Das Foto-"labor" Zuhause
Schneller und hochkarätiger Fotodruck mit dem Canon i950
2003-04-30 Mit der i-Serie, die die S-"Klasse" ablöst, hat Canon Ende letzten Jahres eine neue Generation von Tintenstrahldruckern ins Leben gerufen, bei der die Eignung zum Fotodruck mehr denn je im Vordergrund steht. Vom 130 EUR günstigen Allzweck-Drucker i450 über den tragbaren Drucker i70, bis hin zum A3-Fotodrucker i9100 haben alle Tintenstrahler der i-Serie eine maximale Druckauflösung von 4.800 x 1.200 dpi im Farbdruck gemeinsam, die für höchste Abbildungsqualität steht. Den Canon i950, ein reinrassiger 6-farb-Fotodrucker, der in der i-Serie das derzeitige Spitzenmodell unter den A4-Druckern darstellt, haben wir uns jetzt für einen Erfahrungsbericht näher angesehen. (Yvan Boeres)
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Sprach man dem Vorgängermodell Canon S900 schon die Eigenschaft zu,
Ausdrucke zu liefern, die man mit bloßem Auge nicht von einem Labor-Abzug
unterscheiden kann, will sein direkter Nachfolger, der i950, in puncto
Druckqualität noch eins drauf setzen. Tatsächlich bietet der i950 mit einer
Druckauflösung von 4.800 x 1.200 dpi die doppelte Auflösung (zumindest in
der vertikalen Richtung) im Vergleich zu seinem Vorgänger, der "nur"
2.400 x 1.200 dpi zu Papier brachte. Ermöglicht wurde der Auflösungsschub
durch die Entwicklung eines neuen Farbdruckkopfes, der mit 3.072 Düsen zwar
genauso viele Düsen wie der Druckkopf des S900 besitzt, aber aus denen nur
noch halb so große Tintentröpfchen mit einer konstante Größe von 2
Pikolitern heraus befördert werden. Die von Canon über die Jahre hinweg
kontinuierlich weiterentwickelte Advanced Microfine Droplet-Technologie
sorgt für eine präzise Anordnung der feinen Farbtröpfchen und soll durch
Überlagerung der Tröpfchen auf dem Papier beste Tonwertübergänge und
wesentlich mehr Farbabstufungen in den kritischen Bildbereichen erzielen.
Die feinen Farbabstufungen hat der i950 nicht allein der Feinheit der
Tintentröpfchen zu verdanken. Wie schon der S900 druckt der i950 mit sechs,
statt – wie bei weniger auf Fotodruck spezialisierten Geräten üblich – mit
vier Druckfarben. Zusätzlich zu den üblicherweise im Tintenstrahldruck
verwendeten Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz kommen beim S900 und
i950 zwei weitere Druckfarben, so genanntes Photo-Cyan und Photo-Magenta,
zum Einsatz. Die beiden Photo-Tinten besitzen eine geringere Farbdichte als
gewöhnliches Magenta und gewöhnliches Cyan, erscheinen auf dem Papier also
wesentlich heller. Die beiden zusätzlichen hellen Farben bringen den
entscheidenden Qualitätsschub für einen perfekten Fotodruck, denn erst
dadurch können besonders die kritischen Hauttöne und der oft in Fotos
enthaltene Himmel ohne sichtbare Rasterpunkte gedruckt werden.
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Während die Konkurrenz bei Epson, Hewlett-Packard und Lexmark bei einigen
Fotodruckern ebenfalls auf mehr als vier Druckfarben zurückgreift, ist Canon
zumindest im DIN A4-Format die Firma, bei der man schon seit längerer Zeit Druckfarben in
separaten und demnach einzeln austauschbaren Tintenpatronen unterbringt. Die
Drucker der Konkurrenz, die das ebenfalls tun (u. a. die Epson-Stylus
Photo-Drucker 900, 950 und 2100) lassen sich auf einer Hand zählen und sind
erst seit einigen Monaten auf dem Markt. Bei Canon nennt man die
Trennung der Druckfarben in einzelne Tintenpatronen Single Ink-Technologie.
