Diaschau leicht gemacht
SanDisk Digital Photo Viewer im digitalkamera.de-Test
2003-08-25 Die höchste Herausforderung an den Nutzer stellt der Hersteller dieses Gerätes beim Öffnen der zugeschweißten Blisterverpackung SanDisk Digital Photo Viewers. Hat man diese Hürde genommen, ist der Rest ein Kinderspiel. Alles, was man dann noch zur Vorführung seiner Digitalfotos benötigt, sind Strom und ein Fernsehgerät oder Videoprojektor. (Kirsten Hudelist)
Fünf verschiedene Kartenarten können vom Digital Photo Viewer (DPV)
gelesen werden: Compact Flash Typ I und II, Smart Media, Secure Digital und
MultiMediaCard sowie Memory Stick. Nicht geeignet sind leider Memory Stick Pro
und xD-Picture Card. Das Einlesen der Bildinformationen erfolgt gleich nach
Einsetzen der Speicherkarte in den passenden Schlitz. Das leichte
Viewerkästchen hat etwa die Größe eines frühen 80er-Jahre-Walkman und steht
auf rutschfesten Gummifüßen. Mittels leichtgängiger Knöpfe bietet der
Digital Photo Viewer fünf verschiedene Funktionen an: Power, Play,
vorheriges Bild, nächstes Bild und Pause.
Mehr Möglichkeiten bietet die beigelegte Fernbedienung. Sie liegt gut in
der Hand und sorgt auf Grund der systematischen Anordnung der Tasten für
einen guten "Überblick" auch in schwach beleuchteten Räumen. Per
Fernbedienung kann man die Fotos Ein- und Auszoomen, um Details besser
betrachten zu können. Auch können die Bilder per Knopfdruck rotiert werden
und zwar sowohl gegen als auch mit dem Uhrzeigersinn. Werden dabei Fotos von
der Horizontalen in die Senkrechte gedreht, bekommt der Bildschirm
automatisch einen schwarzen Bildhintergrund, das Bild wird also nicht
verzerrt. Ferner bietet die Fernbedienung die Möglichkeit, nicht erwünschte
Fotos gleich zu löschen. Dazu betätigt man einen – sinnigerweise – roten
Knopf. Eine Sicherheitsabfrage, ob man das Bild wirklich löschen möchte,
beugt dabei eventuellen Fehlern vor.
Über einen zentralen Punkt auf der Fernbedienung gelangt man in ein Menü,
das zunächst komplett in Englisch gehalten ist. Per Pfeiltasten gelangt man
aber schnell in die Sprachauswahl, die viele gängige Sprachen wie Deutsch,
Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch und Chinesisch
anbietet. Geht man nun zurück in das Hauptmenü, sind bereits alle Funktionen
in die gewählte Sprache übersetzt. Man kann jetzt die Speicherkarte
anwählen, was aber auch automatisch geschieht, wenn sich eine Karte im Gerät
befindet. Im Menüpunkt Bildinfoanzeige kann man entscheiden, ob diese Infos
angezeigt werden soll oder nicht. Entscheidet man sich dafür, erscheinen im
unteren Bildrand Informationen über Aufnahmedatum, die Uhrzeit zum Zeitpunkt
der Aufnahme, die Datenmenge des Bildes in Kilobyte und die Pixelgröße.
Hierbei ist erwähnenswert, dass nur JPEG-Dateien angezeigt werden und auch
diese nur von Kameras bis zu 6 Megapixeln. Natürlich wird der normale User
heutzutage in der Regel unter diesem Limit liegen, aber die
Auflösungsspirale schreitet unaufhörlich voran. Zu den weiteren
Auswahlmöglichkeiten gehören die Bildschirmanzeige, in der man sich zwischen
Original- und Vollbild entscheiden kann, und dem Bildintervall, das eine
Pause von bis zu 60 Sekunden zwischen den einzelnen Bildern zulässt und in
Sekundenschritten einstellbar ist. Die Funktion Bildposition erlaubt eine
optimale Anpassung des Fotos an den Fernsehbildschirm.
Zusätzlich zu den bereits genannten Funktionen kann man sich eine
Vorschau anzeigen lassen, die eine Gesamtübersicht auf alle Bilder bietet.
Hierbei erscheinen sieben kleine Bildvorschauen, die sich rechts und unten
an ein großformatiges Vorschaufoto anschmiegen. Das jeweilige Bild, das eine
Großanzeige erfährt, erkennt man leicht an der roten Umrandung innerhalb der
kleinen Fotos, die sich per Pfeiltasten bewegen lässt. Leider kann man hier
keine der verschiedenen Bearbeitungsschritte wie Drehen oder Löschen
durchführen. Per Klick auf die Taste Play/Slide Show startet eine Diaschau
der eingelesenen Bilder. Die Übergänge zwischen den Bildern erfolgen mit
verschiedenen, zufälligen Blendeneffekten und erfolgen in einem Abstand von
rund vier Sekunden, sofern man sich nicht über das Menü anders entschieden
hat. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit variiert dabei ab und zu; manchmal
werden Abläufe schnell angezeigt, manchmal scheint es etwas zu "holpern",
aber im Großen und Ganzen läuft es befriedigend. Die Bildqualität lässt sich
als gut beschreiben, Farbe und Schärfe wurden im Test qualitativ
unverfälscht wiedergegeben – mehr kann man auf einem niedrig auflösenden
Fernsehgerät nicht erwarten. Leider hat man keinerlei freie Hand, was die
Kreativität der Diashow anbelangt; außer der zeitlichen Bildabfolge, die man
angeben kann, lassen sich von einem selbst weder Blendenübergänge noch
Hintergründe oder gar Titel einbinden – alles geschieht automatisch ohne
Einflussmöglichkeit.
Fazit: Der Digital Photo Viewer ist brauchbar für Leute, die sich gerne
und oft ihre frisch geschossenen Fotos auf dem Fernseher anschauen und
hierbei nicht die Kamera verwenden wollen oder die bequemere Bedienung und
einige zusätzliche Möglichkeiten schätzen. Der Digital Photo Viewer findet
aufgrund seiner handlichen Größe schnell einen unauffälligen Platz in der
Nähe seines Einsatzbereiches und lässt sich vom Sofa aus bequem bedienen.
Wenn man sich sicher ist, dass sich am Urlaubsort ein TV mit Videoeingang
befindet, kann man die Fotos gleich vor Ort an einem großen Bildschirm
betrachten und missglückte Aufnahmen dabei gleich löschen. Schade, dass sich
das Gerät nicht auch als USB-Kartenlesegerät verwenden lässt; dennoch ist
die unverbindliche Preisempfehlung von 77 EUR für den Digital Photo Viewer
auch im Vergleich zu den Produkten der Mitbewerber noch angemessen.
Kurzbewertung
- leichte Handhabung
- kleines, leichtes Gerät
- Gute Bildqualität
- Bilder löschbar
- Fernbedienung gut bedienbar
- keine eigene Kreativität in der Diaschau möglich
- nur geeignet für JPEG-Dateien
- nicht geeignet für Memory Stick Pro und xD-Picture Card
- keine Speichermöglichkeit
- nur geeignet für Digitalkameras bis 6 Megapixel