem Entfernungsbereich von bis zu 5 Metern (je nach Objektivstellung und eingestelltem Lichtempfindlichkeitsstufenäquivalent) eingesetzt werden und lädt innerhalb von ca. 5,5 s auf. Bei der Belichtung hat man die Wahl zwischen drei Messverfahren (Matrix/Mehrfeld, mittebetont Integral, Spot-/Punktmessung), manuellen und automatischen Lichtempfindlichkeitsstufen (bis zu ISO 1.600), einer Belichtungskorrektur- und Belichtungsreihen-Funktion und dem ASR-"Verwacklungsschutz". Im Wise-Shot-Modus macht die L74 Wide gar zwei Aufnahmen (einmal mit ASR und einmal mit Blitz) gleichzeitig bzw. unmittelbar hintereinander, so dass man das Bild auswählen kann, das einem am besten gefällt. Sonst kann die Kamera u. a. noch rote Augen automatisch erkennen und retuschieren, beliebig lange (d. h. bis zur Erschöpfung der zur Verfügung gestellten Speicherkapazität) Videos bei bis zu 800 x 600 Pixeln (20 Bilder/s) samt Ton im AVI-Format und mit MPEG-4-Kompression aufzeichnen, während des Filmens auch optisch zoomen, als Diktiergerät dienen, kurze Sprachnotizen (max. 10 s) aufnehmen sowie Dia-Shows mit einer Vielzahl an Spezial-/Überblendeffekten und mit auswählbarer Hintergrundmusik erzeugen; zu den weiteren Funktionen der L74 Wide gehören sonst noch z. B. diverse Effektfilter und Bildspielereien (Farb-Masken, Rahmeneffekte, Bildmontagen usw.), zahlreiche Motivprogramme (Café, Food, Kinder usw.), einige Bildparameter-Einstellungen (Farbsättigung, Farbbalance, Scharfzeichnung), ein bis zu zwölffaches Wiedergabezoom (Lupenfunktion), ein Zeit-/Datumstempel und eine Reihe von Weißabgleich-Einstellungen (Automatik, Voreinstellungen, Benutzerdefiniert). Zwei Ausstattungsmerkmale fallen bei der L74 Wide besonders auf. So kommt sie – im Gegensatz zur L73 – ohne Smart-Touch-Interface daher, verfügt aber über einen großzügig dimensionierten 7,2cm-Bildschirm mit berührungsempfindlicher Oberfläche (3"-Touch-Screen mit 230.000 Bildpunkten). Die zweite Besonderheit betrifft die Größe des eingebauten Speichers. Bei Samsung ist man sich zwar nicht einig, ob die Kamera nun 450 MBytes (laut Samsung Deutschland) oder 512 MBytes (laut Samsung USA) an internem Speicher besitzt, aber in jedem Fall ist die L74 Wide die erste Digitalkamera mit anständig großem Bordspeicher. Der kann nachträglich noch über SD/SDHC- und MMC/MMC-Plus-Karten aufgerüstet werden; weitere Verbindungen zur Außenwelt besitzt die mit Außenmaßen von 104,5 x 61,8 x 21,8 mm kompakte und 174,2 g leichte (Nettogewicht) L74 Wide in Form einer Kombination aus PictBridge-kompatibler USB-2.0-Schnittstelle (nicht weiter spezifiziert) und Netzeingang (der 1.100mAh-Lithiumionenakku vom Typ SLB-1137D kann z. B. unterwegs über den USB-Port eines Notebooks o. ä. aufgeladen werden) sowie eines Audio/Video-Ausgangs (PAL/NTSC). Die neue Samsung L74 Wide, deren technische Daten und weitere Spezifikationen wir auch im üblichen digitalkamera.de-Datenblatt (siehe weiterführende Links) zusammengefasst haben, soll in den nächsten Monaten (Frühjahr 2007) mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 300 EUR in den Handel kommen.