Sowohl auf den Verpackungen der Patronen als auch auf den Patronen selbst
gibt es keinen Hinweis darauf, wie viel Tinte die einzelnen Patronen fassen
(wir schätzen die Kapazität auf 7 bis 8 ml). Mit einer verblüffenden
optischen Messmethode ermittelt der Drucker rechtzeitig den zur Neige
gehenden Tintenvorrat in jedem einzelnen Tintentank. Dazu sendet der Drucker
einen feinen Lichtstrahl von unten in jede Patrone, der von einem kleinen
Prisma am Boden der Tintenpatrone (sichtbar in Form eines kleinen Keiles)
entweder in den Tintenvorrat hineingelenkt oder reflektiert wird – je
nachdem´, ob noch genügend Tinte in der Patrone vorhanden oder diese fast
leer ist. Ist die Tinte im Tank aufgebraucht, befindet sich nur noch Tinte
im Schwamm und der Status-Monitor des Druckertreibers zeigt eine "Ink
Low"-Meldung für die entsprechende Druckfarbe an. Dann wird es Zeit für den
Benutzer, sich eine Ersatzpatrone zu beschaffen – dank einzeln
austauschbarer Tintentanks muss dann nur die Druckfarbe erneuert werden, die
tatsächlich leer ist. Ab dem Punkt, an dem die flüssige Tinte aufgebraucht
ist, beginnt auch ein Tröpfchenzähler mit seiner Arbeit. Wird dabei ein
bestimmter Wert erreicht, zeigt der Status-Monitor eine "Ink
Out"-Fehlermeldung. Laut Canon reicht die Kapazität eines Tintentanks bei
fünfprozentiger Deckung für mindestens 210 Ausdrucke auf Normalpapier. Da
beim Fotodruck auf speziellem Fotopapier durchaus eine höhere Deckung (um
die 15 %) erreicht wird, kann man davon ausgehen, dass bei intensivem
Fotodruck eine Patrone durchaus schon nach 50 bis 70 A4-Ausdrucken leer ist.
Eine Ersatzpatrone kostet rund 12,50 EUR; das Privileg, seine Fotos selbst
auszudrucken, bleibt weiterhin ein teuerer Spaß.
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Was Canon von seinen Konkurrenten unterscheidet, ist nicht nur das Single
Ink-Konzept, sondern auch die Trennung von Tintenpatrone, Druckkopf und
Drucker. Bei Epson sind die Druckköpfe integraler Bestandteil des Druckers.
Ist der Druckkopf defekt (z. B. Düsen dauerhaft verstopft), muss der Drucker
die Reise zur Reparaturabteilung von Epson antreten und man bekommt eine
nette Rechnung präsentiert. Bei HP und Lexmark bilden der Druckkopf und die
Tintenpatrone eine Einheit. So wechselt man zwar bei jedem Patronenwechsel
den Druckkopf gleich mit; bezahlt aber nicht nur für die Tintenpatrone,
sondern auch für den Druckkopf. Die wohl am verbraucher- und
umweltfreundlichste Philosophie ist die von Canon; hier sind Tintenpatrone
und Druckkopf getrennt und auch beide einzeln vom Benutzer auswechselbar.
Zumindest beim i950 gibt es noch zwei weitere Vorteile im Vergleich zur
Konkurrenz: die Geräuscharmut und die Druckgeschwindigkeit. Beim Drucken
verhält sich der i950 außergewöhnlich diskret. Entwickeln die meisten
Tintenstrahldrucker einen Geräuschpegel von deutlich über 40 Dezibel (der
Durchschnitt liegt bei 45 dB(A), "zischt" der i950 mit 36 dB(A) leise vor
sich hin. So leise das Arbeitsgeräusch auch ist, so schnell ist trotzdem die
Druckgeschwindigkeit. Der Druckkopf des i950 ist in der Lage, in einer
Sekunde ca. 74 Millionen Druckpunkte zu erzeugen. Dieser Wert mag nicht
besonders aussagekräftig sein, deshalb haben wir beim Drucken eines Fotos in
bestmöglicher Qualität (auf Fotopapier) die Stoppuhr mitlaufen lassen. Und
da kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Je nachdem, ob man mit oder ohne
Rand ausdruckt und abhängig vom Detailreichtum des zu druckenden Bildes ist
ein Foto im vollen A4-Format in 1 Minute und 25 Sekunden bis zu 2 Minuten
und 34 Sekunden zu Papier gebracht. Ein Foto im beliebten 10x15cm-Format
braucht mit rund 50 Sekunden nicht mal die Hälfte der Zeit; 36 Fotos (soviel
fasst ein Kleinbildfilm) sind somit in einer halben Stunde fertig.
