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Sanyo Xacti Digital Movie C4 mit Camcorder-Ambitionen

2004-09-01 Wie versprochen, kommen wir auf die kürzlich per Sondermeldung auf unseren Seiten vorgestellte Sanyo Xacti Digital Movie C4 zurück und haben Informationen aus unserem digitalkamera.de-Datenblatt und aus der Sanyo-Pressemitteilung herausgepickt, die eine ausführlichere Beschreibung in der folgenden Meldung ermöglichen. Die Sanyo Xacti Digital Movie C4 ist dabei eine Kamera der besonderen Art, will sie doch Camcorder-Ersatz und digitale Fotokamera in einem sein.  (Yvan Boeres)

   Sanyo Xacti Digital Movie C4 [Foto: Sanyo]
 

Die Xacti Digital Movie C4 ist dabei nicht der erste Schuss von Sanyo in die gleiche Richtung: Kreuzungsversuch zwischen Camcorder und digitaler Kamera. Diese Kamera ist nämlich die Weiterentwicklung der bereits letztes Jahr eingeführten Xacti Digital Movie C1. Damals hatten wir die DMX-C1 (so der Produktcode der Kamera) nur kurz vorgestellt (siehe weiterführende Links) und ihr kein digitalkamera.de-Datenblatt gewidmet, da Sanyo sie explizit als digitale Videokamera bezeichnet hatte. Da Sanyo bei der neuen DMX-C4 nicht mehr so kategorisch ist und offenbar auch ein Interesse unserer Leser an diesem Kameratyp besteht, handeln wir diesmal die DMX-C4 wie eine normale Digitalkamera ab.

Digitalkamera-untypisch ist schon das Design der Video-Xacti: die DMX-C4 gleicht einem durchgestylten Klapp-Handy mit angewachsener Objektiv/Blitz/Sucher-Einheit. Die Klappe entpuppt sich beim Öffnen als schwenkbarer 1,8"-LC-Farbbildschirm, der auch die einzige Möglichkeit darstellt, das Motiv anzuvisieren. Denn über einen optischen Sucher verfügt die DMX-C4 nicht; da, wo man den Sucher vermuten könnte, befindet sich die Zoom-Wippe. Diese steuert das Objektiv (38-220mm/F3,5-3,7 entspr. Kleinbild) an, wobei man sich im zuschaltbaren Supermakro-Modus bis auf 2 cm Objekten und Personen nähern kann. Ein Druck auf den Auslöser gibt dem 4-Megapixel-CCD der DMX-C4 den Befehl, den Moment festzuhalten, den man kurze Zeit später als JPEG-Bilddatei mit einer Bildgröße von 2.288 x 1.712 bzw. 3.264 x 2.448 Bildpunkten (interpoliert) auf der eingelegten SecureDigital-Speicherkarte (SD) wieder findet. Eine USB 2.0-Schnittstelle (Full Speed) dient dann der Übertragung des gesamten "Tagesfanges" auf den Computer bzw. dank PictBridge-Kompatibilität gleich auf einen Drucker. Ganz bequem geht die Datenübertragung anhand des mitgelieferten Kameradocks vonstatten, das zudem auch den Lithiumionenakku der DMX-C4 lädt, ohne dass dieser aus der Kamera herausgenommen werden muss. Eine Akkuladung reicht laut Sanyo für ca. 130 digitale Fotos; beim Filmen mit der DMX-C4 liegt die Akkulaufzeit bei ca. einer Stunde.

Filmen will also die zweite Spezialität der DMX-C4 sein. Zwar ist die Videoaufnahme mit MPEG4-Kompression in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) und mit einer Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde nicht mehr unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal von Sanyo, aber dieses Feature trifft man bei Digitalkameras noch selten genug an, so dass man es durchaus herausstellen kann. Auch wenn der 4-Megapixel-CCD der DMX-C4 für VGA-Aufnahmen etwas überdimensioniert erscheint, macht Sanyo weisen Gebrauch von diesen Pixelreserven. So wird damit eine elektronische Bildstabilisierung wie bei Camcordern realisiert und die Verwendung des digitalen 10-fach-Zooms macht im Videomodus plötzlich auch Sinn. In diesem Betriebsmodus lässt sich sogar das AF-Messfeld frei platzieren; im Fotomodus muss man sich mit "nur" fünf AF-Feldern begnügen. Selbstverständlich findet die Filmaufnahme für eine Kamera mit Camcorder-Ambitionen ohne feste Zeitbegrenzung statt (maßgebend ist die Speicherkapazität der eingesetzten SD-Karte) und mit Ton – und das bei der DMX-C4 sogar in Zwei-Kanal-Stereo (48 KHz) und mit aktiver Windgeräuschunterdrückung. Praktisch und von den Camcordern abgeguckt ist die Möglichkeit, während des Filmens den Auslöser zu betätigen, um so gleichzeitig ein Foto zu machen. So kann man entscheidende Momente gleich als Foto und auch als Film festhalten.

Die Ausstattung bzw. den Funktionsumfang der Sanyo Xacti Digital Movie C4 runden – hauptsächlich im Fotomodus – unter anderem noch ein Selbstauslöser mit zwei wählbaren Vorlaufzeiten (2 oder 10 s), mehrere Lichtempfindlichkeitsstufen (ISO 50/100/200/400 bei Fotos, ISO 200/400/800/1.600 bei Videos), eine manuelle Fokussiermöglichkeit, ein eingebauter Miniaturblitz, diverse Voreinstellungen für Weißabgleich und Belichtung (in Form von Weißabgleichsvoreinstellungen und Motivprogrammen) sowie ein eingebauter ND-Neutraldichtefilter ab. Erwähnenswert ist auch, dass der semi-transmissive LC-Farbbildschirm der DMX-C4 das einfallende Licht zur Hintergrundbeleuchtung nutzt, um so auch bei starker Sonneneinstrahlung halbwegs lesbar zu bleiben, und dass ein von Sanyo selbst entwickelter Signalprozessor u. a. auf die Korrektur von Farb-Moiré und Treppenstufeneffekten angesetzt wurde. Zum Lieferumfang der Kamera gehören neben dem Kameradock auch eine Fernbedienung und eine Tasche; das alles bekommt man ab Ende Oktober zu einem Preis von runden 600 EUR.

Die Sanyo Xacti DMX C-4 ist in Europa unter der Bezeichnung Xacti VPC-C4 erhältlich.

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