CeBIT 2003
SanDisk stellt miniSD und weitere Neuigkeiten vor
2003-03-17 Während auf der CeBIT in Sachen Digitalkamera-Neuvorstellungen eher gähnende Leere herrscht, haben sich zumindest die Speicherkartenhersteller bemüht, nicht ihr ganzes "Pulver" auf der PMA zu verschießen. So sind auf der CeBIT noch einige echte Neuheiten zu sehen, wie zum Beispiel die am Donnerstag von SanDisk vorgestellte miniSD-Speicherkarte. Zum Teil schon auf der PMA vorgestellt, aber dennoch neu sind außerdem 2- und 4-GByte-Karten im CompactFash-Typ-I-Format, eine MultiMediaCard mit 128 MByte-Speicherkapazität, eine SD-Speicherkarte mit 1 GByte, eine 512 MByte-SD-Karte aus der Ultra-Produktlinie und USB 2.0-Single-Slot-Kartenlaufwerke für fast alle gängigen Speicherkartentypen. (Yvan Boeres)
Bei
der miniSD-Karte handelt es sich um eine "geschrumpfte" Version der
SecureDigital-Speicherkarte in den Maßen 21.5 x 20 mm x 1.4 mm. Bereits im
November letzten Jahres (siehe digitalkamera.de-Meldung vom 18.11.2002)
hatte das Mitbewerber-Konsortium MultiMediaCard-Association mit der Reduced
Sized-MultiMediaCard eine verkleinerte Version der mit der SD-Karte
weitgehend baugleichen MultiMedia-Card vorgestellt. Ähnlich wie die
RS-MMC-Karte ist die miniSD-Karte hauptsächlich für den Einsatz in Handys,
MP3-Playern, tragbaren Spielekonsolen und PDAs gedacht; grundsätzlich sind
aber auch Digitalkameras mit miniSD-Steckplatz denkbar. Kameras mit
konventionellem SD-Card-Steckplatz sind übrigens mit der miniSD-Karte
kompatibel, da es einen entsprechenden Adapter geben wird. Technisch gesehen
ist die miniSD-Karte mit ihrer "großen" Schwester identisch; beide
Kartentypen verwenden SanDisks NAND-Speichertechnologie und die
SD-Controllertechnologie. Die miniSD-Karte wird es vorerst mit
Speicherkapazitäten von 16, 32, 64, 128 und 256 MByte geben und soll noch
dieses Jahr zu einem noch nicht kommunizierten Preis auf den Markt kommen.
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Bei der gewöhnlichen SecureDigital-Karte darf man sich auf noch größere
Speicherkapazitäten freuen: Ab zweitem Quartal dieses Jahres kommen
SD-Speicherkarten von SanDisk mit 512 MByte und 1 GByte auf dem Markt. Die
Ankündigung der beiden neuen Speicherkarten kam fast zeitgleich mit der
Ankündigung von Panasonic auf der CeBIT, eine SD-Karte mit 1
GByte-Speicherkapazität im Laufe des Jahres einzuführen. Interessant ist die
Tatsache, dass die 512 MB-SD-Karte sogar als Ultra-Version erhältlich sein
wird und somit erhöhte Schreib-/Lese-Geschwindigkeiten verspricht. Die
Preise der beiden Karten für den europäischen Markt werden in den nächsten
Tagen bekannt gegeben; in den USA wird die 512-MB-Karte rund 170 US-Dollar
und die 1 GByte-Karte rund 330 US-Dollar kosten. Im Laufe des Jahres wird
von SanDisk auch noch eine MultiMedia-Karte mit 128 MByte Speicherkapazität
auf den Markt kommen. Damit kommt SanDisk hauptsächlich den Anwendern von
Geräten entgegen, die nur mit MMC-Karten funktionieren (einige MP3-Player
sowie frühere Versionen des
Communicator-Smartphones
von Nokia); Digitalkamerabesitzer betrifft das Ganze weniger, da hier eher
der umgekehrte Fall anzutreffen ist, d. h. einige Digitalkameramodelle
können keine MMCs, sondern nur SD-Karten verwenden.
Auch bei dem "Senior" aller heute gängigen Speicherkarten, der
CompactFlash-Karte, gibt es Neuigkeiten von SanDisk. Hier wächst die
Speicherkapazität auf satte 2- und 4-GByte an. Dank SanDisks patentierter
Multi-Level-Cell-Technologie ist es dem Speicherkarten-Spezialisten
gelungen, beide Karten im üblichen Typ-I-Formfaktor (Bauhöhe: 3,3 mm) zu
produzieren. Wer also keine Typ-II-kompatible Kamera sein Eigen nennt, hat –
gegen entsprechenden finanziellen Mehraufwand (die 2 GByte-Karte wird rund
500 US-Dollar; die 4-GByte-Karte rund 1.000 US-Dollar kosten) – eine
Alternative zur Microdrive-Miniaturfestplatte von Hitachi bzw. IBM.
Zu guter Letzt führt SanDisk auf der CeBIT eine neue Linie von
Single-Slot-Kartenlaufwerken ein. Zu einem Preis von rund 20 US-Dollar (die
Euro-Preise werden später bekannt gegeben), bekommt man ein
Zigarettenschachtelgrosses externes Kartenlaufwerk mit USB 2.0-Anschluss,
der auch die volle USB 2.0-Geschwindigkeit (USB High Speed) ausnutzt.
Ingesamt wird es vier verschiedene Modelle geben: eines für
CompactFlash-Karten (Typ I u. II; einschl. Microdrive), eines für Memory
Sticks (auch Memory Stick PRO), eines für SD/MMC-Karten und eines für
xD-Picture Cards. Alle neuen Image Mate-Laufwerke benötigen keine
Treiber-Installation (außer unter Windows 98; entsprechende Treiber sind
allerdings mitgeliefert); die Markteinführung soll im zweiten Quartal dieses
Jahres erfolgen.