Die von uns ermittelte Druckgeschwindigkeit erfasst nur den Druckvorgang
selbst; die Aufbereitungszeit durch den Druckertreiber und den Spooler haben
wir nicht berücksichtigt, da diese von der Hardware-Umgebung und von anderen
Kriterien abhängig sind. Unter anderem ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit
von der Durchsatzgeschwindigkeit der USB-Schnittstelle abhängig. Der i950
verfügt in dieser Hinsicht über eine USB 2.0-Schnittstelle, die aber nur die
"Full Speed"-Spezifikation erfüllt (näheres dazu in unserer Meldung vom
15.08.2002). Wie die meisten Druckerhersteller liefert Canon den i950 ohne
passendes USB-Kabel aus, man muss beim Kauf also daran denken, ein solches
separat mit zu erwerben. Die Inbetriebnahme des Druckers erfolgt unter den
meisten Betriebssystemen (wir verwendeten Windows XP und Windows 98)
problemlos: Sobald man den Drucker mit dem Rechner über die
USB-Schnittstelle verbunden hat, erkennt das Betriebssystem die neue
Hardware und fordert den Benutzer auf, die dem Drucker beiliegende CD-ROM
ins entsprechende Laufwerk einzulegen. Der Computer installiert dann
automatisch (man braucht nur einige Schritte zu bestätigen) den Treiber; der
Installationsvorgang nahm bei uns ca. 2 Minuten in Anspruch. Dann stand dem
Heim-Fotodruck nichts mehr im Wege.
Grundsätzlich gibt es jetzt drei Möglichkeiten seine Bilder (oder Texte,
Grafiken usw.) auszudrucken. Die erste besteht darin, den Druck über die
Druckfunktion einer beliebigen Anwendung heraus zu starten. Über die
Druckeinstellungen gelangt man dann an den Druckertreiber des i950. Dieser
ist so konzipiert, dass er auch ungeübten Anwendern den Weg zum ersten,
selbst gedruckten Bild nicht unnötig erschwert. Grundsätzlich braucht man
nur den Medientyp (in den meisten Fällen also den Papiertyp) und das
Seitenformat (sprich: das Papierformat) anzugeben; die meisten anderen
Einstellungen sind schon vor eingestellt bzw. werden vom Treiber übernommen.
Das gilt besonders dann, wenn man sich vom Druck-Ratgeber, dargestellt von
einem gelehrten Tukan, helfen lässt. Der wählt dann für den angegebenen
Papiertyp automatisch die passenden Druckeinstellungen aus. Wer sich
allerdings nicht ganz sicher ist, welchen Papiertyp man benutzt, dem kann
auch der Tukan nicht helfen. Das gilt nicht nur für Papier von
Fremdherstellern, sondern auch für das hauseigene Fotopapier. Die vom
Treiber zur Auswahl gestellten Papiertypen entsprechen zwar von den
Bezeichnungen her weitgehend den auf der Verpackung angegebenen
Bezeichnungen – aber eben nicht immer. Schön wäre es, wenn Canon – wie bei
HP – eine automatische Papiersortenerkennung in seine Drucker einbauen oder
zumindest dafür sorgen würde, dass bei den aufgelisteten Papiertypen nicht
nur die Bezeichnung, sondern beispielsweise auch der Produktcode (z. B.
PR-101 für das "Professionelle Fotopapier) mit angeben wird. Verwirrend kann
auch die Wahl des Seiten- bzw. Papierformats sein: 10 x 15 cm-Papier wird
zum Beispiel nicht als solches im Auswahlkasten des Treibers aufgeführt,
sondern als "4 x 6"-Papier. Damit sind natürlich die Zoll-Masse gemeint, was
auch dem tatsächlichen Papierformat entspricht (auch die Fotopapiere aus dem
Fotolabor basieren auf Zoll-Maßen, die angegebenen Zentimeterangaben gelten
immer nur näherungsweise). Arbeitet man mit kleineren Papierformaten als
10 x 15 cm großem Papier, sollte man auch nicht vergessen, unter dem
Menüpunkt "Drucktyp" die Option "an Seite anpassen" zu wählen – ansonsten
riskiert man, nur einen Bildausschnitt ausgedruckt zu bekommen. Wer schon
etwas mehr Erfahrung mit dem Drucken von Bildern hat bzw. das Druckbild dem
eigenen Geschmack anpassen will, kann selbst Hand anlegen und etliche
Druckparameter einstellen. In insgesamt sechs Bereichen (Optionen, Seite
einrichten, Stempel/Hintergrund, Effekte, Profile, Wartung) ist der
Druckertreiber durch entsprechende Registerkarten unterteilt; innerhalb
dieser Bereiche gibt es z. T. auch die Möglichkeit, auf grundlegende oder
erweiterte Einstellungen zurückzugreifen. So kann man unter anderem die
Farbbalance und die Druckintensität einstellen, die ICM-Farbverwaltung
aktivieren, Einstellungen für den manuellen Duplexdruck aufrufen, für den
randlosen Druck optieren, die Seiten mit einem "Stempel" (damit ist z. B.
