Kompaktes Porträt-Tele
Samyang AF 75 mm F1.8 X für Fujifilm präsentiert
2023-02-28 Mit dem Samyang AF 75 mm F1.8 X bringt Walser als Exklusivvertrieb ein zweites Autofokus-Objektiv für Kameras des Fujifilm-X-Systems auf den deutschen und österreichischen Markt. Mit 7 x 7 Zentimeter und lediglich 257 Gramm fällt das Porträt-Tele sehr kompakt und leicht aus, dennoch bietet es einen Wetterschutz. Dank einer kleinbildäquivalenten Brennweite von rund 115 Millimetern, der hohen Lichtstärke und den neun abgerundeten Blendenlamellen eignet es sich ideal für Porträtaufnahmen. (Benjamin Kirchheim)
Das AF 75 mm F1.8 X ist das zweite Autofokus-Objektiv von Samyang für Fujifilm-X-Systemkameras. Mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von rund 115 Millimetern eignet es sich für Porträts. [Foto: Samyang]
Das Samyang AF 75 mm F1.8 X ist sozusagen die Fujifilm-Version des Samyang AF 75 mm F1.8 FE, das mit einem E-Bajonett für Sony-Systemkameras ausgestattet ist. Bei der Sony-Version handelt es sich sogar um ein Vollformat-Objektiv, was im Fujifilm-X-System mangels Vollformatkamera jedoch irrelevant ist. Umso erstaunlicher ist, dass die Fujifilm-Version etwas größer und schwerer als die Sony-Version ausfällt, was jedoch am geänderten Design liegt. Die Designsprache ähnelt dem AF 12 mm F2, das es ebenfalls für Fujifilm und Sony gibt, jedoch dort dasselbe Design besitzt.
Mit 257 Gramm ist aber auch das Samyang AF 75 mm F1.8 X für Fujifilm ein Leichtgewicht, auch die rund 7 x 7 Zentimeter des Gehäuses kann man als kompakt bezeichnen. Das Filtergewinde misst – wie übrigens beim AF 12 mm F2 X – 62 Millimeter. Die Koreaner verbauen sogar fünf Dichtungen, die das Eindringen von Spritzwasser und Staub verhindern sollen.
Der optische Aufbau besteht aus zehn Linsen, die in neun Gruppen angeordnet sind. Zwei HR-Linsen (High Refactive) mit besonders hoher Brechung und sogar drei ED-Linsen (Extra-Low Dispersion), bei denen der Verlauf des Brechungsindex über der Wellenlänge des Lichts deutlich von dem der meisten anderen optischen Gläser abweicht, sind zur Reduktion optischer Fehler verbaut.
Das Samyang AF 75 mm F1.8 X ist mit 7 x 7 cm sehr kompakt und wiegt lediglich 257 Gramm. Zudem besitzt das Gehäuse fünf Dichtungen zum Wetterschutz. [Foto: Samyang]
Ausdrücklich nicht verbaut sind hingegen asphärische Linsen, denn die können für Zwiebelringe in Unschärfescheibchen sorgen. Das AF 75 mm F1.8 hingegen will mit einem besonders schönen Bokeh glänzen, eben ausdrücklich ohne asphärische Linsen und dafür mit neun abgerundeten Blendenlamellen. Die UMC-Vergütung der Linsen soll unerwünschte Reflexionen minimieren.
Der Autofokus arbeitet mit einem linearen Schrittmotor (STM) und soll so leise sein, dass er sich auch für Videoaufnahmen eignet. Die Naheinstellgrenze ist mit 69 Zentimetern typisch lang für ein Porträtobjektiv, entsprechend fällt der Abbildungsmaßstab mit 1:7,7 nicht sonderlich gut aus. Immerhin werden dank des APS-C-Sensors von Fujifilm daraus 1:5,1 im Kleinbildäquivalent.
Mit dem Custom-Schalter des Samyang AF 75 mm F1.8 X kann man den Fokusring zum Blendenring umfunktionieren. Über das optionale Dock lassen sich aber auch andere Funktionen programmieren. [Foto: Samyang]
Apropos: Die kleinbildäquivalente Brennweite beträgt rund 115 Millimeter, die Schärfentiefe entspricht einem 115mm-Kleinbildobjektiv mit einer Lichtstärke von F2,7, was problemlos für das Freistellen von Motiven genügt. Ebenfalls vorteilhaft dürfte sein, nur den APS-C-Bildkreis des Kleinbildobjektivs zu nutzen, die optisch potenziell schlechteren Randbereiche spielen damit kaum eine Rolle.
Das Samyang AF 75 mm F1.8 X besitzt einen breiten Fokusring mit einer griffigen Gummiriffelung. Der Ring arbeitet elektronisch und dank des Custom-Schalters an der Seite des Objektivs lässt er sich auch als Blendenring verwenden. Wer die optionale Lens Station besitzt, kann nicht nur Firmwareupdates einspielen, sondern auch die Funktion des Einstellrings in den beiden Custom-Einstellungen umprogrammieren.
Das Samyang AF 75 mm F1.8 X kann ab sofort bei Walser, dem Exklusivvertrieb von Samyang für Deutschland und Österreich, zu einem Preis von knapp 480 Euro vorbestellt werden. Die Auslieferung soll Mitte März beginnen. Wir haben uns bereits um ein Testexemplar bemüht, schließlich hat uns das Viltrox 75 mm F1.2 für Fujifilm X sehr überzeugt und das Samyang wäre eine kompaktere Alternative dazu. Auch vom Samyang AF 12 mm F2 X haben wir ein Testexemplar bestellt, das wir ebenfalls an der Fujifilm X-T5 testen wollen – wie auch noch weitere ausgewählte Objektive von Fujifilm sowie Sigma, um das Bildqualitätspotential des neuen 40-Megapixel-Sensors weiter auszuloten.