Bildbearbeitungssoftware

Serif veröffentlicht Affinity Photo 2

2022-11-09 Im November 2016 berichteten wir im Zuge der Ankündigung der Windows-Version erstmals von Affinity Photo, das ein Jahr zuvor für Apple Mac erschienen war. Die mit Preisen überhäufte Bildbearbeitungssoftware des britischen Software-Entwicklers Serif geht im November 2022 in die zweite Generation. Neben Affinity Photo 2 stehen auch Affinity Designer 2 und Affinity Publisher 2 in den Startlöchern.  (Harm-Diercks Gronewold)

Um das Wichtigste gleich vorweg zu nehmen: Auch bei den 2er-Versionen von Affinity Photo, Designer und Publisher handelt es sich um Kaufversionen. Ein Abo muss nicht abgeschlossen werden, um die Programme nutzen zu können. Auch auf einen modularen Aufbau verzichtet das 1987 gegründete und im britischen Nottingham ansässige Unternehmen Serif.

Während sich Affinity Designer 2 und Publisher 2 an Zeichenprofis und Layouter richten, ist Affinity Photo 2 die richtige Software für Fotografen und Bildbearbeiter. Uns hatte die Windows-Beta im digitalkamera.de-Test von 2016 schon vollkommen als Alternative für Photoshop überzeugt (siehe weiterführende Links).

Affinity Photo 2 bietet wie sein Vorgänger einen nicht-destruktiven Arbeitsablauf mit Ebenen, Masken, Ebenen-Effekten und intelligenten Bearbeitungswerkzeugen. Der nicht-destruktive Arbeitsablauf wird in Affinity Photo 2 mit der nicht-destruktiven Rohdatenentwicklung erweitert. So kann der Bildbearbeiter jederzeit Details in der Rohdatenentwicklung ändern.

Darüber hinaus kommen Montagemasken hinzu, mit denen sich Maskierungsebenen zerstörungsfrei mit verschiedenen Operatoren kombinieren lassen. Diese Art der Maskierung erlaubt es, Maskierungen unterschiedlicher Art flexibel zu kombinieren, ohne dass eine gemeinsame Maske erzeugt werden muss.

Masken sind ein gutes Stichwort, denn in Affinity Photo 2 feiern Live-Masken ihre Premiere, die sich automatisch auf die Eigenschaften des darunter liegenden Bildes aktualisieren. Darüber hinaus halten Luminanz- und Farbtonmasken sowie die Möglichkeit, Masken aufgrund von Kontrastgrenzen erzeugen zu können, Einzug in Affinity Photo.

Zu den umfangreichen Live-Filter-Funktionen von Affinity Photo gesellt sich in Version 2 eine Gitterverzerrung in Echtzeit. Damit lassen sich beispielsweise Texturen auf eine darunter liegende Ebene angleichen. So kann beispielsweise ein Foto realistisch auf eine halb umgeblätterte Zeitungsseite montiert werden.

Mit einer Speicherung von Statusvarianten der Ebenen-Konfigurationen lassen sich schnell verschiedene Bearbeitungs-Versionen miteinander vergleichen. Die Sichtbarkeit lässt sich dank verschiedener Parameter auch über alle Ebenen des Projekts anpassen und speichern.

Mit einer Anpassungsfunktion für Normal Maps (Bump Mapping) können Beleuchtungsinformationen in bestehenden Normal Maps angepasst werden. Diese Funktion ermöglicht auch die Bearbeitung von Ausleuchtungsebenen, die in einer 3D-Rendersoftware erzeugt wurden.

Beim Export der Fotos bietet Affinity Photo JPEG XL als Ausgabeformat an. Dieses immer populärer werdende Format ermöglicht kleinere Datenmengen bei gleichbleibender Bildqualität. Zudem werden Bilder mit größerem Tonwert-Umfang gespeichert, so dass hochdynamische Aufnahmen auf HDR-Displays richtig zur Geltung kommen.

Serif bietet die Universallizenz für die Affinity V2 Suite für knapp 200 Euro an und startet den Produktlaunch mit einem Einführungspreis von etwa 120 Euro. Die V2 Suite beinhaltet Affinity Photo 2, Designer 2 und Publisher 2. Möchte man nur eines der drei Affinity V2 Programme haben, dann werden dafür regulär etwa 85 Euro fällig. Im Einführungszeitraum sind die Apps für etwas weniger als 50 Euro zu haben. Damit kostet beispielsweise Affinity Photo 2 etwa 30 Euro mehr als Affinity Photo (Stand 2021), also immer noch ein ziemliches Schnäppchen. Bedenkt man dann noch, dass Affinity seit Veröffentlichung der Affinity Apps kostenlose Updates geliefert hat, ist das eigentlich schon ein echter Knallerpeis. Ein Upgrade-Programm für die Vorgänger-Versionen gibt es allerdings nicht.

Die Affinity V2 Apps sind für Mac OS, Windows sowie für iPad erhältlich. Die Universallizenz erlaubt die Installation der Apps auf bis zu zwei Geräten.

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