ein Firmenlogo gemeint) oder mit einem Hintergrundmuster bzw. -bild
versehen, monochrome Effekte auswählen oder den Broschüren-, Banner- oder
Posterdruck einschalten. Zu den Auswählmöglichkeiten gehört auch die
Aktivierung des Image Optimizers (für die Beseitigung von Treppeneffekten
bei bestimmten Bildern), des Photo Optimizers PRO (für eine möglichst
originalgetreue Reproduktion der Farben; u. a. unter Berücksichtigung der
EXIF 2.2/Print-Daten), einer Rauschunterdrückungsfunktion (die sehr
wirkungsvoll funktioniert) und des Vivid Photo-Modus. Letzterer ist auch die
einzige Möglichkeit, die Farbsättigung irgendwie zu beeinflussen. Den Vivid
Photo-Modus kann man allerdings nur ein- und ausschalten; eine stufenweise
Einstellung der Farbsättigung findet man weder in den Grundeinstellungen
noch in den erweiterten Einstellungen. Auch wenn die Grundeinstellungen bzw.
automatischen Einstellungen auf Anhieb beste Resultate liefern, kann man
eventuell durch Probieren verschiedener Einstellungen und/oder
Verbrauchsmaterialien (Papier, Tinte) die Druckqualität noch weiter
verbessern bzw. dem eigenen Geschmack anpassen. Wenn man die optimalen
Einstellungen gefunden hat (was unter Umständen viel Papier, Tinte und
Geduld kostet), kann man diese in so genannte "Profilen" speichern. Diese
sehr nützliche Funktion ist hauptsächlich für fortgeschrittene bzw.
anspruchsvolle Anwender interessant und macht auch dann Sinn, wenn man zum
Beispiel mit dem Schwarz-Weiß-Druck experimentiert.
Die zweite Möglichkeit seine Bilder auszudrucken ist, die Bilder aus der
mitgelieferten Software Easy-PhotoPrint heraus zu drucken. Auf
Easy-PhotoPrint greift man auch bevorzugt zurück, wenn man keine
Bildverarbeitungssoftware besitzt oder man die Kombination
Anwendungssoftware/Treiber zu umständlich bzw. beschränkt findet.
Easy-PhotoPrint bietet die Möglichkeit, die zu druckenden Bilder über
Miniaturansichten auszusuchen, den Papiertyp und das Papierformat
festzulegen sowie das Drucklayout auszuwählen. Zu den Layout-Optionen von
Easy-PhotoPrint gehört u. a. die Möglichkeit, so genannte Indexprints (alte
Fotohasen sagen wohl eher "Kontaktbogen") von seinen Bildern anzufertigen.
Eine für viele Anwender interessante Funktion von Easy-PhotoPrint ist die
Datums-Einbelichtungsfunktion. Hier kann das Programm, das in den EXIF-Daten
der Bilddatei eingebettete Datum der Aufnahme auslesen und es aufs Bild
"stempeln". Sonst kann man noch das Foto/Bild zuschneiden und die
Ausrichtung ändern (links/rechts drehen).
Die dritte, letzte und weitaus verspielteste Möglichkeit seine Bilder
auszudrucken, erfolgt über die – ebenfalls zum Lieferumfang gehörende –
Software PhotoRecord. Wer die Software-CD, auf der PhotoRecord mit enthalten
ist, einfach so in seinen Rechner einlegt und das interaktive
Installationsmenü benutzt, hat keine andere Wahl als die
Bildbrowser-Software ZoomBrowser EX mit auf seinem Rechner zu installieren,
da die Installation von PhotoRecord und ZoomBrowser EX gekoppelt ist. Wer
den ZoomBrowser aber bereits auf seinem Rechner installiert hat oder den
ZoomBrowser gar nicht installieren will (weil eventuell bereits ähnliche
Programme wie IrfanView, ACDSee oder Breezebrowser benutzt werden) und
grundlegende Computerkenntnisse hat, sollte die Setup-Datei von PhotoRecord
auf der CD suchen und damit PhotoRecord einzeln installieren. PhotoRecord
erlaubt es, Fotos und Bilder mit Rahmen zu schmücken und/oder in
verschiedenen grafischen Layouts auszudrucken – um zum Beispiel bunte
Albumseiten zu erstellen. Dabei stehen dem Anwender gebrauchsfertige Rahmen
und Layouts für die verschiedensten Anlässe – aufgegliedert in diverse
Themen (Kinderzimmer, Romantik, Nippon, Sternzeichen, Geburtstag, Baby usw.)
