180 Grad Bildwinkel mit hoher Lichtstärke
Sigma 15 mm F1,4 DG DN Diagonal Fisheye Art vorgestellt
2024-02-21 Mit dem Sigma 15 mm F1,4 DG DN Diagonal Fisheye Art stellt der japanische Objektivspezialist das erste Diagonal-Fisheye für spiegellose Vollformat-Systemkameras mit einer hohen Lichtstärke von F1,4 vor. Es bildet einen Bildwinkel von 180 Grad ab. Sigma verspricht höchste Bildqualität bis an den Bildrand und stattet das Fisheye mit nur allen erdenklichen Features aus, etwa einem Blendenring mit De-Click und Lock, einem deaktivierbaren Fokusring, Folienfilterhalter samt Staufächern im Objektivdeckel und sogar einer abnehmbaren, Arca-Swiss-kompatiblen Stativschelle. (Benjamin Kirchheim)
Das Sigma 15 mm F1.4 DG DN diagonal Fisheye Art bietet einen großen Bildwinkel von 180 Grad diagonal. Die Bildqualität soll bis in die Bildecken sehr hoch sein. [Foto: Sigma]
Diagonale Fisheye-Objektive nutzen im Gegensatz zu zirkularen Fisheye-Objektiven den Bildsensor bis in die Ecken aus. So ergibt sich ein Weitwinkel-Look mit typischer Fisheye-Verzeichnung. Solche Objektive sind etwa in der Astrofotografie beliebt, um große Teile des Himmels einzufangen oder aber in der kreativen Fotografie oder in der Landschaftsfotografie.
Das Sigma 15 mm F1,4 DG DN Diagonal Fisheye Art ist ein echter Bolide: Es wiegt gut 1,4 Kilogramm, ist fast 16 Zentimeter lang und misst über zehn Zentimeter im Durchmesser. Das Gehäuse ist mit zahlreichen Dichtungen gegen das Eindringen von Spritzwasser und Staub geschützt, zudem ist die stark gewölbte Frontlinse mit einer schmutzabweisenden Fluorbeschichtung versehen. Die Streulichtblende gehört fest zur Objektivkonstruktion. Statt eines Filtergewindes gibt es einen Folienfiltereinschub auf der Bajonettseite. Ein pfiffiges Detail sind die zwei Fächer für solche Folien im Snap-on-Objektivdeckel.
Das Sigma 15 mm F1.4 DG DN diagonal Fisheye Art bietet eine Arca-Swiss-kompatible Stativschelle, die für eine bessere Balance sorgt. [Foto: Sigma]
Sogar über eine Stativschelle verfügt das Objektiv, was für ein Fisheye eher ungewöhnlich ist, findet man Stativschellen doch eher an Teleobjektiven. Sigma verspricht damit eine bessere Balance bei Verwendung eines Stativs. Dabei bedarf es dank der Arca-Swiss-Kompatibilität nicht einmal einer Schnellwechselplatte, sofern der Stativkopf eine entsprechende Aufnahme besitzt. Die mitgelieferte Schelle ist abnehmbar und kann durch eine ebenfalls mitgelieferte Gummiabdeckung ersetzt werden.
Das 15 mm Fisheye gehört der Art-Serie von Sigma an und verspricht damit höchste Bildqualität. Die optische Konstruktion besteht aus 21 Linsen, die in 15 Gruppen angeordnet sind. Neun Speziallinsen sollen optische Fehler auf ein Minimum reduzieren und für eine hohe Auflösung bis an den Bildrand sorgen. Dabei handelt es sich um vier FLD-Glaselemente, drei SLD-Glaselemente mit geringer Dispersion und zwei asphärische Linsen. Sigma betont beispielsweise die perfekte Korrektur von sagittalem Koma, sodass Sterne selbst im Randbereich perfekt rund abgebildet werden. Auch für Flares und Ghosting verspricht Sigma eine nur geringe Anfälligkeit. Dank der hohen Lichtstärke von F1,4 lassen sich zudem verhältnismäßig kurze Belichtungszeiten und/oder niedrige ISO-Empfindlichkeiten bei der Astrofotografie erzielen. Die Blende besteht aus elf Lamellen und lässt sich bis F16 schließen.
Der Autofokus wird von einem High-response Linear Actuator, kurz HLA, angetrieben. Die Innenfokussierung arbeitet mit einem schnell ansprechenden, lautlosen Linearantrieb. Die Naheinstellgrenze beträgt 38,5 Zentimeter, womit sich ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:16 erzielen lässt. Neben einem AF-MF-Schalter verfügt das Objektiv auch über einen Schalter zur völligen Deaktivierung des elektronisch arbeitenden Fokusrings. Damit kann man einem versehentlichen Verstellen des Fokus vorbeugen. Zudem gibt es eine AFL-Taste, die über die (kompatible) Kamera umprogrammiert werden kann. Ebenfalls nur mit kompatiblen Kameras ist es möglich, die Übersetzung des Fokusrings zwischen linear und nicht-linear umzuschalten (nur mit L-Mount).
Der pfiffige Objektivdeckel des Sigma 15 mm F1.4 DG DN diagonal Fisheye Art bietet zwei Fächer für Folienfilter. [Foto: Sigma]
Im Lieferumfang des Sigma 15 mm F1.4 DG DN diagonal Fisheye Art befindet sich ein Gummiring, der statt der Stativschelle am Objektiv angebracht werden kann. [Foto: Sigma]
Des Weiteren verfügt das Sigma 15 mm F1,4 DG DN Diagonal Fisheye Art über einen Blendenring mit Automatikstellung. Der Ring rastet wahlweise in Drittelschritten oder arbeitet dank der De-Click-Funktion ohne Rastungen. Zudem gibt es eine Lock-Funktion für den Blendenring. Ebenfalls pfiffig ist die Halterung für einen Objektivwärmer, der bei niedrigen Außentemperaturen von Vorteil sein kann, weil ein warmes Objektiv nicht beschlägt.
Die umfangreiche Ausstattung und hohe optische Qualität hat aber auch ihren Preis: Knapp 2.130 Euro soll das Sigma 15 mm F1,4 DG DN Diagonal Fisheye Art kosten. Es ist wahlweise mit L-Mount (Leica, Panasonic und Sigma) oder E-Mount (Sony) erhältlich, wobei der Anschluss bei Bedarf sogar kostenpflichtig gewechselt werden kann. Neben der Stativschelle TS-141 und der Gummiabdeckung PT-51 gehören auch die Schablone GP-21, der Frontstülpdeckel LC1040-01, der Rückdeckel sowie ein Köcher zum Lieferumfang. Bereits ab März 2024 soll das Sigma 15 mm F1,4 DG DN Diagonal Fisheye Art erhältlich sein.