Samsung i7 [Foto: Samsung]Ähnlich stark überarbeitet übernimmt die neue i7 die Silhouette und die Grundeigenschaften der knapp ein Jahr alten Digimax i6. Das Besondere an dieser Kamera war schon damals ihre Berufung als Portable Media Player (kurz: PMP). So eignet sich auch die i7 wieder zum Fotografieren, Aufzeichnen von Videos, Aufnehmen von Sprache (in ihrer Funktion als Diktiergerät oder zum Anhängen kurzer Sprachnotizen an Bilder) und Abspielen von Filmen und Musik. Der i7 sind selbstverständlich wieder die neuesten Technologien bzw. Errungenschaften wie z. B. die gesichtserkennungsunterstützte Fokussierung und Belichtung, die elektronische Erkennung und Retusche roter Augen, die Unterstützung von SDHC- und MMC-Plus-Karten (zusätzlich zu den klassischen SD- und MMC-Karten), der Multipunkt-Autofokus mit Automakro- und Supermakro-Funktion, der ASR-Modus oder noch die Wise-Shot-Funktion (siehe vorigen Meldungs-Abschnitt) "eingepflanzt" worden. Ganz ausgefallen ist hingegen der berührungsempfindliche 7,2cm-Bildschirm (3"-Touch-Screen mit 230.000 Bildpunkten) des hemdtaschentauglichen Edelminis (100,5 x 60,4 x 22,2 mm bei einem Nettogewicht von 186 g), der – und das ist die eigentliche Besonderheit der i7 – sich um die eigene Achse drehen kann; wortwörtlich im Handumdrehen lässt sich der mit dem 16:9-Breitbildformat kompatible Bildschirm zum Hochformat-Monitor für Porträt-Aufnahmen oder z. B. zum Wiedergeben hochkant aufgenommener Fotos/Filme verwandeln. Speziell für Globetrotter dürfte die neue Reiseführer-Funktion der i7 sein (die es in ähnlicher Form auch bei der L74 Wide geben soll). Auf Knopfdruck lassen sich verschiedene Länderinformationen aufrufen, wobei man sich bei Samsung nicht einig ist, ob die Länderdaten nun 2.600, über 4.000 oder 4.500 Regionen aus 30 Herren Ländern abdecken. Bei Bedarf sollen sich noch weitere Reiseinfos zu anderen Ländern aus dem Internet herunterladen lassen; für Lektüre auf der Reiseroute bzw. auf dem Flug ist auch gesorgt, da die i7 in der Lage ist, lange Text-Dateien (im .txt-Format) mit bis zu 99.999 Seiten anzuzeigen. Was bietet die 7,2-Megapixel-Kamera sonst noch Neues oder Außergewöhnliches? Da wäre zunächst einmal der üppige interne Speicher (die offiziellen Angaben schwanken zwischen 450 und 512 MByte), aber auch die MPEG-4-Videoaufnahme in SVGA-Auflösung (800 x 592 Pixel bei 20 Bildern/s) mit Ton und ohne feste Begrenzung der Aufnahmezeit, das angeblich neu entwickelte und auf höchste Abbildungsleistungen getrimmte Objektiv (38-114 mm/F3,5-4,5 entspr. KB) sowie die Musik/Ton-Wiedergabe mit SRS-WOW-HD-Technologie (digitale Tonaufbereitung inkl. 3D-Raumklang). Die i7 kann u. a. noch die Signalverstärkung auf ein Lichtempfindlichkeitsstufenäquivalent von ISO 1.600 erhöhen, das Datum und/oder die Zeit auf die Bilder stempeln, etliche gebrauchsfertige Voreinstellungen für die gängige und ausgefallenere Aufnahmesituationen vorweisen (z. B. Café, Food, Kinder usw.), Bilder auf Wunsch verfremden (Effektfilter, Montage-Funktion, Rahmen und weitere Spielereien) und mit einer Akkuladung (SLB-1137C-Lithiumionenakku mit 3,7 V bei 1.100 mAh) "viele Hundert Fotos" (Wortlaut: Samsung) aufnehmen. Weitere Infos zu Technik, Funktion und Ausstattung des kleinen Multitalents finden interessierte Leser im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt. Die Samsung i7 kommt im Frühjahr (2007) zu einem offiziellen Listenpreis von rund 400 EUR (UVP) auf den Markt.

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