Von Einsteiger bis Technikriese
Samsung kündigt ES20, ES60, ST500, ST550 und ST1000 an
2009-08-13 Sowohl für Einsteiger als auch für anspruchsvollere Benutzer, die gerne mehr Geld für die neueste Technologie ausgeben, bringt Samsung zur IFA 2009 fünf neue Digitalkameras auf den Markt. Die ES20 und ES60 bieten mit 10 bzw. 12 Megapixeln und 4fachem bzw. 3fachem optischem Zoom und Automatikfunktionen eine solide Ausstattung für Einsteiger mit. Die ST500 und ST550 hingegen haben als erste Kameras einen Frontbildschirm mit an Bord, der nicht nur als Sucheranzeige für Selbstporträts dient. Sie bieten darüber hinaus 12 Megapixel Auflösung, ein optisches 4,6fach-Weitwinkelzoom ab 27 mm entspr. Kleinbild und Touchscreen. Die ST1000 hat auch einen solchen, sogar mit über 1,1 Millionen Bildpunkten Auflösung. Doch die Designkamera hat vor allem technisch viel drauf: GPS, Bluetooth und WLAN sind vorhanden – und dank DLNA landen die Bilder fast wie von selbst auf dem Fernseher. (Benjamin Kirchheim)
Bei der DLNA (Digital Living Network Alliance) handelt es sich um eine herstellerübergreifende Industrievereinigung. Um die Vernetzung verschiedener Geräte zu vereinfachen, haben sich viele Hersteller, darunter auch Samsung, zusammengetan, und gemeinsam den neuen DLNA-Standard entwickelt. Die Zertifizierung erfolgt durch die Organisation. Die ST1000 nutzt dabei WLAN als Vernetzung, um Bilder beispielsweise direkt auf einen DLNA-fähigen Fernseher zu schicken. Alternativ kann das aber auch wie gewohnt über ein HDMI-Kabel erfolgen, wobei die Kamera dann von einem Anynet-fähigen Samsung-Fernseher per Fernbedienung gesteuert werden kann.
Per Bluetooth oder WLAN kann die ST1000 aber auch Bilder direkt an einen PC oder ins Internet schicken, eine Fernsteuerung der Kamera vom Computer aus ist hingegen leider nicht vorgesehen. Ebenfalls neu in einer Samsung ist das eingebaute GPS, womit die Positionsdaten der Bilder gleich bei der Aufnahme gespeichert werden können. Das ist nicht nur für die mögliche Darstellung auf einer Karte interessant, sondern auch für die Bildverwaltung. Das Auffinden von Bildern in einem bestimmten Umkreis oder auch am selben Ort (nach automatisch zugeordnetem Ortsnamen) ist so problemlos möglich.
Fotografisch ist die ST1000 hingegen eher weniger ambitioniert. Sie hat einen 1/2,3" kleinen CCD mit 12 Megapixeln Auflösung sowie ein innen liegendes optisches 5fach-Zoom mit Bildstabilisator. Die Brennweite reicht von umgerechnet 35-175 mm, die Lichtstärke ist mit F3,6 im Weitwinkel und F4,8 bei Tele eher schwach. Es handelt sich eben vielmehr um eine Designkamera. Durch das innen liegende Zoomobjektiv in Periskopbauform fährt das Objektiv nicht aus und die Kamera bleibt immer 19 mm flach. Auf der Rückseite befinden sich auch keine Bedienknöpfe, sondern ein 3,5" (8,9 cm) großer TFT-Bildschirm. Er ist berührungsempfindlich, wodurch man die Kamera mit dem Finger direkt auf dem Bildschirm bedienen kann. Die Auflösung ist mit 1,152 Millionen Bildpunkten atemberaubend. Sie entspricht 800x480 Pixeln, also hVGA. Das ist man allenfalls von Smartphones gewöhnt.