– zur Auswahl. Wer zum Beispiel seine Babyfotos mit einem "schnuckeligen"
Rahmen in Herzchenform und mit "süßen" kleinen Teddybären aufpeppen will,
findet sicherlich Gefallen an PhotoRecord. Für genügend "Spiel-Raum" ist
gesorgt: Weitere Layout- und Rahmeneffekte findet man online auf einer
speziell dafür eingerichteten Website von Canon; den Spaß gibt es aber nicht
umsonst, sondern kostet pro so genanntem ArtPack rund 6 EUR.
Weitere Software-Zulagen gibt es beim i950 in Form der Panorama-Software
PhotoStitch und des nützlichen kleinen Programms Easy-WebPrint. PhotoStitch
erlaubt das Zusammenfügen mehrerer Einzelbilder zu einem Panoramabild; da
das Programm auch den Druck so steuern kann, dass das auch beim Drucken
möglich ist, lassen sich mit dem i950 auch Panoramabilder drucken. Die
setzen sich dann allerdings auch aus mehreren zusammengeklebten
Einzelbildern bzw. Papierbögen zusammen; schöner wäre es, wenn es für den
i950, wie bei einigen Druckern von Epson, eine Rollenpapierhalterung und
Rollenpapier geben würde oder wenigstens ein spezielles, besonders breites
Panoramapapier. Während PhotoStitch (und alle anderen dem i950 beiliegenden
Programme) als einzelne Anwendung läuft, "nistet" sich Easy-WebPrint in der
Menüleiste des Internet Explorers ein. Ist man nun auf einer Webseite, deren
Inhalt man zu Papier bringen möchte, braucht man nur den entsprechenden
Button anzuklicken; die Software kümmert sich darum, die zu druckende
Webseite so zu formatieren, dass sie so auf dem Papier gedruckt wird, wie
sie auf dem Bildschirm erscheint. Das funktioniert in der Praxis sehr gut,
wodurch Easy-WebPrint zum nützlichen und leistungsfähigen Werkzeug wird.
Fazit: Die Zeiten, in denen Tintenstrahldrucker als "Tintenpisser"
verpönt wurden, sind endgültig vorbei. Egal ob von Canon, HP, Epson oder
Lexmark: Verwendet man hochwertiges Fotopapier stehen die Ausdrucke von
Tintenstrahlern heute in Sachen Bildqualität chemischen Fotolabor-Abzügen
nicht nach. Mit bloßem Auge ist es jedenfalls unmöglich, einen Unterschied
zwischen den beiden Fertigungsmethoden zu erkennen. Durch die hohe Auflösung
und richtigem Schwarz als Druckfarbe können Tintenstrahldrucker einer
Fotobelichtung bei bestimmten Motiven sogar überlegen sein, beispielsweise
wenn es darum geht, feinste Strukturen und Muster herauszuarbeiten. Der
Canon i950 ist dabei zweifellos einer der interessantesten Vertreter seiner
Klasse. Nicht nur seine Druckqualität begeistert, auch in Sachen
Wirtschaftlichkeit (u. a. dank des Single-Ink-Prinzips und der Trennung von
Tintenpatrone und Druckkopf), Druckgeschwindigkeit, Lautstärke und
Bedienungsfreundlichkeit zieht der i950 an seinen Konkurrenten vorbei. Aber
es gibt auch Bereiche, in denen Canon noch was von seinen Konkurrenten
lernen kann. Von HP die automatische Papiersortenerkennung und von Epson die
Möglichkeit, auf Rollenpapier und CDs zu drucken. Vom Epson Stylus
Photo 2100P könnte sich ein zukünftiger i950-Nachfolger auch noch die
verschiedenen monochromen Tinten für den optimierten Schwarz-Weiß-Druck
abgucken. Und wer eine aktuelle Canon-Digitalkamera besitzt, würde sich
sicherlich auch freuen, wenn der i950 den Direktdruck von der Kamera
unterstützten würde (unverständlich, dass dies seine kleineren Brüder mit
4-Farb-Druckwerken können, der Fotospezialist i950 aber nicht).
Die größte Konkurrenz für den i950 kommt jedoch von den Fotolaboren, die
mit bekannt hoher Fotoqualität und aggressiven Preisen den Tintenstrahlern
Paroli bieten. Argumente für den Heimdruck auf einem Tintenstrahldrucker,
wie dem i950, sind die Kontrolle über das Bildergebnis und die sofortige
Verfügbarkeit der Ausdrucke. Mit dem Canon i950 bekommt man für rund 400 EUR
(Kosten für die Verbrauchsmaterialien nicht inbegriffen) kaum einen besseren
und gleichzeitig schnellen und leisen Drucker.