Die Belichtungssteuerung erfolgt über Motivprogramme (mit Szenenerkennung) oder alternativ halb- bzw. vollmanuell (PASM). Auch eine Gesichtserkennung, Gesichtswiedererkennung, Lächelerkennung und Blinzelerkennung sind mit an Bord. Neben Fotos kann die ST1000 auch Videos aufzeichnen, die maximal in HD-Qualität (1.280x720 Pixel bei 30 Bildern/s) und mit Stereoton aufgezeichnet werden. Als Speicherformat kommt MPEG4 zum Einsatz. Schon im September 2009 soll die ST1000 in den Farben Silber, Schwarz, Rot und Blau für rund 450 EUR in den Handel kommen. Anfang September wird man die Digitalkamera mit all ihren Netzwerkfähigkeiten auch auf der IFA in Berlin in Halle 20 auf dem Samsung-Stand bestaunen können. Die Messe findet für die Öffentlichkeit vom 4.-9. September 2009 statt.
Die fast eineiigen Zwillinge ST500 und ST550 warten mit einem anderen Novum auf: ihrem 1,5" (3,8 cm) Frontdisplay. Dieses dient nicht nur als Sucher für Selbstporträts, sondern auch für großflächige Statusanzeigen, so beispielsweise dem Countdown des Selbstauslösers, bei dem die Sekunden visuell runtergezählt werden. Für die Aufnahmen von Kindern, die manchmal schwer dazu zu bewegen sind, zur Kamera zu schauen, lassen sich spezielle Animationen auf dem Frontbildschirm abspielen, um die Aufmerksamkeit der Kleinen auf den Fotografen zu lenken.
Zur fotografischen Ausstattung der beiden Digitalkameras gehören 12 Megapixel Auflösung, ein bildstabilisiertes optisches 4,6fach-Zoom von umgerechnet 27-124,2 mm Brennweite und eine automatische Belichtungseinstellung. Die Kamera verfügt über die gängigen Motivprogramme und wählt diese anhand des Motivs auf Wunsch auch automatisch aus. Außerdem erkennen die "Schwestern" Gesichter, Lächeln und Blinzeln. Videos werden wie bei der ST1000 in HD-Qualität mit Stereoton in MPEG4 aufgezeichnet.
Bedient werden müssen die ST500 und ST550 wie die ST1000 mit Fingerspitzengefühl, denn auch sie verfügen über berührungsempfindliche Bildschirme, allerdings nur mit 230.000 Bildpunkten Auflösung. Während das Display der ST500 3" (7,6 cm) in der Diagonale misst, kann die ST550 mit stolzen 3,5" (8,9 cm) aufwarten. Ein weiteres Ausstattungsplus der ST550 ist die eingebaute HDMI-Schnittstelle. Beide Kameras kommen im September 2009 auf den Markt und sind selbstverständlich auf der IFA in Berlin zu sehen. Die 350 EUR teure ST500 wird es in den Farben Silber, Rot und Blau geben, die ST550 dagegen für 400 EUR in den Farben Silber, Orange und Violett. Letztere scheint eine aktuelle Modefarbe zu sein, wie in diversen Modehäusern unschwer zu erkennen ist.
Wer nicht so viel Geld für eine Digitalkamera locker machen kann oder will, wird vielleicht eher von den ebenfalls ab September 2009 erhältlichen Einstiegsmodellen ES20 (130 EUR) oder ES60 (150 EUR) angesprochen. Die ES20 (in Silber, Pink, Caramel Braun und Grau erhältlich) bietet 10 Megapixel Auflösung, ein optisches 4fach-Zoom von umgerechnet 34-136 mm Brennweite und einen 2,5"- (6,3 cm) Bildschirm. Fotos werden über Motivprogramme aufgenommen, eine Gesichtserkennung ist ebenfalls mit an Bord. Die Stromversorgung erfolgt über zwei AA-Batterien oder alternativ NiMH-Akkus. Die ES60 hingegen bezieht ihren Strom wie auch alle anderen heutigen Samsung-Neuvorstellungen aus einem Lithium-Ionen-Akku. Die ES60 hat zwar nur ein optisches 3fach-Zoom von umgerechnet 35-105 mm, dafür aber 12 Megapixel und einen 2,7"- (6,9 cm) Bildschirm. Beide ES-Modelle zeichnen Videos in Motion-JPEG bei 30 Bildern/s in VGA-Auflösung und mit Mono-Ton auf.